Antisemitismus und die Schwächen unserer Gesprächskultur
In den vergangenen Jahren haben der Anschlag auf die Synagoge in Halle an der Saale und andere antisemitische Vorfälle die deutsche Öffentlichkeit aufgeschreckt. Es häufen sich die Nachrichten, wonach sich Juden in Deutschland wieder unsicher fühlen und erneut mit dem Gedanken spielen, das Land zu verlassen. Doch nimmt der Antisemitismus in Deutschland und Europa tatsächlich zu? Und wie kann die nichtjüdische Mehrheit einer solchen Entwicklung begegnen?
Die Beiträge im Band Nirgends scheint der Mond so hell wie über Berlin. Antisemitismus und die Schwächen unserer Gesprächskultur versammeln Stimmen von renommierten Geistes- und Sozialwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen sowie erfahrenen Journalistinnen und Journalisten, die meisten seit vielen Jahren bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig. Sie erläutern das Problem aus der historischen, sozialwissenschaftlichen und journalistischen Perspektive sowie aus Sicht der von Antisemitismus Betroffenen und ihrer Angehörigen. In dem Band wird das Thema Antisemitismus gleichermaßen mit Einfühlungsvermögen wie mit sachlicher Distanz behandelt.
Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Defiziten in der Kommunikationskultur, die einer Verständigung verschiedener Bevölkerungsgruppen im Wege stehen und antisemitische Strukturen ebenso wie andere religiöse und rassistische Vorurteile befördern. Die Beiträge arbeiten diese kommunikativen Defizite systematisch heraus und entwickeln Vorschläge, wie sich diese überwinden lassen.
Kurt Reumann / Thomas Petersen (Hrsg.)
Nirgends scheint der Mond so hell wie über Berlin.
Antisemitismus und die Schwächen unserer Gesprächskultur
2021, 252 S., Broschur mit Klappe, 213 x 142 mm, dt.
ISBN (Print) 978-3-86962-600-0
ISBN (PDF) 978-3-86962-601-7
ISBN (ePub) 978-3-86962-602-4
Kurt Reumann, Dr., geboren 1934 in Wesselburen, Schleswig-Holstein, war 1970 – 2000 Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Studium der Publizistik, Germanistik und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Promotion bei Emil Dovifat 1964. Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Elisabeth Noelle-Neumann am Institut für Demoskopie in Allensbach und am Institut für Publizistik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. 1970 Wechsel zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Politikressort zuständig für Bildungspolitik, Umfrageforschung und Wahlanalysen. Von 1988 an auch verantwortlich für die Schülerwerkstatt „Jugend Schreibt/Zeitung in der Schule“. Mitglied in der Akademie der gemeinnützigen Wissenschaften zu Erfurt.
Thomas Petersen, PD Dr., geboren 1968 in Hamburg. Studierte 1987 bis 1992 an der Universität Mainz Publizistik, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte. 1993 Magister. 2001 Promotion. 2010 Habilitation. 1990 bis 1992 Journalist beim Südwestfunk in Mainz. Seit 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demoskopie Allensbach, seit 1999 Projektleiter. Darüber hinaus ist er seit 2010 Privatdozent für Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Dresden. Forschungsschwerpunkte: Methoden der Demoskopie, Feldexperimente, Visuelle Kommunikation, Politische Kommunikation, Wahlforschung, Markt- und Sozialforschung, Theorie der öffentlichen Meinung.
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