Auftakt am 7. Mai: Virtuelle Eventserie >Narrating Africa #StepTwo<
Die franko-senegalesische Theaterautorin und Schauspielerin Penda Diouf verbindet in ihrem autobiografisch grundierten Monodrama Pistes (2021) die Geschichte ihrer Diskriminierung als Heranwachsende in Frankreich mit der Gewaltgeschichte der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwest. Diouf arbeitet mit zahlreichen französischen Bühnen zusammen; ihre Stücke Pistes und La Grande Ourse (2019) wurden ins Deutsche übersetzt.
Im Debütroman des in Ruanda geborenen namibischen Schriftstellers und Fotografen Rémy Ngamije The Eternal Audience Of One (2019, 2021) geht es um Migration und um die Suche nach Zugehörigkeit und Heimat. Der Roman hat Namibia, Kenia und Südafrika zum Schauplatz und ist einer panafrikanischen und transnationalen Literatur zuzuordnen. Ngamije war für den prestigeträchtigen AKO Caine Prize for African Writing 2020 nominiert und ist es jetzt für den 2021 Commonwealth Short Story Prize. Er ist der Chefredakteur von Doek!, Namibias erster Online-Literaturzeitschrift.
Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Dozentin Sylvia Schlettwein lebt seit 2003 in der namibischen Hauptstadt Windhoek. Zuvor hat die gebürtige Namibierin in Südafrika, Frankreich und Deutschland gelebt. Schlettwein schreibt Gedichte und Kurzgeschichten auf Deutsch, Englisch und Afrikaans. 2010 erhielt sie den Highly Commended Award im Commonwealth-Short-Story-Wettbewerb und war 2013 für den AKO Caine Prize for African Fiction nominiert. 2013 gab sie mit Erika von Wietersheim die Kurzgeschichtensammlung Hauptsache Windhoek heraus.
Sulaiman Addonia, Oladipo Agboluaje, Penda Diouf, Nuruddin Farah, Jennifer Nansubuga Makumbi, Ildevert Méda, Fiston Mwanza Mujila, Rémy Ngamije, Sylvia Schlettwein, Sami Tchak und Uwe Timm werden u.a. über folgende Fragen diskutieren: Schreiben ohne sich auf die Geschichte zu beziehen und ohne sich selbst in ein Verhältnis mit der Welt zu bringen, ist nicht möglich – doch wie erzählen wir heute von ›Afrika‹? Welche Geschichten und Mythen betreffen uns heute? Und wie beziehen sich afrikanische Schriftstellerinnen und Schriftsteller auf afrikanische und europäische schriftliche und mündliche Traditionen? Welche fiktiven Traditionen funktionieren als ästhetische Prinzipien?
Im ersten Schritt der Open-Space Ausstellung ›Narrating Africa‹ (bis 19. September 2021 im Literaturmuseum der Moderne) standen deutschsprachige Lese-, Bibliotheks- und Archivfunde im Mittelpunkt, im zweiten sind es Texte von Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus Afrika. Teile dieses ursprünglich schon für Juni 2020 geplanten StepTwo haben wir pandemiebedingt virtuell realisiert (https://www.literatursehen.com/…), die Reihe wird jetzt vom 7. Mai bis 18. Juni fortgesetzt.
Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit der University of Namibia und Annette Bühler-Dietrich (Universität Stuttgart) statt. Der Open-Space-Raum wurde mit der Klasse von Uli Cluss / Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart entwickelt und von Abdelhamid Ameur und Sonja Schwarz gestaltet.
Die virtuelle Auftaktveranstaltung beginnt am Freitag, 7. Mai um 19 Uhr; der Zoom-Link ist in Kürze hier zu finden: https://www.dla-marbach.de/kalender/
Führung vorab: Stefanie Hundehege, DLA, führt virtuell durch das Open-Space-Projekt (18 Uhr bis 18.45 Uhr): https://www.dla-marbach.de/kalender/
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung in englischer Sprache stattfinden wird.
Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
Im März 2019 hatte Baden-Württemberg Bibel und Peitsche des Nationalhelden Hendrik Witbooi aus dem Stuttgarter Linden-Museum an Namibia zurückgegeben und zugleich mit der Namibia-Initiative des Landes eine intensive Partnerschaft mit Namibia über mehrere Institutionen – Archive, Museen, Hochschulen – hinweg gestartet.
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