Brandschutz à la minute – Büro- und Geschäftsgebäude mit R30 durch Feuerverzinken
In den oberen Stockwerken des Baus befinden sich exklusive Büroflächen, die durch eine Geschäftspassage im Erdgeschoss ergänzt werden. Eine Glasfassade umschließt den von AAG Atelier d’architecture Grivel & Girod SA und favre & guth sa architectes associés entworfenen “Block” B. Konstruktiv betrachtet ist das Gebäude ein Verbundbau, der ein Stahlskelett mit Holorib-Verbunddecken kombiniert. Durch die Stahlbauweise wird eine hohe Flexibilität in Bezug auf spätere Umnutzungen erreicht, aber auch ein einfacher Rückbau, der überwiegend durch Schrauben gefügten Stahlkonstruktion sichergestellt und damit ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet.
îlot B ist knapp 30 Metern hoch und gilt damit als Gebäude mittlerer Höhe. Hierdurch ergibt sich eine geforderte Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten, also R60. Um diese Feuerwiderstandsdauer zu erreichen, wurde für die Verkaufsräume im Erdgeschoss ein reaktives Brandschutzsystem in Form einer intumeszierenden Beschichtung für die Stützen verwendet. Für alle oberen Stockwerke wurde eine Kombination aus Sprinklerung und Brandschutz durch Feuerverzinken gewählt. Durch den Einsatz einer Sprinkleranlage reduziert sich die geforderte Feuerwiderstandsdauer auf 30 Minuten, die durch die feuerverzinkte Stahlkonstruktion erreicht wird. Als Fluchtwege dienen Treppenhäuser in Massivbauweise mit einer Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten.
Das Stahltragwerk ist so konzipiert, dass im Brandfall die Standsicherheit des Gebäudes ausschließlich durch die feuerverzinkten Haupträger in Verbindung mit den Holorib-Verbunddecken sichergestellt wird. Die Nebenträger übernehmen nur im Kaltfall tragende Funktionen. Das Brandschutz-Konzept wurde von Ingénieurs-Conseils Scherler SA entwickelt. Die Kaltbemessung des Gebäudes erfolgte durch Kurmann Cretton Ingénieurs. Mensinger Stadler Ingenieure führten die Heißbemessung durch. HRS Real Estate SA ist Generalunternehmer für das Projekt.
Die Kosten für das Gebäude, an dem rund 1700 Tonnen Stahl verbaut sind, werden 34 Millionen Euro betragen. Entgegen der ersten Planungen, die für die gesamte Stahlkonstruktion ein reaktives Brandschutzsystem vorgesehen haben, konnten durch die Verwendung der Feuerverzinkung als Brandschutz die Baukosten reduziert sowie die Bauabläufe optimiert werden. 2022 soll die Fertigstellung sein.
Weitere Informationen zum Brandschutz durch Feuerverzinken: www.feuerverzinken.com/brandschutz
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 2 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Zunehmend wird das Feuerverzinken auch aufgrund seiner Brandschutzeigenschaften eingesetzt. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
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