Connectivity+: Leistungsstarke Konnektivität der Zukunft
Zufrieden äußerte sich der Vorstandsvorsitzende über den bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2020/21: „Die Stimmung in der Wirtschaft weltweit hellt sich nach und nach auf. Zahlreiche Länder haben deutliche Fortschritte in der Bekämpfung der Corona-Pandemie gemacht. Insofern spüren auch wir eine leichte branchen-, markt- und produktübergreifende Belebung des Geschäfts“, stellte der Vorstandsvorsitzende fest. „Wir rechnen nun mit einem Umsatzwachstum von über fünf Prozent“, so Philip Harting. Damit konkretisierte er seine Prognose aus der Jahrespressekonferenz vom Dezember 2020. Damals hatte der CEO ein Wachstum im einstelligen Bereich prognostiziert.
Gesellschaftliche und technologische Trends prägen das künftige Kerngeschäft
Die Technologiegruppe fokussiert sich auf Antworten zu den drei globalen gesellschaftlichen Megatrends Nachhaltigkeit, demographischer Wandel und (De-) Globalisierung. Diese gesellschaftlichen Megatrends sind eng verzahnt mit den technologischen Megatrends Autonomie, Digitaler Zwilling und Modularisierung. „Damit einher gehen neue, umfassende Anforderungen an die Konnektivität der Zukunft“, erläuterte Dr.-Ing. Kurt D. Bettenhausen, Vorstand „Neue Technologien und Entwicklung“ bei HARTING. „Unter dem Begriff Connectivity+ fassen wir zukunftsweisende Themen wie Gleichstromversorgung in der Industrie, Elektromobilität und neue Industrielle Ecosysteme wie Single Pair Ethernet (SPE) zusammen. Mit diesen und weiteren Themen werden wir eine leistungsfähige Infrastruktur für die Digitalisierung der Industrie richtungsweisend mitgestalten“, betonte Bettenhausen.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind konkrete Zukunftsthemen für HARTING
„Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind Zukunftsthemen, mit denen HARTING sich beschäftigt und anhand derer wir unsere Lösungsanforderungen ableiten“, sagte Norbert Gemmeke, Geschäftsführer HARTING Electric. Neben umweltfreundlicher E-Mobilität nannte Gemmeke in diesem Zusammenhang die Erneuerbaren Energien und das Thema Gleichstromversorgung. Weite Bereiche der Erneuerbaren Energien und auch der Speichertechnik sind DC-geprägt.
Mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist DC-Technologie in der Industrie heute enorm wichtig, denn diese benötigt man, wenn verstärkt regenerative Energien genutzt werden und eine Rückspeisung von Energie aus der Anlage zu mehr Energieeffizienz führen sollen. DC-Technologie ermöglicht ein durchgängiges Lastmanagement, sodass Lastspitzen vermieden werden und eine Balance zwischen Erzeugung, Speicherung und Verbrauch entsteht. HARTING beteiligt sich deshalb am Verbundprojekt DC-INDUSTRIE, das aus 40 Industriepartnern besteht. „Durch die Entwicklung der passenden Konnektivität werden wir Anwendern die Einsparung von Energiemengen und damit direkt auch die Reduzierung von Energiekosten ermöglichen“, so Gemmeke.
Energiespeichermarkt gewinnt zunehmend an Bedeutung
Der Energiespeichermarkt gewinnt zunehmend an Bedeutung. Energiespeicher können Stromabnahmespitzen reduzieren, was wiederum die Kosten senkt. In Teilen der Welt, in denen Netzausfälle häufiger vorkommen, bietet eine DC-Infrastruktur mit Energiespeichern darüber hinaus die Möglichkeit, Ausfälle zu überbrücken. Eine nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energien kann nur durch Energiespeichersysteme erreicht werden, da sie eine zeitverzögerte, bedarfsorientierte Nutzung des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms ermöglichen.
Steckverbinder beschleunigen den Aufbau und Betrieb von Energiespeichersystemen auf Basis von Batteriemodulen. HARTING hat gemeinsam mit Partnern unterschiedliche Lösungen entwickelt, die signifikanten Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Han® S ist eine solche optimale Lösung für die Frontverkabelung von Batteriemodulen in Energiespeichersystemen.
Neue Module für zukunftssichere Anwendungen
Mehr Kapazität, weniger Gewicht – das ist das Entwicklungsziel für Energiespeicher. Heutige Systeme arbeiten häufig mit Leistungen von 200 A/800 V DC. Künftige Anwendungen mit höheren Energiedichten werden Übertragungen von 300 A/1200 V DC und mehr erfordern. Um dies mit passenden Schnittstellen zu unterstützen, hat HARTING das Han® 300 A Modul entwickelt. Ausgestattet mit berührsicheren Kontakten lässt es sich direkt an die Stromschiene anbinden oder in Speicherschubladen integrieren.
Modularität wird mit Blick auf eine effiziente Industrie 4.0 immer wichtiger: Die moderne Industrie benötigt flexible, schnell zu realisierende Maschinen und Anlagen, die sicher und kostengünstig gefertigt werden können. Ziel ist es, die Anlagen erst sehr spät im Produktionsprozess, womöglich erst beim Endkunden aufzustellen und dort zu finalisieren. Durch die Modularisierung von Maschinen und Anlagen können Kosten im Rahmen gehalten werden. Speziell im Maschinenbau ist der Anteil modularer Lösungen überproportional. Diese modularen Konzepte sind ohne eine flexible Verbindungstechnologie undenkbar.
Das Han® Shielded Power Modul ist ein Beispiel für Modularität: Optimal für geschirmte Anwendungen eignet es sich daher für die Anbindung frequenzgeregelter Antriebe. Mit dem Han® Pneumatik Doppelmodul kommt im laufenden Quartal ein größerer Anschlussbereich von 8 oder 10 mm für die Druckluftübertragung (z.B. für Ventilinseln) auf dem Markt.
Das Steckverbinder-Format M12 ist ebenfalls neu im Han-Modular® Programm. Zwei Steckverbinder, X- oder D-codiert, passen jeweils in ein Modul. Damit lässt sich 10 Gbit/s Ethernet besonders platzsparend in eine modulare Schnittstelle integrieren.
Erhöhte Flexibilität und Platzersparnis im Schaltschrank
Mit der neuen Baugröße Han® L32 B bietet HARTING ab sofort auch eine höhere Flexibilität in der Auswahl des richtigen Rechtecksteckverbinders für klassische Industrieapplikationen, wie z. B. Schaltschränke. Mit einem L32 B Steckverbinder können zwei Schnittstellen der Baugröße 16 B in eine Gehäusekontur eingesetzt werden, was über 40% Bauraum eingespart, zu einer geringeren Zahl von Schnittstellen führt, weniger Bauteilen erfordert und damit die Zeit, die für die Konfektionierung von Schnittstellen benötigt wird, erheblich reduziert.
Industrielle Transformation braucht Digitalisierung
„Industrielle Transformation braucht Digitalisierung“, wie Ralf Klein, Geschäftsführer HARTING Electronics, erklärte. Ethernet ist schon heute das vorherrschende Kommunikationsmedium in der Industrial Automation und wird in Zukunft bis in die letzten Bereiche der Automatisierungspyramide vordringen. HARTING schafft für diese Entwicklung die passende Infrastruktur. Ziel ist es, den Kunden eine zuverlässige, miniaturisierte und ressourcenschonende Infrastruktur von der Cloud bis an jeden Sensor anbieten zu können. Damit unterstützt HARTING aktiv den Weg der Industrie ins IIoT. Innovative Antworten bei Größe, Modularität und Standarisierung der Komponenten reichen alleine aber nicht aus. Deswegen hat HARTING in der Entwicklung, Standardisierung und im Portfolioaufbau der T1 Industrial Schnittstelle nach IEC 63171-6 seit 2017 den Aufbau des gesamten Single Pair Ethernet Ecosystems im Blick. Denn nur mit allen notwendigen Komponenten und starken Partnern, rund um den neuen Physical Layer SPE, kann die technologische Basis in Form von einpaariger Kupferverkabelung bis in die Feldebene realisiert werden.
Als Teil des SPE Industrial Partner Network e.V. treibt HARTING dieses vollständige Ecosystem mit mittlerweile 47 anderen Marktführern voran. „Gemeinsam mit Partnern Standards zu setzten, ist ein wichtiger Punkt für die Nachhaltigkeit und den Erfolg einer Lösung. Das SPE-Netzwerk ist das global führende Netzwerk“, betonte Ralf Klein.
All for PCB
Zweiter großer Aufschlagpunkt ist eine völlig neue Flexibilität im Bereich der Leiterplattensteckverbinder. Hier zeigt HARTING zur HANNOVER MESSE 2021 eine enorme Arbeitserleichterung für Geräteentwickler – ganz egal, ob es um schnelles Prototyping, Kleinserien oder eine ganze Produktserie geht.
Mit dem neuen, modularen har-modular® Steckverbinder für die Leiterplatte bietet die Technologiegruppe Entwicklern einen modularen Baukasten mit einer Billion Kombinationsmöglichkeiten. Mit dem Online-Konfigurator können Entwickler selbst Modulbausteine für die Lebensadern Data, Signal und Power aussuchen und völlig frei kombinieren. Schon ab Losgröße 1 kann jede erdenkliche Konfiguration bestellt werden. Anschließend wird die Lösung maßgeschneidert konfektioniert und geliefert. Damit können Schnittstellen deutlich einfacher auf ein PCB Layout und eine Aufgabe angepasst werden. Dies spart Zeit und Kosten in der Entwicklung – und vereinfacht so den immer kürzeren Entstehungsprozess neuer Industriegeräte.
Die flexible Übertragung aller Lebensadern zur nächsten Leiterplatte wurde unter den Vorzeichen der Miniaturisierung auch in der miniaturisierten Produktreihe har-flex konsequent weiter ausgebaut. So kann der Anwender nicht nur stufenlos zwischen 6-100 Signalkontakten und verschiedenen Höhen für Mezzanine-Anwendungen wählen. Mit den neuen Varianten für Power, hybriden Signal und Power Varianten und der Micro CardEdge Reihe für Daten bietet HARTING eine absolut platzsparende Lösung für alle Lebensadern in miniaturisierten Anwendungen.
„All for PCB“ steht für konkrete Lösungen zu den Trends Digitalisierung, Miniaturisierung und Modularisierung im PCB Design. „Wir definieren die Flexibilität auf der Leiterplatte neu“, so Ralf Klein.
Die HARTING Technologiegruppe ist ein weltweit führender Anbieter von industrieller Verbindungstechnik für die drei Lebensadern "Power", "Signal" und "Data" mit 14 Produktionsstätten und Niederlassungen in 44 Ländern. Darüber hinaus stellt das Unternehmen auch Kassenzonen für den Einzelhandel, elektromagnetische Aktuatoren für den automotiven und industriellen Serieneinsatz, Ladeequipment für Elektrofahrzeuge sowie Hard- und Software für Kunden und Anwendungen u. a. in der Automatisierungstechnik, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Robotik und im Bereich Transportation her. Rund 5.500 Mitarbeitende erwirtschafteten 2019/20 einen Umsatz von 759 Mio. Euro.
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