Finanzergebnis 1. Quartal 2021: Starkes Betriebsergebnis in schwierigem Umfeld – Fastweb wächst
- Konzernumsatz und Betriebsergebnis (EBITDA) leicht höher
- 68% der Privatkunden nutzen Mobilfunk-Bündelangebot inOne
- Geschäftskundensegment wächst im Lösungsgeschäft
- Fastweb wächst bei Umsatz, EBITDA und Kunden
- Höherer Reingewinn aufgrund von Sondereffekten im Finanzergebnis
- Angepasster finanzieller Ausblick für das Geschäftsjahr 2021
- Zu den wichtigsten Zahlen im Überblick
CEO Urs Schaeppi zieht für die ersten drei Monate 2021 eine positive Bilanz: «Swisscom hat eine gute Leistung gezeigt und weist für das erste Quartal 2021 ein starkes Betriebsergebnis aus. Dies in einem hart umkämpften und gesättigten Schweizer Markt. Besonders gefreut haben mich die gewonnenen Mobilfunknetztests von CHIP und Ookla. Jedoch ist der Mobilfunkausbau immer noch vielerorts blockiert, während das Datenvolumen konstant steigt. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat im Februar die Vollzugshilfen zur Messung und Bewertung adaptiver Antennen unter Einhaltung der bestehenden Anlagegrenzwerte präsentiert. Dies ist ein wichtiger Schritt für einen zügigen 5G-Ausbau, damit Wirtschaft und Gesellschaft das volle Potenzial der Technologie endlich nutzen können. Weiterhin gut entwickelt sich Fastweb in Italien. Unsere Tochtergesellschaft wächst bei Umsatz, Betriebsergebnis und Kunden.»
Preisbedingt rückläufiges Schweizer Kerngeschäft, Wachstum bei Fastweb
Der Konzernumsatz stieg um 2,4% auf CHF 2’803 Mio. Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft erhöhte sich der Umsatz leicht um 0,7% auf CHF 2’080 Mio. Der Anstieg resultiert aus dem IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden und einer höheren Anzahl verkaufter Smartphones. Jedoch führte der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck weiterhin zu einem Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten. Dieser reduzierte sich um 3,5% auf CHF 1’388 Mio. Das Geschäft in Italien entwickelt sich weiterhin positiv: Das Umsatzwachstum bei Fastweb beträgt im Vergleich zum Vorjahr EUR 38 Mio. (+7,0%).
Der Rückgang im Kerngeschäft bei den Telekomdiensten konnte dank den laufenden Kostensparmassnahmen aufgefangen werden. Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liegt mit CHF 1’124 Mio. über Vorjahr (+1,2%). Im Schweizer Kerngeschäft stieg der EBITDA um 0,8%, bei Fastweb erhöhte er sich um 5,3% (in EUR).
Unter dem Strich erzielt Swisscom mit CHF 638 Mio. einen Reingewinn, der aufgrund von Sondereffekten im Finanzergebnis deutlich über dem Vorjahr liegt (+61,9%). Hauptgrund ist eine Beteiligung, die Fastweb im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit TIM als Kapitaleinlage in das neu gegründete Glasfasernetz-Unternehmen FiberCop übertrug. Dies führte zu einer ergebniswirksamen Aufwertung der Beteiligung von CHF 169 Mio. Zudem realisierte Swisscom aus dem Verkauf der Beteiligung an der Belgacom International Carrier Services einen Gewinn von CHF 38 Mio.
Netzinfrastruktur: Technologieführerin dank hoher Investitionen
Swisscom investiert kontinuierlich in die Qualität, Abdeckung und Leistungsfähigkeit ihrer Netzinfrastruktur und baut damit ihre Technologieführerschaft aus. Die konzernweiten Investitionen liegen mit CHF 540 Mio. über Vorjahr (+4,7%).
Breitbandausbau im Festnetz auf Kurs
Per Ende März 2021 hat Swisscom über 4,5 Mio. oder 84% der Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 80 Mbit/s) erschlossen. Rund 3,5 Mio. oder rund 65% der Wohnungen und Geschäfte profitieren von schnellen Verbindungen mit mehr als 200 Mbit/s, davon sind über 1,7 Mio. mit FTTH ausgebaut. Bis Ende 2021 wird Swisscom alle Schweizer Gemeinden mit Ultrabreitband erschliessen und so auch abgelegenen Ortschaften Zugang zu Ultrabreitband ermöglichen.
Mit dem Anspruch, allen Kundinnen und Kunden überall und jederzeit das beste Netz der Schweiz zu bieten, hat sich Swisscom ambitiöse Ausbauziele gesetzt. Bis Ende 2025 soll die Glasfaserabdeckung mit FTTH auf bis zu 60% ausgebaut werden.
Sieg bei Mobilfunknetztests, Bedarf steigt weiter und erfordert raschen Ausbau
Mit CHIP und Ookla hat Swisscom 2021 bereits zwei unabhängige Mobilfunknetztests gewinnen können. Das 4G/LTE-Netz von Swisscom deckt per Ende März 2021 99% der Schweizer Bevölkerung ab. Aktuell versorgt Swisscom 96% der Schweizer Bevölkerung mit einer Basisversion von 5G. Ende März 2021 verfügt Swisscom über 1’432 Antennen in 601 Orten mit der Vollversion 5G+.
Das Datenvolumen stieg im Mobilfunknetz im Vorjahresvergleich um 30%. Seit 2010 hat sich das Datenvolumen mehr als verhundertfacht. Aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen für den Netzausbau und Einschränkungen wie etwa Moratorien in einzelnen Kantonen stockt der Ausbau des Mobilfunknetzes und damit die Schaffung dringend notwendiger Kapazitäten sowohl für 4G wie auch 5G. Um einen Datenstau im Netz zu verhindern und die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft weiter voranzutreiben, ist der Ausbau des Mobilfunknetzes wichtiger denn je. Die im Februar 2021 vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) präsentierten Vollzugshilfen zur Messung und Bewertung adaptiver Antennen, unter Einhaltung der bestehenden Anlagegrenzwerte, schaffen Klarheit für die Bewilligungsbehörden und sind ein wichtiger Schritt für einen zügigen Ausbau des 5G-Netzes.
Konvergenz: Bündelangebot inOne weiterhin beliebt
Die Zahl der TV- und Breitbandanschlüsse bleibt hoch, die Nachfrage nach Bündelangeboten hält an. Privatkunden schätzen besonders das modulare, flexible Abo inOne.
inOne als wichtiger Treiber der Konvergenz
Per Ende März 2021 verzeichnete Swisscom im Privatkundensegment 2,47 Mio. inOne Kunden. Davon haben 1,12 Mio. Kunden das Mobilfunkangebot inOne mobile go gewählt. inOne macht im Privatkundensegment 68% aller Postpaid-Mobilfunkabos und 79% der Festnetz-Breitbandanschlüsse aus. 46% der Kunden nutzen ein konvergentes Angebot aus Mobil- und Festnetz.
Gesättigter TV-Markt
Die Märkte für Breitband und TV sind gesättigt und stark promotionsgetrieben. Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse betrug Ende März 2,03 Mio., der Bestand an TV-Anschlüssen 1,58 Mio.
In einem gesättigten Marktumfeld ist der Bestand der Postpaid-Anschlüsse im Mobilfunk gegenüber dem Vorjahr um 80’000 gewachsen, 65’000 entfielen auf Zweit- und Drittmarken wie Wingo und M-Budget Mobile. Der Anstieg der Postpaid-Anschlüsse hat sich im ersten Quartal 2021 abgeschwächt und betrug 1’000 Anschlüsse. Die Zahl der Prepaid-Anschlüsse sank in der Vergleichsperiode um 202’000. Insgesamt zählt Swisscom per Ende März 2021 6,18 Mio. Mobilfunkanschlüsse.
Geschäftskunden: Intensiver Wettbewerb und gute Nachfrage nach ICT-Lösungen
Der Markt für Geschäftskunden ist weiterhin durch Preisdruck und neue Technologien geprägt. Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,9% auf CHF 420 Mio. Swisscom hat eine starke Position als Full Service Provider. Das Angebot trifft die Bedürfnisse und die Kundenzufriedenheit ist weiterhin hoch. Die Nachfrage nach Cloud, Security sowie IoT-Lösungen nahm weiter zu. Der Umsatz im Lösungsgeschäft erhöhte sich im ersten Quartal 2021 um 2,2% auf CHF 273 Mio.
Fastweb wächst bei Kunden, Umsatz und Betriebsergebnis
Fastweb war im ersten Quartal erfolgreich unterwegs und steigerte den Umsatz in allen Segmenten. Die Anzahl Mobilfunk-Kunden stieg trotz Marksättigung und starkem Wettbewerb im Vergleich zum Vorjahr um 16,1% auf 2,07 Mio. 35% der Kunden nutzen ein Bündelangebot aus Festnetz und Mobilfunk. Das Festnetz-Breitbandgeschäft entwickelt sich dank der ausgezeichneten Netzqualität ebenfalls positiv: die Anzahl Breitbandkunden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 2,77 Mio. Mit der Beteiligung am Glaserfasernetz-Unternehmen FiberCop hat Fastweb gemeinsam mit TIM und anderen Telekomanbietern das Ziel, bis 2025 56% der Liegenschaften Italiens mit Glasfasern bis in die Haushalte und Geschäfte (FTTH) zu erreichen. Auch das Geschäftskundensegment wächst weiter stark: Der Umsatz stieg um EUR 26 Mio. (+12,3%). Wholesale verzeichnet ebenfalls ein Umsatzplus von EUR 6 Mio. (+12%). Die Anzahl der Ultrabreitbandanschlüsse, die Fastweb anderen Betreibern zu Verfügung stellt, beträgt 189’000 (+56%).
Insgesamt stieg der Umsatz von Fastweb auf EUR 581 Mio. (+7,0%). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 5,3% auf EUR 179 Mio.
Angepasster finanzieller Ausblick für das Jahr 2021
Der finanzielle Ausblick für 2021 wurde gegenüber der Jahresabschlussberichterstattung vom 4. Februar aufgrund der laufenden Geschäftsentwicklung und des angenommenen höheren Euro-Wechselkurses sowie der Glasfaser-Partnerschaft mit Salt angepasst. Swisscom erwartet für 2021 neu einen Nettoumsatz von rund CHF 11,3 Mrd., einen EBITDA von CHF 4,3 Mrd. bis CHF 4,4 Mrd. sowie Investitionen von CHF 2,2 Mrd. bis CHF 2,3 Mrd. Entwickelt sich das Geschäft wie geplant, so beabsichtigt Swisscom der Generalversammlung 2022 für das Geschäftsjahr 2021 eine unveränderte Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.
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