In den Bildungshäusern des Handwerks wird fleißig getestet
„Wie in den allgemeinbildenden Schulen kommen bei uns in der überbetrieblichen Ausbildung oder in den Meisterkursen viele junge Menschen in den Werkstätten und Seminarräumen zusammen. Der Unterricht lässt sich aufgrund des hohen Praxisanteils nur schlecht online umsetzen, daher haben wir einen gewissen Handlungsdruck“, sagt Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz.
Oberstes Ziel sei es, durch die Testungen unentdeckte, positive Fälle zu finden, zu isolieren und so die Infektionsketten zu unterbrechen. Das Testkonzept in den Bildungshäusern sehe daher ab 12. April zwei Testungen pro Woche vor: Jeden Montag erhalten die Auszubildenden und das Personal dann einen Selbst-bzw. Laientest, den sie selbst vor Start des Unterrichts unter Aufsicht durchführen. Eine zweite Testung erfolgt in Form eines Schnelltest jeweils mittwochs. Dieser wird in einem speziell dafür eingerichteten Raum von geschultem Fachpersonal durchgeführt. Hiltner hierzu: „Wir kooperieren an jedem Standort mit örtlichen Apotheken. Die Bescheinigung über das negative Testergebnis ist anerkannt und kann gegebenenfalls für weitere Zwecke wie zum Beispiel einen Besuch im Krankenhaus als Nachweis eingesetzt werden“, so Hiltner.
Erste Testerfahrungen aus den Bildungsakademien in Rottweil und Singen
In der Rottweiler Bildungsakademie startete die Schnelltestung am Mittwoch um 7:45 Uhr vor Unterrichtsbeginn. 110 Personen wurden klassenweise vom Team der Römerapotheke in einem Raum mit Einbahnverkehr getestet. „Der Prozess lief einwandfrei. Das Apothekenteam hat uns richtig gelobt und fand es super, wie das Handwerk hier mitmacht“, berichtet Bildungsakademieleiter Heiner Maute. Ein bis zwei Tage vor Testung hätten sich die Kursteilnehmer über eine Online-Plattform registriert und dann ihre Anmeldebestätigung mit QR-Code erhalten. Diese wurde zur morgendlichen Testung mitgebracht. Das Testergebnis erhielten Teilnehmerinnen und Teilnehmer binnen Minuten über den QR-Code per Mail aufs Handy.
Auch in Singen startete der Mittwochmorgen mit einer Schnelltestung im eigens dafür eingerichteten Mini-Testzentrum, hier in Kooperation mit der Apotheke Sauter. Positiv getestet Personen würden sofort informiert. „Das war am Mittwoch zum Glück nicht nötig, denn alle 50 Personen waren negativ“, freut sich Karin Marxer, Leiterin der Bildungsakademie in Singen. Die für montags geplanten Laientests können die Auszubildenden und Weiterbildungsteilnehmenden dann selbst durchführenden. „Jeder Teilnehmer wird an seinem Platz einen Selbsttest vorfinden und erhält eine kurze Einführung von seinem Dozenten, so dass die Durchführung auch problemlos klappt,“ erklärt Marxer.
Staatliche Unterstützung erwartet
„Wir sehen unsere Teststrategie als Beitrag zum Gesundheitsschutz und wichtige Brücke, bis Impfungen für alle angeboten werden können,“ betont Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner. Dabei hofft er hinsichtlich der Finanzierung auf eine rasche Unterstützung seitens des Landes. „Wir sind mit der Bestellung von Selbsttests zunächst in Vorleistung gegangen, gehen aber davon aus, dass wir dabei nicht allein gelassen werden. Im Sinne der Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung sehe ich hier den Staat, der die allgemeinbildenden Schulen mit Selbsttests versorgt, klar in der Pflicht.“
Informationen zum Thema Testen und Testkonzepte für Betriebe hat die Handwerkskammer auf ihrer Website unter www.hwk-konstanz.de/testen zusammengestellt.
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