Industriepolitik und Energiewende: Nachhaltigkeit rechnet sich, doch rechtlicher Rahmen lässt zu wünschen übrig
In ihrem Eingangsstatement unterstrich Margit Conrad, ehemalige Staatsministerin von Rheinland-Pfalz und Vorstand von EUROSOLAR Deutschland, die Schlüsselrolle der Stadtwerke für eine gelingende Energiewende: „Die Sektorenkopplung als maßgeblicher Teil einer gelingenden Energiewende kann nur dezentral funktionieren. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Bundesregierung durch Änderung des Rechtsrahmens die Rolle der Stadtwerke und regionalen Akteure stärkt. Das Potential in den Kommunen muss gehoben werden – dafür geht von der heutigen Stadtwerke-Konferenz ein deutliches Signal aus."
Wolfgang Bühring, Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer GmbH hob die Bedeutung des Austauschs der Kommunalversorger untereinander hervor: „Bis 2030 wollen die SWS so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz Speyer benötigt. Neben den Bürger*innen sind die Stadtwerke ein wesentlichen Akteur für die Umsetzung der Energiewende vor Ort und in der Region. Sie sind nah an den Kund*innen und ermöglichen intelligente, dezentrale Energielösungen. Wir sind froh, mit dieser Konferenz den Austausch der Stadtwerke untereinander und andere Energiewende-Akteure fördern zu können."
Klimaschutz bringt Wachstum
Nach der politischen Eröffnung durch Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Margit Conrad und Wolfgang Bühring sprach Randolf Stich, Staatssekretär im Ministerium des Inneren von Rheinland-Pfalz, über Klimaschutz als Treiber für Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Im Anschluss zeigte Dr. Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung BASF Schwarzheide, die Randbedingungen einer erfolgreichen Energietransformation aus Industriesicht auf, bevor die politische Runde die kontroverse Frage „Industriepolitik und Energiewende – wie passt das zusammen?“ diskutierte.
Am weiteren Vormittag leitete Dr. Dietrich Schmitt vom Fraunhofer IEE durch die Vorträge, die verschiedenen Sichtweisen – die der Industrie und der Stadtwerke – auf Umsetzungsmöglichkeiten der Sektorenkopplung boten. Nach verschiedenen thematischen Expertencafés gingen die Referierenden am Nachmittag unter dem Motto „Wo hakt’s?“ der Standortbestimmung der Energiewende auf den Grund.
Die erfolgreiche 15. Stadtwerke-Konferenz fand ihren Ausklang mit dem Fazit von Dr. Fabio Longo, dem Vizepräsidenten von EUROSOLAR. Er lobte die angeregten Diskussionen, die Zusammenarbeit der Konferenzteilnehmer und den Willen der Stadtwerke, die dezentrale Energiewende voranzutreiben.
Weitere Informationen: www.stadtwerke-konferenz.eurosolar.de
Über die Konferenzreihe:
EUROSOLAR e.V. veranstaltet die erfolgreiche und jährlich stattfindende Konferenzreihe „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ bereits seit dem Jahr 2006 in Kooperation mit wechselnden Stadtwerken in der gesamten Bundesrepublik und rückt dabei die Erneuerbaren Energien und die Akteure einer umweltfreundlichen und verbrauchernahen Energieversorgung in den Mittelpunkt. Stadtwerke nehmen eine zentrale Rolle in einer Neuen Energiemarktordnung ein, für die sich EUROSOLAR aktiv einsetzt. Die Konferenz zeichnet sich dadurch aus, dass Chancen und Herausforderungen der Energiewende für Stadtwerke differenziert diskutiert werden und Impulse aus Wissenschaft, Politik, Praxis und Gesellschaft produktiv verbunden werden.
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