Finanzen / Bilanzen

Innenstädte stärken – auch nach Corona

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg spricht sich für die Stärkung der Innenstädte und gemeinsame Anstrengungen von Politik, Verwaltung und Wirtschaft auch nach Corona aus. Deshalb begrüßt die IHK den Vorstoß der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner auf Flächennutzungsgebühren für die Veranstaltungen BonnFest, Bonn leuchtet und den Markttag zu verzichten. Unterstützung findet auch die geplante Einrichtung eines Citymanagements aus dem Förderprogramm „Zukunft. Innenstadt. Nordrhein-Westfalen“ für die Stadtbezirke Bad Godesberg, Beuel und Hardtberg. „Es ist nicht erst seit Corona, wichtig, dass Bonn und die Städte im Rhein-Sieg-Kreis ihre Zentren fördern und den Handel vor Ort unterstützen“, sagt IHK-Vizepräsidentin Tanja Kröber: „Nur im Miteinander können wir die Attraktivität der Innenstädte beibehalten und ausbauen.“ Der Gebührenverzicht entlaste die Veranstalter, die gerade in diesen Zeiten hohe Risiken eingingen, und sei ein wichtiges Signal, das Veranstaltungen in den Innenstädten gewünscht und unterstützt werden.

Das externe Citymanagement für Bad Godesberg, Beuel und Hardtberg soll die dortigen Herausforderungen analysieren und Handlungsempfehlungen ableiten. „Wichtig ist, dass das vorhandene Wissen der Gewerbetreibenden vor Ort genutzt wird, um Doppelarbeit zu vermeiden“, so IHK-Geschäftsführer Prof. Dr. Stephan Wimmers. Aus Sicht der IHK wären finanzielle Mittel auch außerhalb der Städtebauförderung wünschenswert, um gemeinsam mit den Gewerbetreibenden ein effektives Innenstadtmarketing oder den Aufbau einer lokalen Handelsplattform zu betreiben. „Rheinland-Pfalz ist diesen Schritt schon gegangen, in Nordrhein-Westfalen gibt es bisher nur die Absichtserklärung „Gemeinsame Innenstadtoffensive“. Jetzt ist es an der Zeit diese Ideen auch schnell in konkrete Programme zu überführen“, so Wimmers weiter. Eine zusätzliche Unterstützung bei der Digitalisierung des Handels sei weiterhin vonnöten, um den stationären Handel konkurrenzfähig gegenüber dem Onlinehandel zu halten. „Corona hat die Notwendigkeit der Digitalisierung des Handels verschärft. Um weiterhin erfolgreich zu bestehen, muss der Handel Wege finden, um auch die Vorteile des stationären Handels zu digitalisieren, also vor allem die Beratung, Produktvorstellung und Warenverfügbarkeit beim Kunden“, sagt Kröber. Die IHK setzt auf die Zukunft des stationären Handels und der Innenstädte, neben Anpassungen in den Geschäfts- und Organisationsabläufen ist allerdings auch weiterhin eine uneingeschränkte Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln erforderlich.

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