Klassischer Tanz, Bildertheater und Circus Dance
Über zu schnelle Vorurteile, weibliche Geschichtsschreibung und den Moment, bevor etwas zerbricht: Mit ganz alltäglichen Momenten setzen sich die Kompanien in ihren Produktionen auseinander, die von der Veranstaltergemeinschaft ausgewählt wurden. In Bilderzerstörer ergründen bodytalk und das polnische Teatr Rozbark am 1. Mai wieso Bilder Aggressionen auslösen können und Gemälde in Museen attackiert werden. Ursina Tossi fokussiert sich in Revenants am 29. April, 2. und 5. Mai auf Konflikte rund um kapitalistische Machtstrukturen und fragt, wie die Welt heute aussähe, wenn Frauen an den Hebeln der Macht gesessen hätten. In Cultural Drag betrachten TachoTinta am 1. und 2. Mai mit glamourösem Übertreiben wie Annahmen über Kultur, Identität und Transkulturalität zu Vorurteilen verwoben werden. Und im Livestream von Just before Falling aus Bonn hinterfragt El Cuco Projekt am 8. Mai unser Verständnis von linearer Zeit und Raum, indem sie sich dem Moment widmen, wenn etwas fällt – kurz vor dem Zerbrechen.
Den Start macht das Festival am 28. April mit einer Produktion, die dem traditionellen deutschen Gardetanz ebenso kritisch wie mitfühlend begegnet: In Cobra Blonde befasst sich die Kölner Choreografin Reut Shemesh mit den Widersprüchen dieser Unterhaltungsform – ohne sie jedoch in falsches Licht zu rücken. Vor dem Livestream aus der Festhalle in Viersen eröffnen NRWs Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller das Festival per Videobotschaft. Parallel dazu versuchen HARTMANNMUELLER in Die ultimativ positive, performativ installative, relativ alternative Schöpfung gewohnt augenzwinkernd die Entstehungsgeschichte in ein Laboratorium zu packen und Seongmin Yuk lässt in der seiner Videoinstallation flounce into flounce durch geisterhafte Silhouetten der Tänzer:innen eher leise Töne walten.
Neu: Kooperationen mit Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und Ballett am Rhein
In der ersten Kooperation mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch entsteht für tanz nrw 21 Ben J. Riepes Arbeit CREATURE in einer neuen Fassung mit dem Ensemble Tanztheater Wuppertal Pina Bausch aus dem Foyer des Schauspielhaus Wuppertal. Am 4. Mai lädt der Choreograf zu einem virtuellen Parcours aus Performance, digitalen Medien und Ritual ein, in dem Gemeinschaft als eine Art von Partizipation und Verantwortung im Zentrum steht. Zudem gibt es eine erste choreografische und tänzerische Zusammenarbeit zwischen tanz nrw und dem Duisburg-Düsseldorfer Ballett am Rhein: Am 6. und 7. Mai ist die Premiere von Step by Step (Programm A und B) zu sehen, welches das Ensemble mit den Factory Artists des tanzhaus nrw konzipiert hat – eine Mixtur aus klassischem Ballett sowie zeitgenössischem und urbanem Tanz. Eine Stunde vorab erhält das Publikum in tanz.backstage über Zoom einen Blick hinter die Kulissen.
tanz nrw 21 – erstmals digital
28. April bis 9. Mai 2021
tanz nrw ist seit 2007 ein erfolgreiches Modell, das durch das nachhaltige Zusammenarbeiten mehrerer Tanzinstitutionen und -produzent:innen die Außenwirkung und das Interesse für den Tanz in Nordrhein-Westfalen stärkt. Alle zwei Jahre ermöglicht das Festival einen konzentrierten Blick auf die hiesige zeitgenössische Tanzszene, zeigt Entwicklungen, Experimente und individuelle Profile hier lebender Choreograf:innen und macht sie einem breiten Publikum zugänglich.
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