Kleinod aus dem Mittelalter
Im vergangenen Jahr wurden vor der Kapelle drei Geschichtstafeln angebracht. Sie verweisen auf die Bewohner des einstigen, unmittelbar danebenliegenden Magdalenenhofs aus dem 15. Jahrhundert, der 1964 abgerissen wurde: Franz und Peter Albert Decker sowie Johannes und Jacob Klein. Franz Decker wohnte ab 1866 im Magdalenenhof und war in den Anfangsjahren als Lehrer in der nahen Kreisirrenanstalt (heute Pfalzklinikum) tätig. Sein Sohn Albert Decker, Senatspräsident am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof und zeitlebens seiner pfälzischen Heimat eng verbunden, gründete unter anderem die Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und wurde zum Ehrenbürger von Klingenmünster ernannt. Johannes Klein wurde 1845 auf dem Magdalenenhof geboren und gründete 1871 in Frankenthal die Firma Klein, Schanzlin und Becker (KSB), die nach und nach zu einem großen Unternehmen wuchs. Zahlreiche Patente erwarb der Tüftler im Laufe seines Lebens. Nach seinem Tod trat sein Bruder Jacob seine Nachfolge an, der 1869 ebenfalls im Magdalenenhof geboren worden war. Die KSB-Gruppe ist heute ein internationaler Konzern und führender Hersteller von Pumpen, Armaturen und zugehörigen Systemen mit rund 15.000 Beschäftigten und Montage- und Produktionsstandorten in 16 Ländern. Johannes und Jacob Klein sind ebenfalls Ehrenbürger von Klingenmünster.
Eine 48-seitige Broschüre „Nikolauskapelle und ehemaliger Magdalenenhof“ vermittelt detaillierte Informationen über das Anwesen und seine interessante Geschichte. Sie ist zum Preis von sieben Euro inklusive Versand bei der Burg Landeck-Stiftung erhältlich und kann unter burglandeck-stiftung@web.de bestellt werden.
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