Offizielle Eröffnung vor 65 Jahren
Auf dem Flugplatz folgte bald nach der Eröffnung eine Flugschule, die Luftfahrerschule NRW, die bis heute unter dem Namen RWL German Flight Academy fortbesteht und als eine der größten Flugschulen Deutschlands unzählige Verkehrspiloten ausgebildet hat. 1958 kam dann die Firma Rhein-Flugzeugbau auf das Gelände, die sich zunächst auf die Wartung militärischer Flugzeuge der jungen Bundeswehr spezialisiert hatte, aber auch eigene Flugzeugforschungsprojekte auf den Weg brachte. Seit der Insolvenz in den 1990er Jahren liegt das Areal brach. Im Zuge der Entwicklung des MGL zum Innovationsflughafen werden jetzt bestehende Hallen wieder instandgesetzt. Den Anfang macht die Halle 8, in der ab dem dritten Quartal 2021 acht bis zwölf zweimotorige Flugzeuge Platz finden können, alternativ kann sie als Werfthalle für den Wartungsbetrieb genutzt werden.
In den 1960er Jahren entwickelte sich „EDLN“, so die Bezeichnung in der Pilotensprache, immer weiter mit im Schnitt über 30.000 Flugbewegungen pro Jahr. Spitzenreiter war das Jahr 1975 mit 88.000 gezählten Starts und Landungen. Insgesamt waren die 1970er Jahre eine Hochzeit in der allgemeinen Luftfahrt, bevor die Szene der Ultraleichtflugzeuge immer mehr Zulauf bekam, die am MGL nicht zugelassen sind. In der Zeit war der kleine aufstrebende Flugplatz immer wieder Ausrichter von renommierten Flugwettbewerben wie dem Deutschlandflug. Parallel wurde das Geschäft mit Vermietung und Verpachtung aufgebaut. 1978 entstand die vierte große Flugzeughalle, so dass im Jahr 1981 270 Flugzeuge am MGL zuhause waren. Heute sind ca. 170 Flugzeuge in eigen vermieteten Hallen untergebracht, Tendenz steigend. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der allgemeinen Luftfahrt vor allem bei Privatfliegern ist die Nachfrage inzwischen wieder sehr hoch. Die Warteliste für einen Stellpatz am MGL ist lang. Die Mitte 2020 verfügbaren Plätze in der Halle 7 waren bereits vor Fertigstellung des Hangars vergeben.
Ein „Ausflug“ in den Linienflugverkehr Anfang der 1980er Jahre auf Strecken nach Frankfurt, Eindhoven und Metz bescherte dem Flugplatz an der Niers letztendlich 1995 die sogenannte Instrumentenfluggenehmigung. Damit war der Weg frei für die Einrichtung einer Kontrollzone mit Fluglotsen im Kontrollturm, die bis heute Dreh- und Angelpunkt für die erfolgreiche und zukunftsweisende Weiterentwicklung des Flughafens ist.
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