R. STAHL sieht nach herausforderndem Jahr 2020 erste Anzeichen einer Markterholung
– Kostenkontrolle begrenzt Auswirkung des Umsatzrückgangs auf Profitabilität deutlich: EBITDA vor Sondereinflüssen geht um 11 Mio. € auf 19 Mio. € zurück, Marge verringert sich von 11,0 % auf 7,7 %
– Konzernergebnis gibt gegenüber Vorjahr um 4,9 Mio. € auf -3,5 Mio. € nach
– Anhaltend starke Finanzsituation: robuster Free Cashflow hält Nettoverschuldung mit 5,8 Mio. € auf weiterhin niedrigem Niveau
– Auftragseingang legt im 1. Quartal 2021 um rund 13 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten drei Vorquartale zu
– Ausblick für 2021: Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich, EBITDA vor Sondereinflüssen noch leicht unter Vorjahr
R. STAHL veröffentlicht heute testierte Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2020. Wie bereits gemeldet ging der Umsatz um 10,3 % auf 246,5 Mio. € (2019: 274,8 Mio. €) aufgrund eines durch die Coronavirus-Pandemie bedingten beispiellosen Nachfrageeinbruchs in wichtigen Schlüsselmärkten zurück. Durch frühzeitig umgesetzte Kostenanpassungen wurden die Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage von R. STAHL deutlich begrenzt. Dem um 28,3 Mio. € niedrigeren Umsatz stand so ein vergleichsweiser geringer Rückgang des EBITDA vor Sondereinflüssen um 11,4 Mio. € auf 19,0 Mio. € (2019: 30,4 Mio. €) gegenüber. Entsprechend moderat fiel der Rückgang der EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen aus, die sich um 330 Basispunkte auf 7,7 % verringerte (2019: 11,0 %). Das Konzernergebnis ging um 4,9 Mio. € auf -3,5 Mio. € zurück (2019: 1,3 Mio. €).
"2020 war für R. STAHL ein Jahr größter Herausforderungen. Die Coronavirus-Pandemie verlangte von uns neben dem Navigieren durch erhebliche weltwirtschaftliche Verwerfungen auch besondere Anstrengungen zum unbedingten Erhalt der Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden. Beides ist uns im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen", sagte Dr. Mathias Hallmann, Vorstand von R. STAHL. "Der trotz des Nachfrageeinbruchs nur moderate Margenrückgang und unsere unverändert solide Finanzposition belegen deutlich R. STAHLs gestiegene Widerstandskraft, die das Ergebnis einer disziplinierten und beständigen Umsetzung unserer Konzernstrategie in den letzten Jahren ist. Auf diesem Weg werden wir weiter konsequent vorangehen", so Dr. Hallmann weiter.
Umsatzentwicklung 2020
Betroffen von der Nachfrageschwäche waren sowohl das Tagesgeschäft für Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen als auch eine Vielzahl weltweiter Großprojekte. Am stärksten war der Rückgang im Öl- und Gassektor, der seinerseits einen erheblichen Nachfrage- und Preiseinbruch im 2. Quartal erlebte. Der Auftragseingang von R. STAHL lag im Berichtsjahr mit 248,0 Mio. € um 8,6 % unter dem Vorjahr (2019: 271,4 Mio. €). Der rückläufige Auftragseingang hatte einen Rückgang des Umsatzes auf 246,5 Mio. € zur Folge, ein Minus von 10,3 % gegenüber dem Vorjahr (2019: 274,8 Mio. €). Darin spiegeln sich auch Transport- und Annahmeverzögerungen auf Seiten einiger Kunden wider, die zur Auslieferung bereitstehende Produkte aufgrund pandemiebedingter Störungen ihrer betrieblichen Abläufe teilweise nicht abnehmen konnten. Im Jahresverlauf hatte dies einen Anstieg des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen zur Folge. Regional zeigte die Umsatzentwicklung im Berichtsjahr deutliche Unterschiede. In Deutschland führten die starke Marktposition und der hohe Geschäftsanteil von R. STAHL in der chemischen Industrie, die die Folgen der Rezession vergleichsweise gut meistern konnte, zu einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Erhebliche Einbußen mussten hingegen die Regionen mit typischerweise hohen Umsatzanteilen im Öl- und Gassektor hinnehmen, allen voran die USA mit einem Minus von 31 %, Asien mit einem Rückgang um 15 % und die Zentralregion (bestehend aus Afrika und Europa ohne Deutschland) mit einem Minus von 8 %.
Ertrags-, Finanz- und Vermögensentwicklung 2020
Durch frühzeitig umgesetzte Maßnahmen zur Anpassung von Kosten und zur Sicherung der Liquidität konnten die Auswirkungen des rückläufigen Umsatzes auf die Ertrags- und Finanzlage von R. STAHL deutlich begrenzt werden. Bei im Vorjahresvergleich anhaltend guter Materialaufwandsquote von 33,7 % trugen zu dem moderaten Ergebnisrückgang vor allem an die schwache Nachfrage angepasste reduzierte Arbeitszeiten und niedrigere variable Vergütungsbestandteile bei. Die Personalkosten verringerten sich dadurch gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Mio. € auf 115,6 Mio. € (2019: 122,0 Mio. €). Auch wirkten sich rückläufige saldierte sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen in Höhe von rund 1,6 Mio. € aufgrund gesunkener Rechts- und Beratungskosten ergebnissichernd aus. Die auf das EBITDA vor Sondereinflüssen bezogene Gewinnschwelle (berechnet auf Basis der Materialaufwandsquote und konstanter Fixkosten) verbesserte sich 2020 im Vorjahresvergleich um etwa 12 Mio. € auf 217 Mio. € (2019: 229 Mio. €). Das Konzernergebnis verringerte sich um 4,9 Mio. € auf -3,5 Mio. € (2019: 1,3 Mio. €) bzw. -0,54 € je Aktie (2019: 0,21 € je Aktie). Trotz des herausfordernden Marktumfelds wurde 2020 ein mit 5,7 Mio. € deutlich positiver Free Cashflow erzielt (2019: 8,5 Mio. €). Die Nettoverschuldung (ohne Leasingverbindlichkeiten) lag damit zum 31. Dezember 2020 mit 5,8 Mio. € weiter auf dem sehr niedrigen Niveau gegenüber dem Ende des Vorjahres (31. Dezember 2019: 4,2 Mio. €). Rückläufig entwickelte sich die Eigenkapitalquote, die zum Ende des Berichtszeitraums im Wesentlichen aufgrund des negativen Konzernergebnisses und gestiegener Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen auf 18,8 % sank (31. Dezember 2019: 22,5 %).
Geschäftsverlauf im 1. Quartal 2021
Während 2020 der quartalsweise Auftragseingang kontinuierlich von 79 Mio. € im 1. Quartal auf 53 Mio. € im 4. Quartal zurückging, waren in den ersten drei Monaten 2021 erstmals wieder deutliche Anzeichen einer Nachfragebelebung erkennbar. Gegenüber dem Durchschnitt der drei Vorquartale legte der Auftragseingang um rund 13 % auf 64 Mio. € zu. Dies wird sich insbesondere auf die Umsatzentwicklung der kommenden Monate auswirken. Aufgrund des geringen Auftragsbestands zu Jahresbeginn lagen nach vorläufigen Zahlen der Umsatz im 1. Quartal 2021 mit 58 Mio. € und das EBITDA vor Sondereinflüssen mit 2,7 Mio. € noch unter den Vorquartalen.
Prognose für das Geschäftsjahr 2021
Getragen von einer deutlichen Erholung aller relevanten Schlüsselmärkte gehen wir für 2021 von einem Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr aus, das ab der zweiten Jahreshälfte an Dynamik gewinnen sollte. Die weiterhin konsequente Abarbeitung unserer strategischen Agenda wird sich im Jahresvergleich noch in einem leicht rückläufigen EBITDA vor Sondereinflüssen auswirken. Hinsichtlich der derzeit starken Liquiditätsausstattung rechnen wir mit keinen signifikanten Veränderungen.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von R. STAHL beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören unter anderem: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch R. STAHL ist weder geplant noch übernimmt R. STAHL die Verpflichtung dafür.
Die Inhalte dieser Information sprechen alle Geschlechter gleichermaßen an. Lediglich aus Gründen der Lesbarkeit und ohne jede Diskriminierungsabsicht wird die männliche Form verwendet. Damit sind alle Geschlechter einbezogen.
R. STAHL ist weltweit führender Anbieter von elektrischen und elektronischen Produkten und Systemen für den Explosionsschutz. Sie verhindern in gefährdeten Bereichen Explosionen und tragen so zur Sicherheit von Mensch, Maschine und Umwelt bei. Das Spektrum reicht von Aufgaben wie Schalten/Verteilen, Installieren, Bedienen/Beobachten, Beleuchten, Signalisieren/Alarmieren bis hin zum Automatisieren. Typische Anwender sind die Öl- & Gasindustrie, die chemische und pharmazeutische Industrie sowie die Nahrungs- und Genussmittelbranche. 1.690 Mitarbeiter erwirtschafteten 2020 weltweit einen Umsatz von 246,5 Mio. €. Die Aktien der R. STAHL AG werden im Regulierten Markt/Prime Standard der Deutschen Börse gehandelt (ISIN DE000A1PHBB5).
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