Trotz Pandemie: Solides Geschäftsergebnis der Ringier Gruppe für 2020
- Durch die Weiterführung der Diversifikationsstrategie, die konsequente Fortführung der Digitalisierung und aufgrund eines straffen und effizienten Kostenmanagements hat die Ringier AG substantielle, Corona-bedingte Schäden zu wichtigen Teilen auffangen können.
- Die Gruppe kann in 2020 – trotz Umsatzrückgang vor allem im Werbe- und Eventmarkt – auf ein solides Geschäftsergebnis mit einem EBITDA von CHF 84.4 Mio zurückblicken.
- Der digitale EBITDA-Anteil von Ringier liegt bei 69 % und damit auf hohem Niveau.
Die Corona-Krise wirkt sich 2020 signifikant auf die finanziellen Kennzahlen und den operativen Gewinn der Ringier Gruppe aus. Dank innovativen Initiativen und rigorosem Kostenmanagement konnte ein substantieller Teil des Umsatz-Rückganges durch Corona aufgefangen werden.
Der operative Gewinn, das EBITDA der Ringier Gruppe, verringert sich auf CHF 84.4 Mio. (2019: CHF 114.1 Mio.). Der tiefere Umsatz von CHF 953.7 Mio. (2019: CHF 984.8 Mio.) ergibt sich vor allem aus dem Corona-bedingten Rückgang im Werbemarkt, bei den digitalen Marktplätzen und im Eventbereich (Ticketing). Deutlich höhere Erlöse als budgetiert, erzielten die eCommerce- und Food-Delivery-Unternehmen in der Schweiz und der Slowakei.
Die Ringier Gruppe gleicht durch umfassende Umsatz- und Kostenmassnahmen in allen Segmenten einen erheblichen Teil des pandemiebedingten Umsatzverlustes aus. Dennoch sinkt die EBITDA-Marge in 2020 auf 8.8 % (2019: 11.6 %).
Oberste Priorität haben die Mitarbeitenden
Hauptanliegen des Ringier Managements war es, die Gesundheit aller Mitarbeitenden und deren Familien zu schützen. Hierfür wurde frühzeitig und konsequent Homeoffice in allen 19 Ringier Ländern eingeführt, es wurden Hygienemasken abgegeben und Schutzkonzepte lanciert.
Fortsetzen der Digitalisierungsstrategie
Die Ringier Gruppe hat auch 2020 ihre Digitalisierungsstrategie konsequent fortgesetzt. Die Investitionsquote in die Digital-Produkte der Segmente Media und Marketplaces liegt demzufolge ähnlich hoch wie in den Vorjahren, nämlich bei rund 100 Millionen Franken.
Ringier CEO Marc Walder: «Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden uns bei der Umsetzung unserer ehrgeizigen Transformation rund zwei Jahre kosten. Unser Ziel ist, ab 2023 bei allen relevanten Finanzzahlen wieder auf dem ursprünglich, vor Corona, geplanten Mittelfrist-Niveau zu sein. Nebst den beiden operativen Säulen – Medien und digitale Marktplätze – wird der Bereich Tech & Data zur dritten, strategischen Säule ausgebaut. Wir treiben deshalb unsere drei Technologie-Zentren in Polen, Südafrika und der Schweiz voran. Ein neues strategisches Ziel im Bereich Medien ist der Aufbau eines digitalen Sport-Medien-Portfolios.»
Aufgrund von Umsatzverschiebungen zwischen den Bereichen liegt der EBITDA-Digitalanteil mit 69 % (2019: 72 %) zwar leicht unterhalb des Vorjahres, im europäischen Branchenvergleich aber weiterhin auf hohem Niveau. Der digitale Umsatzanteil erhöht sich von 51 % in 2019 auf 57 % in 2020.
Stabilisierungsmassnahmen wirken seit dem vierten Quartal 2020
Trotz der Turbulenzen der Corona-Pandemie konnten in den letzten Monaten des Jahres 2020 die Erwartungen in vielen Tochterunternehmen übertroffen werden. Diese Entwicklung stimmt für 2021 verhalten positiv.
Gute Basis für weitere Investitionen
Durch den Erwerb eines 25%-Anteils an der Ringier AG durch die Mobiliar ist die Ringier Gruppe bei einer aktuell minimalsten Nettoverschuldung finanziell gut positioniert, um weiter zu investieren, dies sowohl organisch wie durch Transaktionen.
Im Frühjahr 2020 übernahm Ringier, gemeinsam mit dem Medienunternehmen Axel Springer, gratka.pl, einen führenden digitalen Marktplatz Polens. Darüber hinaus wurde in Polen mit morizon.pl ein führendes Immobilienportal und mit lendi.pl eine innovative Plattform zur digitalen Abwicklung von Finanzierungsdienstleistungen übernommen.
In Rumänien erwarb Ringier vier Jahre nach Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an Imobiliare.ro die verbleibenden Anteile von den Gründern und ist seither alleiniger Eigentümerin des digitalen Immobilien-Marktplatzes.
Für den bulgarischen Markt wiederum hat Ringier im März 2021 den Erwerb der Aktienmehrheit an der Sportal Media Group und der Digital Ventures OOD bekannt gegeben. Die Sportal Media Group vereint die führenden digitalen Medien in Bulgarien unter einem Dach, mit starkem Fokus auf Sport. Die Akquisition ist zentrales Element der Sportmedien-Strategie von Ringier.
Eine Auswahl der wichtigsten Initiativen, die 2020 angestossen wurden
In der Schweiz ging mit Blick TV am 17. Februar 2020 der erste digitale Sender der Schweiz live. Aktuell mit täglich mehr als 600’000 Zuschauerinnen und Zuschauern hat sich Blick TV innerhalb eines Jahres etabliert. Zudem konnte der Bewegtbild-Anteil auf den Plattformen der Blick-Gruppe substantiell ausgebaut werden.
Beim von Ringier entwickelten Registrierungs- und Login-Service Ringier Connect konnte – als eines der ersten Medienunternehmen weltweit – die Anmeldung via Gesichtserkennung (Face ID) und Touch ID realisiert werden. Dies ermöglicht ein noch schnelleres und sichereres Einloggen via Ringier Connect auf unseren Plattformen. Ringier Connect ist die technische Basis des gemeinsamen Single-Sign-On namens OneLog der Schweizer Digital-Allianz. Seit dem 10.3.2021 nutzt die TX-Group mit 20 Minuten diese Ringier Software. CH Media und NZZ folgen in naher Zukunft.
Die Ende 2019 lancierte EqualVoice-Initiative, die sich für mehr Visibilität von Frauen in den Medien einsetzt, wurde in 2020 mit Erfolg vorangetrieben. Die für die Messbarkeit erforderliche Datengrundlage wird auf Basis semantischer, KI-basierter Analysen der Medienberichterstattung ermittelt. Kürzlich erfolgte der Roll-out der Initiative bei zwölf Medienmarken der Ringier Axel Springer Media AG in Polen.
Kunstprojekt Ringier Jahresbericht – 2020 gestaltet von Ed Atkins
Der Ringier Jahresbericht wurde zum 24. Mal von einem renommierten Künstler gestaltet, dieses Jahr vom Briten Ed Atkins. Sämtliche Texte sind handgeschrieben, Diagramme und Infografiken wurden von Hand gezeichnet. Atkins verzichtete bei diesem Werk auf technische Hilfsmittel, die er üblicherweise einsetzt.
Ed Atkins, geboren 1982 in Oxford, ist vor allem für seine Videokunst und Poesie bekannt. Er gilt als Pionier einer Künstlergeneration, die mit digitalen Mitteln eine hyperreale Bildwelt erschafft. Der Brite lebt und arbeitet in Kopenhagen.
Seit 1997 entsteht der Ringier Jahresbericht in limitierter Auflage jeweils in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlerinnen oder Künstlern, die mit Werken in der Sammlung Ringier vertreten sind. Die Serie wurde von Verleger Michael Ringier und der Kuratorin Beatrix Ruf als vertiefende Einbindung der Kunst in die Tätigkeit des Unternehmens initiiert.
Der Ringier Jahresbericht 2020 ist in Deutsch, Englisch und Französisch als Download unter ringier.ch verfügbar oder kann via communications@ringier.ch als Printexemplar bestellt werden.
Die Ringier AG ist ein innovatives, digitalisiertes und diversifiziertes Schweizer Medienunternehmen, das in Europa, Afrika und Asien aktiv ist. Das Portfolio umfasst über 110 Tochterfirmen in den Bereichen Print, digitale Medien, Radio, Ticketing, Entertainment und E-Commerce sowie führende digitale Marktplätze in den Bereichen Auto, Immobilien und Jobs. Als Venture-Kapitalgeber fördert Ringier innovative digitale Start-ups. Das 1833 als Verlagshaus und Druckerei gegründete Familienunternehmen Ringier hat in den letzten Jahren konsequent in die Digitalisierung und Internationalisierung der Gruppe investiert. Im Jahr 2020 erzielten rund 6800 Mitarbeitende in 19 Ländern einen Umsatz von 953.7 Millionen. Bereits heute stammen 69 Prozent des operativen Gewinns aus dem Digitalgeschäft, womit Ringier eine Spitzenposition unter den europäischen Medienunternehmen einnimmt. Ringier steht für Pioniergeist, Unabhängigkeit und Meinungsfreiheit
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