TU Ilmenau sucht Interviewpartner für Umfrage zu Windkraftprojekt
Zu Beginn der wissenschaftlichen Studie zur öffentlichen Diskussion im Rahmen des Windkraftprojekts Großschwabhausen hatte das Fachgebiet Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation der TU Ilmenau zwei Quellen untersucht: Die Berichterstattung in den Medien und die Diskussion in einem Onlineforum, zu dem die Initiatoren des Projekts, die Bürgerinnen und Bürger Großschwabhausens und der Nachbarorte, eingeladen hatten. Fachgebietsleiter Prof. Jens Wolling war von dem Ergebnis überrascht: "In den Medien sind bisher vor allem die Gegner des Windkraftprojekts zu Wort gekommen. Das ist ungewöhnlich, weil die Journalisten normalerweise bemüht sind, beide Seiten zu hören. Die eigentliche Besonderheit des Vorhabens, dass nämlich die Anlagen durch Energiegenossenschaften realisiert werden sollen, die von Bürgerinnen und Bürgern betrieben werden, wurde in den Medien bisher nur am Rande oder gar nicht erwähnt."
Demgegenüber ermittelten die Ilmenauer Wissenschaftler bei der Analyse des Onlineforums, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen sehr sachlich formuliert hatten und bei vielen großes Interesse besteht, mehr über das Projekt zu erfahren. Mit einer solch offenen Atmosphäre in der Onlineveranstaltung hatte Prof. Jens Wolling nicht gerechnet: "Nach der einseitigen Berichterstattung in den Medien und der einstimmigen Positionierung des Gemeinderats gegen das Projekt habe ich mit einer aufgeheizten Stimmung gerechnet. So einheitlich wie der Gemeinderatsbeschluss es nahelegt, ist die Stimmung in der Bevölkerung aber offenbar nicht."
Das Windkraftprojekt in Großschwabhausen ist aus wissenschaftlicher Sicht besonders interessant, weil es als Gemeinschaftsprojekt von mehreren Bürger-Energiegenossenschaften initiiert wurde, das heißt, von den Menschen aus der Region selbst. Die Ilmenauer Wissenschaftler stellen sich die Frage, ob und wie es den Initiatoren des Projekts gelingt, den Bürgern in der Region nachvollziehbar zu kommunizieren, was an diesem Projekt anders ist als an typischen Investorenprojekten.
Um die Meinung der Bevölkerung herauszufinden, werden die Ilmenauer Wissenschaftler in den kommenden Wochen Interviews mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der betroffenen Orte führen. Prof. Wolling und sein Team interessiert, ob die Menschen noch Informationsbedarf haben und welche Erwartungen sie mit dem Projekt verbinden: "Wir möchten gleichermaßen die Bedenken und Befürchtungen wie die positiven Erwartungen und Wünsche der Menschen kennenlernen. Deswegen sind wir an der Meinung aller interessiert, die ihre Einstellung zu dem Windkraftprojekt äußern wollen, egal wie sie zu dem Projekt stehen."
Wer für ein Telefoninterview zur Verfügung steht, meldet sich per E-Mail (jens.wolling@tu-ilmenau.de) oder telefonisch (03677 69-4654), um einen Termin zu vereinbaren.
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