Kunst & Kultur

Vergabe Mozartpreis 2021

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−    Stardirigentin Oksana Lyniv und das Jugendsinfonieorchester der Ukraine werden mit dem Mozartpreis 2021 geehrt
−    Ukrainerin wird 2021 als erste Frau bei den Bayreuther Festspielen dirigieren
−    Preisvergabe erfolgt im Rahmen des 30. Sächsischen Mozartfests

Die Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V. freut sich bekanntzugeben, dass der Mozartpreis 2021 an das Jugendsinfonieorchester der Ukraine und seine Dirigentin Oksana Lyniv verliehen wird. Der Preis sollte eigentlich beim diesjährigen Eröffnungskonzert des Sächsischen Mozartfests am 9. Mai übergeben. Da nun alle Veranstaltungen des diesjährigen Mozartfests in den Sommer und Herbst 2021 verschoben wurden, wird er bei einem Konzert am 20. Oktober in der Chemnitzer Markuskirche übergeben.

Erste Dirigentin in Bayreuth
Oksana Lyniv wird 2021 als erste Frau überhaupt bei den Bayreuther Festspielen dirigieren. Dort wird sie die Premiere der Wagner-Oper "Der fliegende Holländer" leiten – zweifellos ein Höhepunkt in der beeindruckenden Karriere der Ukrainerin. Geboren in Brody/Ukraine, studierte sie Dirigieren u. a. an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Von 2008 bis 2013 war sie stellvertretende Chefdirigentin am Akademischen Nationaltheater Odessa. Als Dirigentin leitete sie u. a. Opernaufführungen an der Estnischen Nationaloper und der Oper Bonn. Von 2013 bis 2017 war sie an der Bayerischen Staatsoper als Assistentin des Generalmusikdirektors Kirill Petrenko engagiert. 2015 debütierte sie an der Kungliga Operan in Stockholm mit Der Nussknacker, es folgten weitere Debüts u. a. am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (Der fliegende Holländer). Von 2017 bis 2020 war sie Chefdirigentin der Oper Graz, weitere Engagements führten Sie u. a. an die Staatsoper Stuttgart, die Deutschen Oper Berlin, das Festspielhaus Baden-Baden, das Theater an der Wien sowie zu zahlreichen internationalen Auftritten wie im Concertgebouw Amsterdam.

Herausragendes Wirken für Mozart
Seit August 2017 ist Lyniv die künstlerische Leiterin des von ihr gegründeten Kulturfestivals LvivMozArt in Lemberg. Angeregt durch das Wirken von Mozarts Sohn Franz Xaver werden bei diesem internationalen Festival historische und zeitgenössische Werke aus unterschiedlichen Kunstsparten präsentiert. Franz Xaver Mozart lebte zwischen 1808 und 1838 in Lemberg und wirkte hier unter anderem als Musiker, Komponist und Mitbegründer des Lemberger Musikvereins.
LvivMozArt  zählt mittlerweile zu den größten Klassikfestivals der Ukraine.  Im Juli 2019 würdigte auch die Stiftung Mozarteum Salzburg das große Mozart-Engagement von Oksana Lyniv und brachte einen ihrer kostbarsten Schätze, Mozarts originale Costa-Violine, für ein Konzert nach Lemberg.
„Seit der Gründung des Jugendorchesters und Festivals LvivMozArt erforschen wir intensiv das Erbe und Lebensschicksal von Franz Xaver Mozart als Brückenfigur zwischen den ost- und den westeuropäischen Kulturen. Wir geben seiner Musik wieder die Stimme, um das Schaffen der Mozarts-Dynastie zu popularisieren“, verdeutlicht Oksana Lyniv ihr Ansinnen.

Die große Verehrung für Wolfgang Amadeus Mozart und die historische Verbindung zwischen seinem Sohn und der Ukraine ist für Oksana Lyniv eine Möglichkeit und ein Herzensanliegen, Brücken zu bauen, neue Impulse für die Klassik zu setzen und sich für den friedlichen Dialog zwischen Ost und West einzusetzen. Ihr Auftritt beim diesjährigen Mozartfest unter dem Motto “Brüderlichkeit/Schwesterlichkeit” ist damit auch ein Zeichen für die Völkerverständigung und ein geeintes Europa.
Jugendsinfonieorchester als Chance 2016 gründete Lyniv nach dem Vorbild und mit Unterstützung des deutschen Bundesjugendorchesters das Jugendsymphonieorchester der Ukraine, in dem musikalisch hochbegabte Kinder und Jugendliche aus allen Teilen der Ukraine musizieren. Lyniv begründete ihr Engagement damals in einem Beitrag des Deutschlandfunks so: „Unser Land ist seit 25 Jahren unabhängig. Ich finde, gerade Jugendorchester das ist das Beste, das ein Bild von Menschen, von einem Volk, von kulturellem Niveau tragen kann. Und gerade Jugend – das ist unsere Zukunft. Das ist unser Volk, Mentalität unserer zukünftigen Bürger, die jetzt gerade geformt wird.“

Das Jugendsinfonieorchester der Ukraine will Oksana Lyniv einerseits als Chance für die vielen Begabten ihres an musikalischer Tradition so reichen Heimatlandes sehen. Andererseits war es von Anfang an ein Anliegen des Orchesters, beim gemeinsamen Musizieren die Gräben, die sich zwischen den Menschen der West- und Ostukraine aufgetan haben, schließen zu können.

Mozartpreis für internationale Ausstrahlung
Mit der Vergabe des Mozartpreises 2021 ehrt die Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V. das Engagement des Orchesters und seiner Dirigentin für die musikalische Arbeit und das Wirken rund um Wolfgang Amadeus Mozart und seines Sohnes Franz Xaver Mozart, dessen 130. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Zudem würdigt die Mozart-Gesellschaft den Einsatz für das Mozartfestival LvivMozArt, die internationale Ausstrahlung und den europäischen Dialog mittels der Kraft der Musik. Exemplarisch wird dieses Engagement in der Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Mozartfest aufgezeigt.

Der künstlerische Leiter des Sächsischen Mozartfests Franz Wagner-Streuber freut sich und begründet die Entscheidung weiter: „Ich hoffe sehr, dass der Preis einen stärkenden Impuls für das weitere Wirken geben wird und uns auch in unserer gemeinsamen Freundschaft viele Jahre tragen wird.”
Oksana Lyniv selbst äußerst sich tief bewegt: „Der Mozartpreis ist für uns als Ensemble von talentierten jungen Musikern und Musikerinnen aus der Ukraine ein ganz besonderes Zeichen und eine Inspiration. Ich hoffe sehr, dass er zu einem Türöffner für viele neue internationale Partnerschaften und schöne Projekte wird.“
Der Sächsische Mozartpreis ist mit 7.500 € dotiert. „Wir hoffen zum aktuellen Zeitpunkt, das Konzert wie das gesamte, diesjährige Mozartfest unter geltenden Hygienebestimmungen durchführen zu können. Die Ehrung ist davon natürlich unabhängig.” ergänzt Franz Wagner-Streuber.

Über Ihre Berücksichtigung des Themas freuen wir uns außerordentlich. Das Foto im Anhang kann honorarfrei im Zusammenhang mit einer Berichterstattung verwendet werden. Copyright Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V.

Für Informationen zur Vergabe des Mozartpreises 2021 oder allgemein zur Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. kontaktieren Sie bitte Franz Wagner-Streuber:+49 172 3691991

Für weiterführende Informationen zum Jugendsinfonieorchester der Ukraine und Oksana Lyniv kontaktieren Sie bitte Alexandra Zaitseva:
Frau Zaitseva spricht deutsch.

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