BUND-Projekt KLIK green erreicht Meilenstein für Klimaschutz im Gesundheitswesen – 27 Kliniken aus Berlin und Brandenburg sind Vorreiter
„Das Ergebnis übertrifft unsere Erwartungen. Obwohl die Corona-Pandemie die Arbeit in vielen Kliniken seit über einem Jahr erschwert, begleiten wir nun ein großes Netzwerk Engagierter, die Klimaschutz und Gesundheitsschutz zusammendenken“, freut sich Projektleiterin Annegret Dickhoff über den erzielten Stand.
Aktuell planen die Klimamanager*innen deutschlandweit mehr als 500 Klimaschutzmaßnahmen, die nicht nur im Klinikbereich anwendbar sind: Sie stellen auf Ökostrom um, fördern Radverkehr, reduzieren Fleisch im Speiseplan oder optimieren die Mülltrennung. Zusätzlich verwirklichen sie krankenhausspezifischen Klimaschutz wie etwa Narkosegasrecycling oder Mehrweg-OP-Besteck. In allen Bundesländern setzen sich die unterschiedlichsten Kliniken für den Schutz der planetaren Gesundheit ein.
Einige stechen in Berlin und Brandenburg bereits als Best-Practice – Leuchttürme für regionalen Klimaschutz – hervor und finden bundesweit Beachtung als Vorbilder für Klimaschutz im Gesundheitswesen:
- Das anthroposophische Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe in Berlin-Kladow hat sich als erstes Krankenhaus bundesweit das Ziel gesetzt, bis 2030 emissionsfrei zu werden.
- Die Charité – Universitätsmedizin Berlin unterzeichnete schon im Vorfeld der Projektteilnahme eine Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin.
- Das Evangelische Krankenhaus Hubertus in Zehlendorf hat extra eine Klimamanagerin eingestellt.
- Das Paulinenkrankenhaus in Berlin-Westend verbindet Klimaschutz mit dem speziellen Versorgungsauftrag, herzchirurgische Patient*innen weiter zu behandeln.
- Das Helios Klinikum in Bad Saarow motiviert Mitarbeiter*innen zu gesunder und klimafreundlicher Mobilität.
- Die Caritas Klinik Dominikus in Berlin-Hermsdorf lässt eine Fachärztin für Anästhesie zur Klimamanagerin qualifizieren.
Alle Kliniken im Projekt KLIK green zeichnen sich durch große Vielfalt aus. Das Netzwerk bringt Klinikbeschäftigte aus den Bereichen Pflege, Ärzteschaft, Technik, Verwaltung und Küche zusammen. Berufliche Hintergründe variieren ebenso wie die vertretenen Hierarchieebenen, bei denen, die auf Augenhöhe nachhaltige Lösungen entwickeln. Zugleich liegt der Frauenanteil unter den Klimamanager*innen bei über 30 Prozent.
„Klimaschutz verlangt nach sektorenübergreifender Initiative, die auch soziale Aspekte berücksichtigt. Bis 2050 sollte jedes Berliner Krankenhaus eine Klimamanagerin oder einen Klimamanager fest einstellen. Klimaschutz sollte standardmäßig Inhalt von Ausbildungen im Gesundheitswesen werden. Solche Berufe können dann beispielsweise dafür sorgen, dass die enorme Kaufkraft von Krankenhäusern der regionalen und nachhaltigen Wirtschaft zugutekommt“, blickt der Berliner BUND-Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser in die Zukunft.
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