Chancengeber für junge Menschen sein
"Ich gratuliere den Kolleginnen und Kollegen in Stuttgart und bedanke mich sehr herzlich bei den Ehrenamtlichen, die sich beim Projekt check.e-jetzt für die Belange der jungen Menschen einsetzen," so Caritas-Präsident Peter Neher. "Es freut mich besonders, dass damit ein Projekt ausgezeichnet wurde, das die Jüngeren als Zielgruppe hat. Wir wissen, dass die Pandemie bei ihnen schwerwiegende Folgen auslöst. Insgesamt zeigt die Vielfalt der eingereichten Projekte: Solidarität ist keine Worthülse, sie wird vor Ort gelebt und erfindet sich immer wieder neu. Auch das ist für mich ein Grund zur Freude."
Über 30 Ehrenamtliche ermöglichen mit check.e-jetzt dank digitaler Formate trotz Kontaktbeschränkungen eine konstante Betreuung und Lernbegleitung von Kindern und Jugendlichen, die besondere schulische Unterstützung benötigen. Die ehrenamtlichen Lernbegleitungen werden jeweils einem Kind zugeteilt. Mindestens eine Stunde pro Woche, auf Wunsch aber auch häufiger, treffen sich die entstandenen Tandems via Video und besprechen gemeinsam Hausaufgaben, wiederholen schwierige Themen oder üben Vokabeln.
Vom Projektträger werden die Ehrenamtlichen mit Materialien sowie Fortbildungen und Seminaren unterstützt. Eine Motivation eint sie alle: ihre Zeit in die Begleitung von Kindern und Jugendlichen zu investieren. Sie zeigen gelebte Nächstenliebe und sind dabei mehr als Nachhilfelehrer, sondern stehen den Schülerinnen und Schülern als Vertrauensperson durch eine schwierige Zeit zur Seite. "Dieses Projekt zeigt sehr deutlich, wie digitale Angebote Eltern gerade in solchen Zeiten entlasten und deren Kinder dadurch Hilfe für die Schule aber auch darüber hinaus erfahren können", so Jürgen Mathuis, Vorstandssprecher des Versicherers im Raum der Kirchen und Ausrichter des innovatio Sozialpreises. "Meine Hochachtung gilt allen Ehrenamtlichen, auch über das Projekt hinaus, die sich in dieser Zeit ehrenamtlich um die schulischen Belange der Kinder kümmern", so Jürgen Mathuis weiter.
Der zum ersten Mal vergebene Digitalpreis mit einem Preisgeld von 4.000 Euro geht an das Projekt "Das inklusive Social Media Team" der Evangelischen Stiftung Hephata. Die Einrichtung aus Mönchengladbach geht mit einem Social-Media-Team aus Menschen mit Behinderung an den Start und treibt damit die digitale Inklusion voran. Als erstes Social Media-Team in Deutschland, das ausschließlich aus Menschen mit Behinderung besteht, geben sie Menschen mit Behinderung eine eigene Stimme. Entstanden sind dabei Formate wie "Realtalk – Was uns stört" oder "Unsere Wünsche".
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: "Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle, wenn es darum geht, innovative Lösungen für soziale Herausforderungen zu finden – das hat nicht erst Corona gezeigt. Auch deshalb haben wir in diesem Jahr erstmalig einen Digitalpreis vergeben. Ich freue mich besonders, dass dieser Preis an das inklusive Social Media Team der Evangelischen Stiftung Hephata geht, das ich selbst kennenlernen durfte. Inklusion hat viele Facetten dazu gehört Teilhabe an der Digitalisierung. Wie das geht, zeigt das Team von Hephata: Kein Blatt vor den Mund nehmen und offen über Behinderungen sprechen. Das ist erfrischend, originell und professionell. Inklusion ist hier hipp und kreativ."
Mit dem zweiten Preis und einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro wird das Projekt "SO LONELY – Einsamkeit in der Großstadt" der kairosis gemeinnützige UG ausgezeichnet. Künstlerinnen und Künstler und Freiwillige brachten ab Oktober 2019 an acht Orten in München mit dem "Ministerium für Einsamkeit" unter Einsamkeit lebende Menschen ins Gespräch. Seelsorger und Psychologen bieten in diesem Rahmen des "Kostenfreien Zuhörens" Gespräche im öffentlichen Raum an. Einsame finden dadurch ein Gehör. Aus den gesammelten Gesprächen wurde das Theaterstück SO LONELY geschrieben und im Oktober 2020 mit 10 Laien und 2 Profis zur Aufführung gebracht.
Alle Menschen haben ein Recht darauf, ein gelingendes Familienleben zu führen, Kinder zu bekommen, mit ihnen zusammen zu leben und diese selbst zu erziehen. Die Diakonie St. Martin setzt sich mit dem Projekt "Begleitete Elternschaft" für dieses Recht ein und wird dafür mit dem dritten Preis und 4.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Das Wohnangebot der Diakonie richtet sich dabei an Schwangere, Mütter und Väter mit geistiger Beeinträchtigung, um diese in ihrer Elternschaft und -rolle zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen. Im Fokus steht dabei stets die Sicherstellung des Kindeswohls und die Entwicklung des Kindes. Die Anbindung an sozial-räumliche Angebote wie die Kirchengemeinde sowie Sport- und Freizeitangebote des Wohnumfeldes wird dabei gefördert.
Mit den meisten Stimmen bei der Onlinewahl geht der Publikumspreis mit einem Preisgeld von 4.000 Euro an das Projekt "Mein Zahnarzt kommt zu mir nach Hause! -Zahnmedizinische Ambulanz in der ESV" der Evangelischen Stiftung Volmarstein. Einmal pro Woche führen ein Zahnarzt und eine zahnmedizinische Fachangestellte die Betreuung und Versorgung für Menschen mit schwerer Behinderung in der Einrichtung durch. Die Behandlung im Wohnraum schafft eine sehr große Erleichterung für die Bewohner und beeinflusst positiv die Lebensqualität.
Die Preise werden am 28. September 2021 verliehen.
Der Sozialpreis innovatio wird in diesem Jahr zum 13. Mal verliehen. Seit 1998 haben sich weit mehr als 1.300 Projekte um den innovatio-Sozialpreis beworben. Bewerben können sich Projekte aus Kirche, Diakonie und Caritas, die sich drängender sozialer Probleme annehmen und innovative Lösungen entwickelt haben. Schirmherren sind die Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes und der Diakonie Deutschland, Peter Neher und Ulrich Lilie. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 30.000 Euro wird durch den Versicherer im Raum der Kirchen gestiftet. Gefördert wird der innovatio durch chrismon – Das evangelische Magazin und die Bank im Bistum Essen.
Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Bundesweit sind 599.282 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 31.600 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie wie Pflegeheimen und Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,18 Millionen Betten/Plätzen beschäftigt. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv.
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