Deutsche Bank: „Nachhaltigkeitsdenken aus den 90ern“
„Kraftstoffverbrauch der Dienstwagen reduzieren, Mitarbeiter*innen zu Nachhaltigkeit weiterbilden, schönklingenden Initiativen beitreten. Alles gut und richtig, aber auch peinlich, weil das Nachhaltigkeitsdenken aus den 90ern ist. Schritte verkünden, die leicht umsetzbar sind, aber niemandem wehtun und wenig bringen. Dass die Bank erkannt hat, wie stark sie von nachhaltigen Finanzgeschäften profitieren kann, ist nicht ambitioniert, sondern purer Opportunismus. Mit dieser Augenwischerei wird die Deutsche Bank der Klimakrise nicht gerecht.
Gleichzeitig hält sie an fossilen Geschäften fest. Zum Beispiel wird sie den Börsengang von Wintershall DEA organisieren[2], der seine Öl- und Gasgeschäfte entgegen jeder Klimavernunft um 30 Prozent steigern will.[3] Die Kundenliste der Deutschen Bank lässt sich ergänzen um illustre Namen wie ExxonMobil, Glencore oder Chevron.
Womit die Deutsche Bank viel bewegen würde, wären schärfere Ausschlussregeln für fossile Kunden. Ihre im vergangenen Jahr verkündeten Regeln für den Kohle-, Öl- und Gassektor sind gerade mit Blick auf die Bankenkonkurrenz im Ausland viel zu schwach.[4] Fossile Kunden bei einer Paris-konformen Transformation zu unterstützen, bedeutet auch klarzustellen, ab wann die Bank ihnen den Geldhahn zudreht.“
[1] https://www.db.com/news/detail/20210520-nachhaltigkeitstag?language_id=3
[2] Ende April wurde bekannt, dass die Deutsche Bank den Börsengang von Wintershall DEA or-ganisieren will: https://www.reuters.com/article/us-basf-wintershall-ipo-idINKCN1S11VI
[3] Vgl. https://www.reuters.com/article/wintershall-ipo-delay-idUSL8N2B25LC
[4] Vgl. https://urgewald.org/medien/deutsche-bank-bewegt-paris-hinkt-konkurrenz-hinterher
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