Handwerk stärker in die Schulklassen bringen und pädagogische Gründungskompetenz fördern
Die Gründungssituation im deutschen Handwerk zeige, dass der allgemeine Bedarf nach mehr Gründungsaktivität nach wie vor gegeben ist. Denn der demografische Faktor werde in den kommenden zehn Jahren voll durchschlagen, so Freiberg: Es stünden mehr Betriebe zur Übergabe an die nächste Generation an, als es überhaupt potentielle Gründer gebe. "Wir müssen also die Selbstständigkeit in den Fokus nehmen. Denn der heute in einigen Bereichen schon sehr ausgeprägte Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen, wenn zuwenig neue Betriebe nachkommen oder bestehende schließen, weil sich kein Nachfolger findet." Dies werde im schlimmsten Fall dazu führen, dass Kunden länger auf einen Handwerker warten müssten. "Pädagogische Förderung von Gründungskompetenz in allen Schulformen, insbesondere auch an den Gymnasien, ist also eine Notwendigkeit, wenn wir den Laden am Laufen halten wollen", sagte Freiberg weiter.
"Wir brauchen in unserem Land mehr Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, die ein eigenes Unternehmen tatsächlich als Alternative zur abhängigen Beschäftigung verstehen und die Chancen der Selbstständigkeit höher bewerten als die damit verbundenen Risiken", nannte Freiberg als Perspektive. Wer sich dabei innovativen Ideen, neuen Produkten und Verfahren öffne, sichere sich Vorteile und stärke die eigene Wettbewerbsfähigkeit, aber auch die eines ganzen Landes. Freiberg: "Mehr Unternehmer schaffen neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze – für sich selbst und andere."
In diesem Zusammenhang sprach er sich klar dafür aus, die Meistergründungsprämie als ein Erfolgsmodell in Schleswig- Holstein beizubehalten. Wünschenswerter sei dabei übrigens ein höherer Frauenanteil, "denn Frauen gründen nicht schlechter als Männer" – aber es gebe leider zuwenig Frauen, die überhaupt erst eine Ausbildung im Handwerk absolvierten. "Hier schließt sich der Kreis: Wir müssen mit dem Handwerk früher in die Schulen!", so Freiberg abschließend.
Handwerk Schleswig-Holstein – Vereinigung der Fachverbände und Kreishandwerkerschaften vertritt als Unternehmens- und Arbeitgeberverband die Interessen des freiwillig organisierten Handwerks in Schleswig-Holstein. Mitglieder sind 26 Fachverbände und Landesinnungen vom Baugewerbe bis zur Zahntechnikerinnung sowie zwölf Kreishandwerkerschaften als regionale Organisationen des Handwerks und Geschäftsführungen der Innungen. Die Vereinigung repräsentiert damit rund 8000 Handwerksbetriebe in Schleswig-Holstein.
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