Kurzstreckenflüge wichtiger Baustein bei der Erholung im Business Travel: TravelPerk kommentiert Vorstoß der Grünen und betont die Relevanz der CO2-Kompensation
„Die Belastung des Klimas durch Flugreisen ist unbestritten und der Vorstoß der Grünen im Kern richtig“, erklärt Triebelhorn. „Trotzdem kommen wir um Kurzstreckenflüge so schnell nicht herum. Eine Abschaffung der innerdeutschen Flüge bis 2030 ist schlichtweg nicht realistisch.“
Dies liege vor allem an mangelnden Alternativen, so der Reiseexperte. Denn das deutsche Bahnnetz müsse dringend ausgebaut und modernisiert werden. Wer geschäftlich reise, sei auf ein verlässliches und leistungsfähiges Transportmittel angewiesen. Das überlastete deutsche Schienennetz sei in den Augen vieler Geschäftsreisender nicht attraktiv – einzig die längst überfällige Sanierung der Bahninfrastruktur könne das ändern. Und die dauere noch eine ganze Weile.
„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt mit technischen Innovationen zu glänzen anstatt Verbote zu fordern“, meint Triebelhorn. Während zum Beispiel China in den letzten zwanzig Jahren in Hochgeschwindigkeitstrassen investierte, konnten sich innovative Projekte wie die Magnetschwebebahn in Deutschland nicht durchsetzen.
„Bis das Schienennetz modernisiert ist, wählen Geschäftsreisende die schnelle und verlässliche Variante, das Flugzeug,“ so Triebelhorn. Auch ein Vergleich mit Frankreich, das bereits im April verkündete, Kurzstreckenflüge zu verbieten, ließe sich nicht so einfach ziehen, gibt er zu bedenken. „Das deutsche Bahnnetz unterscheidet sich maßgeblich von dem in Frankreich.“
Während in unserem Nachbarland viele Landesteile nur dünn besiedelt seien und Züge von Paris aus praktisch ohne Verspätung mit hoher Geschwindigkeit auf einem eigenen Hochgeschwindigkeitsnetz durchs Land fahren, würden sich die deutschen ICEs das Streckennetz mit langsameren Regional- oder Güterzügen teilen. Zudem passiere der ICE in Deutschland immer wieder Ortschaften, die wegen Lärmschutz nur langsam durchfahren werden können. So komme es zwangsläufig immer wieder zu Verzögerungen. Die Kanzlerkandidatin betone zwar auch, dass eine Abschaffung der Kurzstreckenflüge nur mit einem erfolgreichen Bahnausbau möglich sei, die Partei stelle diesen aber zu einfach dar. Triebelhorn befürchtet gar, dass Reisende in Zukunft ihr Reiseverhalten auf fehlende innerdeutsche Flüge anpassten und umständlichere Flugrouten in Kauf nehmen.
„Bis zum erfolgreichen Ausbau der Bahnstrecken gibt es keine Alternative zu Kurzstreckenflügen“, resümiert Triebelhorn. Wichtig sei es, nun auf Infrastrukturprojekte zu setzen und die Wirtschaft damit anzukurbeln. „Die Corona-Krise hat uns gelehrt, dass Technologie der Schlüssel zum Erfolg ist. Aber technische Möglichkeiten wie Zoom oder Microsoft Teams können Geschäftsreisen nicht vollständig ersetzen. In vielen Situationen sind persönliche Treffen essentiell. Bis wir in Deutschland also ein verlässliches Schienennetzwerk haben, ist die CO2 Kompensation das Mittel der Wahl. Kurzstreckenflüge sind und bleiben ein wichtiger Baustein bei der Erholung des Geschäftsreisesegments nach Corona.“
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