NORD/LB treibt Konzernumbau voran
- Weitere Fortschritte beim Bilanzsummenabbau, Kapitalquote erneut gestiegen
- Sondereffekte belasten zu Jahresbeginn
- Integration der Deutschen Hypo nächster Meilenstein beim Konzernumbau
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat im ersten Quartal des Jahres 2021 ein Ergebnis vor Steuern von minus 48 Millionen Euro erzielt. Das Nachsteuerergebnis beträgt minus 41 Millionen Euro. Für das Negativergebnis zu Jahresbeginn waren in erster Linie die Buchung der Bankenabgabe für das Gesamtjahr 2021, Gebühren für die Portfoliogarantien sowie Investitionen in die IT-Infrastruktur der Bank verantwortlich. In den ersten drei Monaten des Vorjahres hatte die NORD/LB einen Vorsteuerverlust von 65 Millionen Euro erzielt.
Große Fortschritte wurden bei der angestrebten Verkleinerung der Bank gemacht. So konnte die Bilanzsumme erneut deutlich zurückgeführt werden, auf nun 120 Milliarden Euro (31.12.2020: 126,5 Milliarden Euro). Auch die Kapitalquoten stiegen weiter an. Die harte Kernkapitalquote konnte auf 14,9 Prozent erhöht werden.
„Wenn man bedenkt, dass wir seit über einem Jahr mit den Herausforderungen einer globalen Pandemie zu kämpfen haben, bin ich mit unserer Entwicklung zufrieden,“ sagte Thomas Bürkle, Vorstandsvorsitzender der NORD/LB. „Wir haben nach wie vor so gut wie keine tatsächlichen Kreditausfälle im Zusammenhang mit der Corona-Krise zu verarbeiten. Selbstverständlich bleiben wir an dieser Stelle vorsichtig, wir schauen aber angesichts steigender Impferfolge durchaus mit einem gewissen Optimismus in die Zukunft. Auch wir als NORD/LB wollen unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Anfang Juni starten unsere Impfzentren an den verschiedenen Standorten der Bank. Wir wollen allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich in der Bank impfen zu lassen.“
„Dies alles geschieht, während wir den Umbau der Bank weiter vorantreiben. Mit der Vollintegration der Deutschen Hypo zum 1. Juli werden wir den nächsten Meilenstein im Transformationsprozess erreichen“, so Bürkle. Außerdem wird die NORD/LB in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in die Erneuerung ihrer IT investieren. „Auch wenn diese Investitionen zunächst unser Ergebnis belasten – langfristig werden wir damit schneller, effizienter und wettbewerbsfähiger sein. Sie sind eindeutig eine Investition in unsere Zukunft“, sagte Bürkle.
Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten drei Monate 2021
Die gezielte Reduktion der Bilanzsumme hat sich auch auf das Zinsergebnis ausgewirkt. Der Zinsüberschuss verringerte sich im ersten Quartal auf 227 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 271 Millionen Euro). Gleichzeitig hat sich das Provisionsergebnis in den ersten drei Monaten verbessert. Trotz angefallener Gebühren für die Finanzgarantien des Landes Niedersachsen in Höhe von 25 Millionen Euro fiel das Ergebnis mit einem Provisionsüberschuss in Höhe von 5 Millionen Euro (minus 19 Millionen Euro) positiv aus.
Beim Risikovorsorgeergebnis kam es zu einer Nettoauflösung von 9 Millionen Euro (37 Millionen Euro). Insbesondere beim Abbau des Schiffsportfolios konnten Risikovorsorgepositionen aufgelöst werden. Die Bank profitiert hierbei von der gegenwärtigen Markterholung im Schifffahrtssegment, die sich sowohl bei der Entwicklung der Verkaufspreise als auch bei der Bewertung des Schiffsportfolios positiv bemerkbar macht.
Profitiert hat die Bank zudem von einem positiven Ergebnis aus der FairValue-Bewertung in Höhe von 54 Millionen Euro (minus 48 Millionen Euro). Hierfür war in erster Linie die positive Entwicklung finanzieller Vermögenswerte verantwortlich, die im Vorjahreszeitraum unter der erheblichen Marktverunsicherung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu leiden hatten.
Der Verwaltungsaufwand hat sich im ersten Quartal leicht erhöht und lag mit 245 Millionen Euro etwa 3 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Dieser moderate Anstieg ist vorrangig auf die Durchführung von IT-Investitionen zurückzuführen. Die NORD/LB wird ihre gesamte IT-Infrastruktur bis Ende 2023 modernisieren. Hierfür sind im Rahmen des Transformationsprogramms der Bank Investitionen in einer Größenordnung von insgesamt circa 300 Millionen Euro vorgesehen. Positiv ist hervorzuheben, dass die Personalaufwendungen erneut rückläufig waren. Der Personalaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent verringert. In dieser Entwicklung kommt auch der anhaltende Personalabbau zum Ausdruck. Bis Ende 2023 wird die NORD/LB ihre Mitarbeiterzahl von aktuell etwa 4.500 auf 2.800 Personen verringern.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis in Höhe von minus 63 Millionen Euro (minus 57 Millionen Euro) wurde im Wesentlichen durch die Bankenabgabe und die Zahlungen in die Einlagensicherung in Höhe von insgesamt gut 70 Millionen Euro beeinflusst. Der Restrukturierungs- und Transformationsaufwand im Zusammenhang mit dem laufenden Umbau belief sich im ersten Quartal 2021 auf minus 18 Millionen Euro (minus 8 Millionen Euro).
Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag per Ende März 2021 bei 14,9 Prozent (31.12.2020: 14,6 Prozent), die Gesamtkapitalquote bei 19,6 Prozent (19,2 Prozent). Beide Quoten liegen damit deutlich oberhalb der regulatorischen Anforderungen.
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen das Geschäft mit Firmenkunden, Privat- und Geschäfts-kunden einschließlich Private Banking sowie Spezialfinanzierungen im Energie- und Infra-struktursektor, die Flugzeugfinanzierungen und die gewerbliche Immobilienfinanzierung. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg und verfügt über Niederlassun-gen in Bremen, Oldenburg, Hamburg, Schwerin, Düsseldorf, München und Stuttgart. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Covered Bond Bank) in Lu-xemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York, Singapur und Shanghai vertreten.
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