Probesterben und Erbschaft: Warum Sie Ihr Erbe rechtzeitig regeln sollten
Welche Rolle ein aktuelles Testament spielt
Zu den wichtigsten Vorkehrungen gehört in der Regel das Testament. Damit lässt sich zu Lebzeiten bestimmen, wer was erben soll. Das kann dann auch jemand sein, der nicht zur Familie gehört. Wird das Unternehmen von Ehepartnern gemeinsam geführt, ist das Berliner Testament, oft in Kombination mit einem Supervermächtnis, eine beliebte Variante. Hier erbt der hinterbliebene Ehepartner allein, die Kinder bleiben zunächst außen vor. Immer sind aber auch Pflichtteile zu bedenken.
Gibt es kein Testament, müssen die nächsten Angehörigen, also Ehepartner und Kinder, als Erben regeln, wie der Nachlass verteilt werden soll. Denn sie bilden eine Erbengemeinschaft. Hier ist möglicherweise auch noch der Zugewinnausgleich zu beachten. „Erfahrungsgemäß wird es schwierig, wenn Privat- und Betriebsvermögen auf mehrere Erben und Generationen verteilt werden“, sagt Glück.
Die steuerlichen Konsequenzen beachten
Klingt kompliziert? Das ist es mitunter auch. Und dann lauern da auch noch die steuerlichen Fallstricke. Hier sind unterschiedliche Vorgänge zu beachten. Es geht um vorausgezahltes Erbe, um Freibeträge, Erbschaftsteuer auf Privat- und auf Betriebsvermögen und vieles mehr.
Weil der steuerliche Teil komplex sein kann, lohnt es sich, verschiedene Konstellationen einmal durchrechnen zu lassen. „Probesterben nennen wir das“, sagt Glück. „Und wenn dann das Ergebnis nicht so ist, wie man es gern hätte, sollte man aktiv werden.“
Neben den rechtlichen und steuerlichen Hürden gibt es natürlich auch familiäre Umstände zu bedenken. Wer hat überhaupt Interesse am elterlichen Betrieb? Und was, wenn nur ein Kind den Betrieb erben soll? Wie regeln Patchwork-Familien das Erbe? Sind Enkelkinder zu berücksichtigen? Und wer erbt das Elternhaus? „Unsere Beratungserfahrung zeigt auch hier: Wer offene und ehrliche Fragen stellt und mit der Familie spricht, kann viel Ärger und Zwist vermeiden“, sagt Glück.
Glossar „Probesterben“: Erben und Testament
Von A wie Alleinerbe bis Z wie Zugewinnausgleich – wir erklären in jedem Teil unserer Serie Begriffe, die für Unternehmer relevant sind.
- Alleinerbe: Er bekommt als einzige Person das Erbe eines Erblassers übertragen.
- Berliner Testament: Bezeichnung für ein gemeinschaftliches Testament von Ehepartnern oder eingetragenen Lebenspartnerschaften, in dem diese sich gegenseitig zu Alleinerben einsetzen.
- Erbengemeinschaft: Bezeichnet die Gruppe von Personen, die gemeinschaftlich den Nachlass eines Verstorbenen erbt. Tritt häufig ein, wenn die Erbfolge nicht geregelt wurde.
- Pflichtteil: Er sichert nahen Angehörigen eine gesetzliche Mindestbeteiligung am Nachlass.
- Supervermächtnis: Es räumt dem überlebenden Partner sehr weitgehende Befugnisse ein – und kann auch zur Verringerung der Erbschaftsteuer genutzt werden.
- Zugewinnausgleich: Er muss bei Zugewinngemeinschaft (= gesetzlicher Güterstand) durchgeführt werden, wenn ein Partner stirbt oder die Ehe geschieden wird.
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Magdalena Glück, Steuerberaterin bei Ecovis in Dingolfing
Das Beratungsunternehmen Ecovis unterstützt mittelständische Unternehmen. In Deutschland zählt es zu den Top 10 der Branche. In über 100 deutschen Büros arbeiten fast 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weltweit sind es fast 8.500 in nahezu 80 Ländern. Ecovis betreut und berät Familienunternehmen, inhabergeführte Betriebe sowie Freiberufler und Privatpersonen. Um das wirtschaftliche Handeln seiner Mandanten nachhaltig zu sichern und zu fördern, bündelt Ecovis die nationale und internationale Fach- und Branchenexpertise aller Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmensberater. Jede Ecovis-Kanzlei kann auf diesen Wissenspool zurückgreifen.
Darüber hinaus steht die Ecovis Akademie für fundierte Ausbildung sowie für kontinuierliche und aktuelle Weiterbildung. All dies gewährleistet, dass die Beraterinnen und Berater ihre Mandanten vor Ort persönlich gut beraten.
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