Seit dem 17. April gastiert das CityLeaks Urban Art Festival in den Ehrenfelder Bahnbögen – eine Zwischenbilanz
Zu seiner sechsten Ausgabe stellt sich das Festival die wohl größte und herausforderndste Frage seit seines Wirkungsbeginns: Wie gestaltet und entfaltet sich städtisches Leben sowie Kunst- und Kulturbetrieb in Zeiten der Pandemie?
Diese Frage kann nur gemeinsam mit allen Beteiligten des Festivals beantwortet werden, denn diese Zeit erfordert Umsichtigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Veränderung und Verzicht für alle: Simul et Singulis – Zusammen und man selbst sein. CityLeaks möchte in den kommenden Festivalwochen weiterhin modellhaft darstellen, wie ein Kulturbetrieb in der aktuellen Zeit funktionieren kann: Open-Air Ausstellungen und Plakat-Interventionen, die im Vorbeigehen betrachtet werden können, Veranstaltungen als Livestream, audiovisuelle Installationen, Stadtspaziergänge in Kleingruppen, „Workshops to go“ oder diverse Beteiligungsmöglichkeiten am CityLeaks Pop Up Garten. Das interdisziplinäre Kunst-Programm des Festivals beinhaltet Formate aus der freien Kunstszene sowie verschiedener institutioneller Kulturbetriebe, aber auch Beiträge von Hochschulen, Nachhaltigkeitsinitiativen und aus der Nachbarschaft. CityLeaks richtet in 2021 erstmalig den Fokus auf ein lokales Künstler*innen Line-Up. Im Vordergrund des offenen und dynamischen Programms steht die interaktive und partizipative Kunst. Gemeinsam mit dem Bürgerzentrum Ehrenfeld wurden durch die Ausschreibung Gemeinsam die Bögen spannen acht verschiedene künstlerische Positionen von Kölner Künstler*innen ausgelobt, die dank der Unterstützung der RheinEnergieStiftung Kultur und der Bezirksvertretung Ehrenfeld nun in und um die Bahnbögen herum präsentiert werden.
Ein weiteres partizipatives Großprojekt und Herzstück des Festivals, das in den vergangenen Wochen unter der Leitung der Designer und Architekten Thomas Quack und Jan-Philipp Neuer entstand und weiterhin entsteht, ist der CityLeaks Pop Up Garten, ein Gemeinschaftsgarten mit diversen Hochbeeten, Grünparzellen und urbanem Mobiliar im gesamten Verlauf der Hüttenstraße. In Zusammenarbeit mit Studierenden der ecosign und der KISD sowie in Kooperation mit dem Ehrenfelder Bahnbögen e.V. und Gärtner Arne Clasvogt wurde die Gartenarchitektur errichtet und zahlreiche Stauden, Kräuter, Wildblumen, Nutzpflanzen und Sträucher gepflanzt. Gemeinsam wird hier anhand eines Pflanzenzyklus inklusive Regenwassergewinnung und Kompostierung die natürliche Kreislaufwirtschaft gelebt und gelernt. CityLeaks möchte anregen, den öffentlichen Raum vor dem Hintergrund des Klimawandels neu zu denken und Begriffe wie Klimaanpassung und urbane Resilienz als zentrale Themen in der Aushandlung des Stadtraums zu verstehen.
Darüber hinaus fanden in den Bahnbögen bereits zwei Lesungen der Kölner Lesereihe Land in Sicht in Form eines Livestreams statt, das Online-Radio dublab sendet jeden Freitag ein Live-Radioprogramm aus dem Teatris-Bogen und Grafik-Designerin Elsie Wong hat ihren Printmaking-Workshop in Form eines „Workshops to go“ angeboten. Das Künstlerkollektiv irrlicht errichtete über drei der Bahnbögen eine interaktive Licht-Installation, die noch bis zum 30. Mai zu betrachten ist. Aktuell gastiert in zwei der Bahnbögen das Photoszene United Festival mit zwei fotografischen Präsentationen zum Thema „Braucht der Klimawandel neue Bilder?“.
Die Interdisziplinarität des künstlerischen Programmes – angewandt, bildend und darstellend – unterstreicht die Botschaft des CityLeaks Urban Art Festivals: Dieses möchte durch urbane Kunst, welche sich als temporäre, ortsspezifische und transgressive Kunst versteht, die Potentiale öffentlicher sowie leerstehender Räume offenlegen und durch verschiedene Nutzungsbeispiele in einen kreativen und konstruktiven Diskurs hierzu treten.
Zentralen Bestandteil des partizipativen Festivalprogramms bilden die drei Werkstattmodule. Sie dienen als Produktionsorte und Mittel zur Umsetzung künstlerischer Projekte. Hierzu gehören die mobile Werkstatt, eine mit allen wichtigen Werkzeugen ausgestattete Werkstatt auf vier Rädern, die 2017 durch das Berliner Design-Studio ON/ OFF gebaut wurde, das DIY Publishing Studio unter der Leitung von funk magazine für diverse Druckerzeugnisse und die Erstellung von Zines zu Festivalthemen sowie das vor kurzem eingeweihte Tactical Tool ALL YOUR BASE des Künstler-Duos CYLVESTER in Zusammenarbeit mit urbanana. Alle drei Werkstätten verstehen sich als Commons, sind also Gemeingüter, die allen Künstler*innen sowie der Nachbarschaft und Festivalbesucher* innen zur freien Verfügung stehen.
CityLeaks 2021 – Künstlerische Positionen
Bitte entnehmen Sie die Informationen zu den Künstlerischen Positionen des Festivals dem angehängten Dokument.
Kooperations-Netzwerk
Das vielseitige und stetig wachsende Kooperationsnetzwerk ist Kern der Raumaneignung der Ehrenfelder Bahnbögen. An dieser Stelle möchten wir den kooperierenden Hochschulen für ihr Forschungsinteresse und die Programminhalte danken: Köln International School of Design, Kunsthochschule für Medien Köln, ecosign/Akademie für Gestaltung, Technische Universität Köln, Fachhochschule Aachen. Für die Einbindung der Nachbarschaft und Ehrenfelder Öffentlichkeit sind im Besonderen das Bürgerzentrum Ehrenfeld mit ihrer Ausschreibung Gemeinsam die Bögen spannen und der Ehrenfelder Bahnbögen e.V. mit ihrer Initiative der Beetpatenschaft zu nennen.
Förderung & Unterstützung
CityLeaks dankt der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Frau Henriette Reker für ihre Unterstützung als Schirmherrin des Festivals.
Das Cityleaks Urban Art Festival 2021 wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln, der Bezirksvertretung Köln Ehrenfeld und der Bürgerstiftung Köln. Das Förderprogramm Umweltbildung der Stadt Köln ermöglicht den Bau des Pop Up Gartens Hüttenstraße. An dieser Stelle danken wir auch der Green Moves GmbH & Co KG (e-donkee) als wichtiger grüner Mobilitätssponsor.
Außerdem dankt CityLeaks der Stadtrevue, KölnTourismus und rausgegangen für die Medienpartnerschaft sowie der Kiloutou Deutschland GmbH für die Unterstützung als Logistiksponsor.
Ein besonderer Dank gilt der Bahnbögen Köln Gmbh für die erneute Bereitstellung des Festivalortes und treue Unterstützung.
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