ver.di kritisiert Konzern-Entscheidungen zur Lufthansa-Technik – Arbeitsplätze bedroht
"Während der Lufthansa-Konzern in der Pandemie staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe erfährt, um das Unternehmen zu retten und Arbeitsplätze zu sichern, soll es bei der Tochtergesellschaft jetzt zu Betriebsschließungen und Arbeitsplatzabbau in großem Stil kommen", kritisiert Frank Hartstein, bei ver.di zuständig für die Lufthansa-Technik. "Falsche unternehmerische Entscheidungen dürfen die Anstrengungen nicht zunichtemachen und die Arbeitsplätze gefährden."
Unmittelbar vor der Krise hatte der Lufthansakonzern die Line Maintenance für die LH Airline an den Standorten Frankfurt, München und Hamburg von der Lufthansa-Technik AG abgespalten und zur Deutschen Lufthansa AG verlagert. Damit verlor die Line Maintenance mehr als Hälfte ihres Geschäftes, insbesondere den wirtschaftlich bedeutendsten Auftrag für die Lufthansa in Frankfurt und München, während Fixkosten und Aufträge mit geringerem Volumen bei der Lufthansa-Technik verblieben.
"ver.di hatte schon zu diesem Zeitpunkt gefordert, dass auch nach der Abspaltung die Arbeitsplätze der Line Maintenance in Gänze gesichert werden müssen, sowohl bei der Deutschen Lufthansa als auch bei der Lufthansa-Technik", betont Hartstein. Die Abspaltung dürfe nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen.
Der Gewerkschafter wies darauf hin, dass zudem weitere Entscheidungen des Lufthansa-Konzerns die Existenz der Line Maintenance der Lufthansa-Technik gefährden würden. Mitten in der Krise habe der Lufthansa-Konzern entschieden, dass die Line Maintenance Tätigkeit am Hauptstandort der Eurowings in Düsseldorf nicht mehr von der Lufthansa-Technik ausgeführt werden solle, sondern von Eurowings an einen externen Konkurrenten der Lufthansa-Technik vergeben werden dürfe. Zeitgleich habe die Lufthansa angekündigt, mit der "neuen eigenen" Line Maintenance gegen die Lufthansa-Technik in Konkurrenz zu treten und zukünftig den Line Maintenance Auftrag der neuen Airline Eurowings Discover selbst zu übernehmen.
Hartstein forderte den Lufthansa-Konzern auf, die Entscheidung zu korrigieren: "Cash out an externe Konkurrenten ist der falsche Weg und gefährdet die gemeinsamen Anstrengungen zur Überwindung der Krise in unverantwortlicher Weise. Die unternehmerischen Entscheidungen zur Line Maintenance dürfen nicht gegen die Beschäftigten gerichtet werden."
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