Finanzen / Bilanzen

Viele Makrodaten – und der Markt tritt auf der Stelle

Eine an Makrodaten sehr ereignisreiche Woche sorgte an den Finanzmärkten in Summe trotzdem nur für wenig Bewegung. Keinen neuen Erkenntnisgewinn brachte die Sitzung der US-Zentralbank Fed in der vergangenen Woche. Jeglicher Hinweis auf ein baldiges Tapering blieb aus und der erwartete Anstieg der Inflationsrate über zwei Prozent in den nächsten Monaten wird als temporäres Phänomen abgetan. Die anhaltend starke Entwicklung der US-Wirtschaft wurde durch Zahlen zum BIP-Wachstum im ersten Quartal 2021 untermauert. Die Wirtschaft wuchs um 6,4 Prozent (annualisiert). Das lag im Rahmen der Erwartungen und etwas höher als im vierten Quartal 2020 (+4,3 Prozent). Wachstumstreiber waren der private Konsum, Unternehmensinvestitionen und der Wohnungsbau. Die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter legten im März um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Dies lag unter den Erwartungen der Analysten, aber über den -0,9 Prozent aus dem Vormonat. Die US-Konsumenten blieben optimistisch und das Konsumentenvertrauen stieg auf 121,7 Punkte nach 109 Punkten im Vormonat. Dies stellte ein 14-Monats-Hoch dar. Dank der Stimulus-Schecks stiegen auch die Konsumausgaben im März stärker als erwartet um 4,3 Prozent (-1 Prozent im Vormonat). Während die Konjunktur in den USA weiter anzog, schien in China der Peak bereits überschritten zu sein. So zumindest lassen sich die aktuellen Einkaufsmanagerindizes interpretieren. Der vom staatlichen Statistikamt berechnete Industrieindex gab von 51,9 auf 51,1 Punkte nach. Der Index für den Service-Sektor ging von 56,3 auf 54,9 Punkte zurück. Im Gegensatz zur positiven Konjunkturentwicklung in den USA blieb die Lage in der Eurozone trist. Das Eurozonen-BIP gab im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent nach (Q4: -0,7 Prozent), was weitgehend im Rahmen der Erwartungen lag. Das Minus war vor allem Deutschland zu verdanken, wo die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 1,7 Prozent nachgab. Etwas enttäuschend auch die Entwicklung beim deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex: Dieser legte im April nur um 0,2 auf 96,8 Punkte zu, während der Konsensus mit einem deutlich stärkeren Anstieg gerechnet hatte. Die Lage beurteilten die Unternehmen zwar besser (94,1 nach 93,1 Punkten im Vormonat), die Geschäftserwartungen trübten sich jedoch ein (99,5 nach 100,3 Punkten). Neues gab es auch von der Inflationsfront: Im April zog die Inflationsrate in der Eurozone von 1,3 auf nunmehr 1,6 Prozent an. Die Kerninflationsrate ging jedoch von 0,9 auf 0,8 Prozent zurück, da der Anstieg vor allem durch den Basiseffekt beim Ölpreis getrieben worden war.

Die globalen Aktienmärkte entwickelten sich in Summe weiterhin seitwärts. Während die USA ein kleines Plus verzeichneten, gab Europa leicht nach. Deutlicher fiel der Rückgang in Japan aus. Die Schwellenländer entwickelten sich minimal schwächer als die Industriestaaten und wiesen ebenfalls Verluste auf. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung wiesen Small Caps gegenüber Large Caps in den USA eine geringe Underperformance und in Europa eine kleine Outperformance auf. Auf Ebene des Investmentstils entwickelte sich in den USA und in Europa das Value-Segment besser als Growth-Aktien. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Energie, Financials und zyklischer Konsum. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Gesundheit, Technologie und nichtzyklischer Konsum. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Sektoren Financials, Energie und Telekommunikation ab. Eine Underperformance kam aus den Sektoren Technologie, Versorger und Industrials.

Im Rentenbereich entwickelten sich Euro-Staatsanleihen abermals negativ. US-Staatsanleihen wiesen ebenfalls Kursverluste auf. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating gaben leicht nach und Hochzinsanleihen legten etwas zu, sodass beide Segmente Staatsanleihen outperformen konnten.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro leicht um 0,10 Prozent zu. Der japanische Yen zeigte sich 1,02 Prozent schwächer. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte um rund einen US-Dollar zu und schloss bei 67,25 US-Dollar.

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