Energie- / Umwelttechnik

Wilder Wald: Rücksicht wahren zu Wildkätzchen & Co.

In diesen Wochen ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) besonders zu Aufmerksamkeit und Rücksicht im Wald auf. Denn nun beginnt die Zeit der Jungenaufzucht. Viele Jungtiere, auch von gefährdeten Arten wie der Europäischen Wildkatze, sind bereits in den Wäldern unterwegs. Christine Thiel-Bender, Wildtierexpertin des BUND in Nordrhein-Westfalen: „Besonders bei den jungen Wildkatzen besteht eine große Gefahr. Sie werden häufig mit Hauskatzen verwechselt und mitgenommen.“ Da Wildkatzen nicht nur in abgelegenen Wäldern wie etwa der Eifel vorkommen, sondern mancherorts auch recht nah an Städten, bei Aachen und Bonn, empfiehlt der BUND auch hier dringend, Katzenjungen in Wäldern nicht anzufassen oder gar aufzulesen.

Ein Mitnehmen bedeutet für die Tiere großer Stress und große Risiken. Christine Thiel-Bender: „In Menschenhand droht den jungen Wildkatzen, sich mit gefährlichen Hauskatzen-Krankheiten anzustecken. Bestenfalls steht ihnen ein langer und mühevoller Weg der Wiederauswilderung bevor. Oft gelingt dieser leider jedoch nicht und die Wildkätzchen verenden. “ Als geschützte Wildtiere dürfen sie zudem nicht ohne Not aus dem Wald mitgenommen werden.

Die Zahl der aufgelesenen Wildkätzchen ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. „Wir gehen davon aus, dass wir in 2021 noch mehr Hinweise bekommen werden“, so Thiel-Bender. „In der Corona-Zeit haben viele Menschen die Natur vor ihrer Haustür als Erholungsort entdeckt. Doch damit wird es in den Wäldern immer voller und das Risiko der Verwechslungen von Wild- und Hauskatzenjungen steigt.“

Der BUND empfiehlt dringend, zu Jungtieren Abstand zu wahren und sie in Ruhe zu lassen. In der Regel sind die Muttertiere gerade auf der Jagd oder warten in der Nähe ab. Im Zweifelsfall ist es möglich, sich an den BUND oder an die zuständigen Förster*innen oder Jäger*innen zu wenden. „Wichtig ist außerdem, dass Menschen und ihre begleitenden Hunde sich an das bestehende Wegenetz in den Wäldern halten. Jedes durchstreifen des Waldes abseits der Wege schreckt Wildtiere auf und kann in Zeiten der Jungenaufzucht zu lebensgefährlichen Situationen für die Tiere führen.“

Der BUND setzt sich mit seinem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der gefährdeten Europäischen Wildkatze in Deutschland ein. Bundesweit untersuchen die Naturschützer*innen die Entwicklung der Bestände und setzen sich für die Vernetzung der Lebensräume der Wildkatze ein.

Mehr Informationen und Kontakt, wenn man Wildkatzenjungen gesehen hat: www.bund-nrw.de/wildkatze, www.wildkatze-nrw.de

Einen Überblick über die aktuelle Wildkatzenverbreitung in Deutschland sowie die Vision für den Waldverbund für Wildkatze & Co. finden Sie unter: www.wildkatzenwegeplan.de

Pressefotos und Grafiken zur Verbreitung der Wildkatze in Deutschland: www.bund.net/wildkatzenfotos (Das Copyright entnehmen Sie bitte der Fotobeschreibung.)

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Ansprechpartner:
Dr. Christine Thiel-Bender
Referentin Artenschutz
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E-Mail: christine.thiel-bender@bund.net
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