Wir sind aufgeschlossen!
Und noch eine gute Nachricht: Die 2018 vom Museumsnetzwerk ins Leben gerufene Gemeinschaftsaktion »Schlüsselbund Hallesche Museen« startete im September 2020 in ihre dritte Runde. Mit der Sammelkarte zahlt man für den Besuch des ersten Museums den vollen, in allen nachfolgenden Museen den reduzierten Eintrittspreis. Der Endspurt für die Schlüsselsammelaktion war ursprünglich für Ende April 2021 geplant. Aufgrund der coronabedingten Schließzeit hat das Museumsnetzwerk den Endtermin für die Abgabe der vollständigen Schlüsselsammelkarte auf Ende April 2022 verschoben. So hat weiterhin jede/r Sammler/in die Chance, den »Goldenen Museumsschlüssel« verliehen zu bekommen, wenn er alle »Schlüssel« in der Sammelkarte erwirbt. Der »Goldene Museumsschlüssel« gewährt ein Jahr lang freien Eintritt in die Museen des Museumsnetzwerkes Halle.
Wir sind aufgeschlossen in beiderlei Wortsinn: Die Türen und Tore sind offen, aber wir sind auch wieder offen, in den Dialog mit der Gesellschaft in all ihren Facetten zu treten. Museen spielen im gesellschaftlichen Diskurs eine enorme Rolle, ja man möchte hier fast unterstreichen, auch Museen sind systemrelevant. Denn wenn eine Gesellschaft keine Räume mehr bekommt, Themen breit und bunt zu diskutieren, dazu keine Anregungen erhält, keinen wissenschaftlichen Input, dann wird uns bald auch der Kompass des Zusammenlebens fehlen. In diesem Sinne zeigen die Museen des Netzwerks nicht nur ihre spannenden Dauerausstellungen, sondern mannigfaltige Zusatzangebote:
Die Stiftung Händel-Haus bietet noch bis zum 9. Januar nächsten Jahres die Jahresausstellung »Runter vom Sockel! Von Helden und Erlösern« an und geht dort der Frage nach, was eine Helden- und Erlöserfigur ausmacht und warum sie in Form von Denkmälern gewürdigt werden. Vom 24. Juli bis 21. August 2021 gibt es zudem den 15. Jazz-Sommer im Hof des Händel-Hauses unter dem Motto »It’s Session Time«.
Im Landesmuseum für Vorgeschichte werden in der großen, neuen Landesausstellung »Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte« vom 4. Juni 2021 bis 9. Januar 2022 die Ergebnisse der Forschungen rund um die Himmelsscheibe (UNESCO-Weltdokumentenerbe) der vergangenen 20 Jahre in einer einzigartigen Verknüpfung von Naturwissenschaft, Archäologie, Gesellschaftstheorie und Kunst präsentiert. Neueste Erkenntnisse zum Fernhandel, zu gesellschaftlichen Eliten, Glaubensvorstellungen, monumentalen Grab- und Ritualbauten und der Genetik werden mittels spektakulärer und zahlreicher Leihgaben aus ganz Europa illustriert und in bewährt exklusiver Gestaltung in Szene gesetzt. Hierfür konnte als Kooperationspartner das British Museum in London gewonnen werden.
Das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wird vom 6. September bis zum 5. November 2021 die Pforten vom Domplatz 4 für die Einblicke in die Forschungsergebnisse zu hundert Jahren Schweinezucht mit der Sonderausstellung »Sus 100 – Mensch verändert Schwein« öffnen, die unter anderem mit originalen Schweinepräparaten zeigt, wie sich die beiden Hauptzuchtrassen in ihrem Aussehen, aber auch deren Fleischleistung massiv verändert haben, aber auch illustriert, wie der Mensch eine Tierart für seine Belange mit verschiedenen Methoden anpasst hat und dabei ethisch beurteilen muss, wie wir mit Tieren zukünftig umgehen möchten.
Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) wartet bis zum 8. August 2021 mit einer Ausstellung der ganz besonderen Art auf, wenn unter dem Titel »La Bohème. Henri de Toulouse-Lautrec und die Meister vom Montmartre« das Pariser Nachtleben der Belle Époque in der Kunst von und um Toulouse-Lautrec nach Halle (Saale) gebracht wird. Im Herbst (3. Oktober 2021 bis 9. Januar 2022) startet anlässlich seines 100. Geburtstages in diesem Jahr eine Retrospektive unter dem Titel »Sittes Welt« zum Werk des bis heute polarisierenden Malers und Grafikers Willi Sitte.
Die Kunsthalle »Talstrasse« verlängert ihre Ausstellung »Günter Rössler. AugenBlicke« mit Fotografien und Dokumenten des DDR-Mode- und Aktfotografens Rössler bis zum 28. August 2021. Gefolgt wird diese, auch begleitend zu der dann laufenden Sonderausstellung in der Moritzburg, von »Grenzerfahrungen. Hommage zum Hundertsten« mit Malerei und Plastiken von Hermann Bachmann, Mareile Kitzel, Gerhard Lichtenfeld, Werner Rataiczyk, Willi Sitte und Hannes H. Wagner.
Die Franckeschen Stiftungen bieten ihren Gästen eine ganze Reihe an Events an. Bis 13. Oktober 2021 läuft, unerwartet passend in Zeiten einer Pandemie, die Jahresausstellung »Heilen an Leib und Seele. Medizin und Hygiene im 18. Jahrhundert«. In einer Kooperation mit der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt geht es in einer weiteren Sonderausstellung um eine »Einladung in das 18. Jahrhundert. Bücherwelten digital erleben«, die vom 17. November 2021 bis zum 13. Februar 2022 zu sehen sein wird. In der Veranstaltungsreihe »Persönlichkeiten im Gespräch«, zusammen mit MDR Kultur, wird Musiker Peter Maffay am 13. Juli 2021 im Gespräch »Das Wohlergehen von Kindern im Blick« thematisieren, am 1. Oktober 2021 unter dem Titel »Das Gesicht des kritischen Journalismus« wird zum Gespräch mit dem Journalisten und Publizisten Peter Merseburger eingeladen, und am 4. November 2021 geht es um »Künstliche Intelligenz und wir«, ein Gespräch mit dem Philosophen Richard David Precht. Unter dem Motto »Unsere Sicht auf Medizin und Wohlergehen« folgt ab dem 1. September 2021 eine Reihe an Themenabenden zu aktuellen Fragen rund um Gesellschaft, Medizin und Gesundheit, die die Stiftungen in Kooperation mit den halleschen Krankenhäusern St. Barbara und Elisabeth, Martha-Maria und Diakoniewerk Halle durchführen werden.
Die Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) wird ab Wiedereröffnung bis voraussichtlich zum 5. September 2021 die Sonderausstellung »75 Jahre Frieden in Deutschland« mit fotografischen Aufnahmen aus der Stadt Halle im Jahre 1945 präsentieren, die vom Fotografen und Künstler Werner Schönfeld aus Halle (Saale) zusammengestellt wurde. Vom 16. September bis zum 31. Oktober 2021 folgt die Ausstellung »Zersetzung – Repressionsmethode des Staatssicherheitsdienstes«, erarbeitet vom Verein Denkstätte Teehaus Trebbow e.V.
Die Zentrale Kustodie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg startet mit der Sonderausstellung unter dem Titel »Unser Revier. Mitteldeutschland im Wandel«. Mit Blick auf 200 Jahre Braunkohlenwirtschaft im Raum Halle flankiert die Schau die aktuelle Diskussion zum Kohleausstieg und Strukturwandel in unserer Region. Die Ausstellung wird vom 1. Juli bis zum 30. November 2021 im Löwengebäude zu sehen sein. Im Oktober folgt eine weitere Sonderausstellung zum Thema »Grete Budde und jüdische Professoren an der Universität Halle«, die bis Februar 2022 gezeigt wird.
Das Stadtmuseum Halle zeigt zwei Sonderausstellungen, die man unter dem Titel ‚Zweimal Weißes Gold‘ zusammenfassen könnte: Die Ausstellung »Hallesches Salz« bietet im Themenjahr »Halexa, siede Salz« eine analoge und digitale Zeitreise in die Geschichte des Salzes und seiner Bedeutung für die Stadtgeschichte. (läuft noch bis zum 31. Dezember 2022). Der Porzellanherstellung in Lettin widmet sich die Ausstellung »begehrt und zerbrechlich – Porzellan aus Lettin 1858 – 1990«, die bis zum 28. Februar 2022 zu sehen sein wird.
Im Beatles Museum wird die bewährte Dauerausstellung zu dem weltbekannten Musiker-Quartett aus Liverpool zu sehen sein, das Technische Halloren- und Salinemuseum Halle (Saale) ist derzeit auf Grund von Bau- und Sanierungsarbeiten geschlossen.
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der im Museumsnetzwerk Halle assoziierten Museen sowie auf der ab 4. Juni freigeschalteten Webseite www.museumsnetzwerk-halle.de .
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