Zwei wichtige Aspekte bei Schlaganfall: schnell reagieren und eine intensive Nachsorge gewährleisten
In sogenannten Stroke Units stehen spezialisierte, interdisziplinär ausgerichtete Teams bereit. Die Berufsgruppe der Ergotherapeut:innen spielt in diesen Spezialteams eine besondere Rolle: Ergotherapeut:innen betreuen Betroffene über die Versorgung in der Klinik hinaus und sorgen dafür, dass Menschen nach dem Schlaganfall es schaffen, sich ihren Alltag sukzessive wieder zurückzuerobern. Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis und verändert das Leben der Betroffenen je nach Schweregrad oft dramatisch – insbesondere, wenn es sich um jüngere Menschen handelt, die ihren Alltag weiterhin möglichst selbstbestimmt und autonom gestalten möchten. Einer ergotherapeutischen Intervention geht daher immer die individuelle Betrachtung des Einzelnen voraus. „Was macht diese Person aus, welche Anliegen, Wünsche und Ziele hat sie?“ und „Wer und was hat eine Bedeutung in ihrem Alltag, was macht ihr Leben aus?“ sind Fragen, die Ergotherapeut:innen ergründen. Dies tun sie mithilfe entsprechender Assessments – so nennt diese Berufsgruppe ihre tiefgründigen Tests und Befragungen –, um alle wichtigen Aspekte herauszukristallisieren und die Ziele der Behandlung festzulegen.
Die Arbeit von Ergotherapeut:innen zeichnet sich durch ihre Vielschichtigkeit aus. Sie leiten Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, dabei an, wie sie ihre Körperfunktionen ebenso verbessern, wie die Handlungen und Betätigungen, die sie im Alltag wieder ausführen wollen. Für viele bedeutet Mobilität Freiheit. Um nach einem Schlaganfall jedoch wieder mit dem Auto oder dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen zu können, sind körperliche und geistige Fitness ein absolutes Muss. Dabei stellen ein gelähmter Arm oder ein gelähmtes Bein zwar ein Handicap dar, aber dank ergotherapeutischer Unterstützung eines, das die Betroffenen zu überwinden lernen. Teil der ergotherapeutischen Intervention ist auch, vor Ort mit denjenigen zu üben. Mit dem eigenen Fahrzeug trainieren Patient:innen so lange und so oft, bis sie die Bewegungs- und Handlungsabläufe beherrschen, sich wirklich sicher fühlen und kein Risiko für sich selbst oder ihre Umwelt darstellen.
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