25 Jahre INVENT
Der Name ist auch 25 Jahre nach der Gründung noch Programm: INVENT steht für „Innovative Verbundwerkstoffe, Realisation & Vermarktung neuer Technologien“ – „to invent“ bedeutet aus dem Englischen übersetzt „etwas erfinden, sich etwas ausdenken“: „Wir arbeiten seit einem Vierteljahrhundert im Faserverbundleichtbau, ein Thema, das ursprünglich vor allem in der Luft- und Raumfahrt, heute zunehmend aber auch in anderen Hightech-Bereichen eine große Rolle spielt“, erklärt Henning Wichmann. Denn eine Gewichtsersparnis bringt in der Luft- und Raumfahrt, aber auch in anderen Branchen wirtschaftliche Vorteile. Je leichter ein Satellit oder ein Flugzeug ist, desto weniger Treibstoff und Energie wird benötigt. Gleichzeitig müssen die Materialien in diesen Branchen überaus belastbar sein. Materialien müssen thermisch, mechanisch, elektrisch und strahlenschutztechnisch sehr hohe Anforderungen erfüllen.
Am 14. Juni 1996 wird die INVENT GmbH mitten in der Braunschweiger Innenstadt gegründet. Der erste Firmensitz: ein zweistöckiges Wohnhaus in der „Abelnkarre“ mit 160 qm Fläche, drei Gesellschaftern und zwei Angestellten. „Wir waren schräg gegenüber vom Finanzamt, das ist nicht schön als Unternehmer. Und mein Büro befand sich im ursprünglichen Schlafzimmer des Hauses“, erinnert sich Geschäftsführer Henning Wichmann augenzwinkernd an die ersten Firmenjahre. Die anfänglichen Umstände haben den heute 52-Jährigen nicht vom Arbeiten abgehalten: Aus der kleinen Ideen-Schmiede, die als Ausgründung des Instituts für Leichtbau und Adaptronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig mit 25.000 DM Startkapital entstanden war, ist 25 Jahre später ein fest in internationale Luft- und Raumfahrtprojekte eingebundenes, mittelständisches Unternehmen mit rund 90 Mitarbeitenden geworden: „Von dieser Entwicklung hätte ich 1996 nicht zu träumen gewagt, aber ich freue mich und bin auch ein wenig stolz auf das, was wir im letzten Vierteljahrhundert geschafft haben“, sagt Wichmann anlässlich des 25. Geburtstages der INVENT GmbH. Gemeinsam mit Carsten Schöppinger hat der gebürtige Braunschweiger INVENT von der ersten Minute an aufgebaut und weiterentwickelt. Ein glücklicher Zufall hatte die beiden Diplom-Ingenieure Mitte der 1990er-Jahre zuerst an die Fachhochschule Wolfenbüttel geführt, wo sie die Bekanntschaft von Prof. Holger Hanselka machten. Beim DLR in Braunschweig lernten sie dann die weiteren Gründer und ersten Gesellschafter von INVENT kennen: Prof. Elmar Breitbach und Prof. Axel Herrmann. Die Professoren suchten zuerst studentische Hilfskräfte und dann 1996 zwei kaufmännisch und technisch versierte Geschäftsführer für ihre geplante DLR-Ausgründung.
Schöppinger und Wichmann waren sofort an Bord und von der Idee begeistert, innovative Faserverbundwerkstoffe aus der Forschung in Serie auf den Markt zu bringen. „Wir waren und sind auch heute noch über Kooperationsverträge eng mit dem DLR verbunden. Ziel von INVENT war aber damals wie heute, ein Ventil in den Markt für Leichtbau zu schaffen und auch Produkte in Serie zu produzieren. Das ist in einem Forschungszentrum, das sich auf Forschung und Lehre fokussiert, in größerem Umfang nicht möglich“, schildert Henning Wichmann den Hintergrund. Wichmann und Schöppinger stehen immer noch an der Spitze von INVENT – Wichmann als CEO und Schöppinger als CTO. Gemeinsam sind sie auch Hauptgesellschafter des Braunschweiger KMU, 30 Prozent des Unternehmens gehören einer Mitarbeiter Gbr., zudem gibt es weitere kleinere Gesellschafter.
„Unseren ersten Serienauftrag bekamen wir 1997 vom damaligen Flugzeugbauer Dornier. Wir merkten schnell, dass wir mittelfristig eine eigene Fertigung brauchten, und starteten im Jahr 2000 mit den entsprechenden Plänen. 2002 zogen wir dann an unseren ersten Standort im Braunschweiger Industriegebiet“, berichtet Schöppinger. 2006 bewarb man sich für einen Auftrag beim Luftfahrtkonzern Airbus – mit Erfolg. Die INVENT GmbH fertigte und fertigt Strukturen für den A380 sowie den A320 und A330. „2008 konnten wir die Produkte für Airbus herstellen und liefern, aber nicht nachbearbeiten, nicht lackieren, nicht prüfen. Deshalb haben wir die Wertschöpfungskette bei uns im Haus sukzessive erweitert und können unseren Kunden mit Know-how und umfangreicher Anlagentechnik von der ersten Idee bis zur Serienfertigung heute sehr viel mehr aus einer Hand inhouse anbieten“, ergänzt Wichmann. So gehört mittlerweile eine Vielzahl von Kompetenzen zum Portfolio. 2010 folgten die ersten größeren Raumfahrtprojekte. Heute macht der Geschäftsbereich Raumfahrt 65 Prozent des Umsatzes aus. Aktuelles Highlight war der Zuschlag für die Produktion von Leichtbauteilen für vier Erdbeobachtungssatelliten aus dem europäischem Copernicus-Programm: „Das war ein riesiger Erfolg für uns und zeigt, dass wir mit unserem Engagement und Know-how auf dem richtigen Weg sind und wir nicht nur in unserem angestammten Feld der Luftfahrt, sondern auch in der Raumfahrt in den vergangenen 10 Jahren viel Erfahrung und Verlässlichkeit aufgebaut und erweitert haben.“
Die INVENT GmbH stützt sich heute auf die drei Geschäftsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt sowie Industrie für Aufträge aus weiteren Branchen, beispielweise Schiene, Automotive oder auch Windenergie. Zudem gibt es eine Forschungs- und Entwicklungseinheit, die für alle Bereiche arbeitet und z.B. auch Projekte aus deutschland- oder europaweiten öffentlichen Ausschreibungen akquiriert. „In der ganzen Zeit ging es uns dabei nicht so sehr um maximale Gewinne, sondern vielmehr um ein moderates und stabiles Wachstum“, sagt Wichmann. Seine Vision auch für die nächsten Jahre: „Ich wünsche mir ein weiterhin gesundes Wachstum sowie die Fähigkeit und die Mittel, neue Produkte, z.B. Radiatoren oder CFK-Tanks, erfolgreich am Markt zu platzieren, also weiterhin unsere Hausaufgaben zu machen und mit unseren Kunden und Lieferanten ordentlich umzugehen.“ Eine große Herausforderung besteht in der Digitalisierung der Unternehmensprozesse, deren Umsetzung in vollem Gang ist. Zudem soll nach dem jüngsten Umzug innerhalb des Braunschweiger Industriegebietes vor zwei Jahren mit einer Erweiterung der Produktions- und der Büroflächen noch mindestens ein weiteres Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut werden. Der Markt ist größer geworden. Auch Kontakte in die wachsende Raumfahrt-Start-up-Szene möchte INVENT ausbauen: „Elon Musk macht es uns ja in den USA vor. Wenn es uns gelingt, innovative Produkte in neuen und bestehenden Märkten zu etablieren, haben wir in zehn Jahren noch 20 bis 30 Mitarbeitende mehr.“
Zahlen und Fakten: INVENT GmbH
Gründung: 14. Juni 1996 in Braunschweig, Mitarbeiter: 2 (plus 3 Gesellschafter)
- Mitarbeitende 2021: 92 + 6 Auszubildende und 8 Studierende
- Davon ca. 40 Facharbeiter, 40 Ingenieure, 12 Administration
- INVENT bildet in folgenden Berufszweigen aus:
- Fachinformatiker für Systemintegration
- Kaufmann für Büromanagement
- Technischer Produktdesigner
- Kaufmann für Marketingkommunikation
- Industriekaufmann
- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik
- Zerspanungsmechaniker
Weitere Infos: https://www.invent-gmbh.de/…
Über INVENT
Passion for Composites
Als anerkannter Leichtbau-Spezialist für innovative Faserverbundtechnologien der Branchen Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, Automotive, Schienenfahrzeuge und Schiffbau entwickelt und produziert die INVENT GmbH in Braunschweig als EN 9100 sowie Nadcap zertifiziertes Unternehmen seit 1996 hochpräzise Strukturkomponenten, von der ersten Idee bis zur Serienfertigung. Die eigenen Designer und Konstrukteure arbeiten sehr eng mit den unterschiedlichsten Fertigungsspezialisten zusammen. So bieten wir unseren Kunden ein Gesamtpaket aus einer Hand mit Blick auf Design, Fertigungsplanung, Herstellungsprozesse, mechanische Bearbeitung, Fügen und Montage sowie Lackierung und Qualitätskontrolle.
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