Abwärmenutzung in der Textilveredelung senkt Prozessenergieeinsatz
1899 als Achter & Ebels in Mönchengladbach gegründet, spezialisierte sich das Unternehmen bereits ab den 1920er Jahren auf die Entwicklung und Produktion von Textilien für die Automobilindustrie. AUNDE bietet heute einen Full Service aus einer Hand vom individuellen Design über die technische Konzeption bis hin zur Lieferung von Garnen, technischer Textilien, Oberflächenmaterialien und Sitzbezügen mit entsprechenden Zertifizierungen.
Im Rahmen unseres Energiemanagements nach ISO 50001 prüften wir die Möglichkeit, Abwärme aus der Produktion zu nutzen“, erklärt Andreas Matzat, Leiter Umweltschutz bei AUNDE. „Große Potenziale bestanden im Bereich der Spannrahmen, die zur Veredelung der Textilien genutzt werden. Die hier anfallende Abluft wurde bis dahin ungenutzt ins Freie abgegeben.“
Zurückgewonnene Energie kann zu 100% prozessintern genutzt werden
Für die beiden vorhandenen Spannrahmen investierte AUNDE in eine gemeinsame Wärmerückgewinnungsanlage, die aus einem Flusenfiter, einem Luft-Luft-Wärmetauscher, einem Luft-Wasser-Wärmetauscher und einem Elektrofilter besteht.
Die Abwärme wird heute zum Aufheizen des Wassers der hiermit verbundenen Waschmaschinen eingesetzt. Darüber hinaus kann ein Teil der zurückgewonnen Energie auch wieder den Spannrahmen als vorgewärmte Frischluft zugeführt werden.
„Durch die realisierte Wärmerückgewinnungsanlage kann die zurückgewonnene Energie heute zu hundert Prozent prozessintern am selben Ort und zur selben Zeit eingesetzt werden“, so Matzat.
Ein weiterer Effekt: Dank der Abwärmenutzung konnte AUNDE den vorhandenen Dampfkessel mit 5 t pro Stunde Dampf signifikant verkleinern.
Insgesamt spart das Unternehmen durch die Maßnahme jährlich 2.300.000 kWh Energie ein und senkt so seinen CO2-Ausstoß um ca. 406 t pro Jahr – eine Win-win-Situation für Umwelt und Unternehmen.
Effizienz-Agentur NRW unterstützte auf dem Weg zur Förderung
Das Unternehmen nutzte im Vorfeld der Umsetzung die Finanzierungsberatung der im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätigen Effizienz-Agentur NRW aus Duisburg. Nach eingehender Prüfung der geplanten Maßnahmen erstellte das Unternehmen mit Unterstützung der EFA eine Projektskizze für das KfW-Energieeffizienzprogramm „Abwärme“. Das Unternehmen investierte rund 295.000 Euro und erhielt einen Investitionszuschuss in Höhe von 75.864 Euro. Der Projektabschluss erfolgte 2021.
Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um mittelständischen Unternehmen in NRW Impulse für ein ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Aktuell beschäftigt die EFA 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Duisburg und in acht Regionalbüros in Aachen, in Bielefeld (Region Ostwestfalen-Lippe), in Münster, in Kempen (Region Niederrhein), in Solingen (Region Bergisches Land), in Bonn (Region Rheinland) sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl.
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