„Brillanter Technik-Pionier“: DPMA-Präsidentin gratuliert Karl Leo zum Europäischen Erfinderpreis
Die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts, Cornelia Rudloff-Schäffer, gratuliert dem Physiker Prof. Dr. Karl Leo herzlich zur Ehrung mit dem Europäischen Erfinderpreis. „Karl Leo ist ein brillanter Technik-Pionier“, sagte die DPMA-Präsidentin. „Mit seinen OLEDs hat er eine bis dahin unterschätzte Technologie für die industrielle Anwendung nutzbar gemacht und so die Entwicklung von Hightech-Produkten wie Smartphones und Flachbildschirmen in ihrer heutigen Form mit ermöglicht. Erfindende Forscher wie Karl Leo sind für den Erfolg unseres Innovationsstandorts von herausragender Bedeutung.“ Für seine Erfindungen zur Herstellung hocheffizienter organischer Leuchtdioden (OLED) wurde Karl Leo in der Kategorie „Lebenswerk“ ausgezeichnet.
Bei Karl Leos Methode, der sogenannten Dotierung, werden organische Halbleiter mit Substanzen kombiniert, die frei bewegliche Elektronen erzeugen und so leitfähiger gemacht. Diese neue Vorgehensweise hat die Elektronikindustrie grundlegend verändert und Millionen von Menschen zu verbesserten Produkten verholfen. Die OLED-Technologie macht elektronische Displays heller und ermöglicht eine höhere Farbauflösung. Zudem ist sie energieeffizienter als andere Technologien.
Karl Leo: geboren in Freiburg, Professor an der TU Dresden
Karl Leo wurde in Freiburg im Breisgau geboren. Seit 1993 ist er Professor für Optoelektronik an der Technischen Universität Dresden; inzwischen ist er dort auch Direktor des interdisziplinären Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials. Zudem ist Karl Leo Mitgründer mehrerer Unternehmen und wurde mit nationalen und internationalen Innovationspreisen ausgezeichnet – unter anderem 2011 mit dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten.
Weitere deutsche Forscher waren in verschiedenen Kategorien als Finalisten nominiert, wurden von der Jury aber letztlich nicht als Preisträger ausgewählt:
Dr. Christoph Gürtler (Covestro Deutschland AG, Leverkusen) und Prof. Dr. Walter Leitner (Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, Mülheim an der Ruhr) waren – auf Vorschlag des DPMA – Anwärter in der Kategorie „Industrie“. Sie haben eine Technologie entwickelt, um Kohlendioxid als Baustein für hochwertige Kunststoffe zu nutzen. Da das Gas genauso wie Erdöl Kohlenstoff enthält, kann es dieses Erdöl dank der neuen Methode in der Kunststoffproduktion teilweise ersetzen – etwa zur Herstellung von Matratzen, Sportböden, textilen Fasern oder Dämmstoffen. Dr. Metin Colpan, Mitgründer des Biotechnologieunternehmens QIAGEN war – ebenfalls in der Kategorie „Lebenswerk“ – für seine Erfindungen zur Trennung und Reinigung von Nukleinsäuren nominiert. Das Verfahren ermöglicht die kostengünstige Gewinnung höchstreiner DNA ohne toxische Chemikalien und bedeutete einen Meilenstein für die Biotechnologie.
„Der Europäische Erfinderpreis würdigt die absolute Spitzenklasse internationaler Innovatoren“, sagte DPMA-Präsidentin Rudloff-Schäffer. „Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sowie den Nominierten zu dieser Auszeichnung.“
Das Europäische Patentamt vergab die Auszeichnung wie üblich in den fünf Kategorien Industrie, Forschung, Nicht-EPO-Staaten, KMU und Lebenswerk und verlieh zudem den Publikumspreis (Verlinkung zur EPA-Website). Die Preisverleihung fand dieses Jahr im Rahmen einer digitalen Zeremonie statt.
Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter. Weitere Informationen unter www.dpma.de
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