Der Sommer sorgt für Aufbruchstimmung
- Berliner BIP dürfte 2021 um 3,2% steigen
- Aufträge der Berliner Industrie steigen im ersten Quartal um 8,2%, Exporte um knapp 5%
- Arbeitslosenquote sinkt im Mai auf 10,1% (204.378 Arbeitslose)
- Berliner Gastgewerbe weiterhin betroffen (Umsatzrückgang um knapp 70% im ersten Quartal)
Nicht nur das Wetter hat sich sommerlich aufgehellt – dank fortschreitender Impfkampagne und sinkenden Ansteckungszahlen schöpft die Berliner Wirtschaft Hoffnung auf eine wirtschaftliche Schönwetterlage. So erwartet die Investitionsbank Berlin (IBB) nach einem schwachen Jahresbeginn einen deutlichen Wachstumsschub für Berlin im 2. Halbjahr 2021. Für das Gesamtjahr kann mit 3,2% Wachstum gerechnet werden (Deutschland: +3,5%), nach dem Coronadämpfer im Vorjahr (-3,3%).
Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB: „Das letzte Jahr hat allen eine Mammutanstrengung abverlangt. Jetzt atmen wir langsam wieder durch und schauen nach vorne. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und auch die Konsumlaune steigt. Die IBB wird weiterhin mit voller Kraft die Unterstützungsmaßnahmen für die Berliner Wirtschaft umsetzen, damit sie spätestens zu Beginn des nächsten Jahres wieder auf ihr Vorkrisenniveau zurückfinden kann.“
Berlin hat viele wirtschaftlich starke Standbeine
In dieser Krise zeigt sich die Widerstandsfähigkeit vieler spezialisierter Berliner Wirtschaftszeige. Dazu gehören insbesondere die Gesundheitswirtschaft und die Digitalwirtschaft. So konnten die Berliner Industrieunternehmen im ersten Quartal 2021 ihre Umsätze stabilisieren (+0,1% im Vergleich zum Vorjahresquartal). Die Aufträge stiegen sogar deutlich um 8,2%. Dank des starken Aufschwungs in den USA und China ist „Made in Berlin“ international wieder gefragt: Die Berliner Exporte stiegen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,9% auf 3,9 Mrd. EUR. Die mit Abstand stärkste Warengruppe sind pharmazeutische Erzeugnisse, deren Ausfuhren um knapp 10% stiegen. Dagegen trifft die Krise das Berliner Gastgewerbe weiter mit voller Wucht. Die Umsätze sanken im ersten Quartal um knapp 70%. Aufgrund des wiederholten Stillstands des nationalen und internationalen Tourismus brachen die Gästezahlen von Januar bis April sogar um 83% ein.
Arbeitsmarkt nimmt langsam Fahrt auf
Der Beschäftigungsaufbau erweist sich in der Krise als erstaunlich widerstandsfähig. So liegt der Berliner Arbeitsmarkt im März mit einem Zuwachs der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 0,5% weiter über Durchschnitt in Deutschland (0,0%). Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg im Jahresvergleich noch einmal um 8.550 auf 1,56 Mio. Besonders viel Personal aufgebaut wurde im dynamischen Bereich Information und Kommunikation (+7.700), in der öffentlichen Verwaltung (+6.000) und im Bereich Erziehung und Unterricht (+5.000). Im Gastgewerbe sind dagegen 12.800 Arbeitsplätze wegefallen. Die Arbeitslosenrate sank im Mai deutlich auf 10,1%, nachdem sie zuvor Lockdown-bedingt im Winter wieder angestiegen war. Insgesamt wurden 204.378 Erwerbslose gemeldet.
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