Bauen & Wohnen

Effizienz unter dem Mikroskop

Passivhaus und Effizienzhaus: Bei beiden Gebäuden geht es darum, dass sie effizient sind und so auch das Klima schützen. Neben zahlreichen Gemeinsamkeiten gibt es jedoch auch deutliche Unterschiede. Welche genau, das beleuchtet der Passivhaus-Abend am Mittwoch, 16. Juni 2021. Der kostenfreie Vortrag findet als Webinar statt. Privatleute sind ebenso eingeladen wie Architekten und Planer.

Bei beiden Gebäudetypen geht es mit Blick auf den Klimaschutz darum, den Energieverbrauch zu reduzieren. Beim nächsten Passivhaus-Abend werden die jeweiligen Anforderungen der beiden Standards sowie die jeweiligen Berechnungsverfahren für die Energieeffizienz der Gebäude vorgestellt. Diskutiert werden auch die sich daraus ergebenen Konsequenzen für die realisierten Gebäude.

Qualität hat Priorität

Referent Oliver Kah vom Passivhaus Institut geht in dem Vortrag auch auf die Praxis ein. Sowohl für das Passivhaus als auch für ein Effizienzhaus sind eine sorgfältige Planung des Gebäudes, eine gute Ausführung sowie die Qualitätssicherung entscheidend. Und natürlich die Verwendung hochwertiger Komponenten. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Aktuelle Themen

Mit den Passivhaus-Abenden informieren das Passivhaus Institut, die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Deutschland (IG Passivhaus), Passivhaus Austria sowie die Passivhaus Dienstleistung GmbH über aktuelle Themen des energieeffizienten Bauens. Die Teilnahme am Online- Vortrag ist kostenfrei. Die Passivhaus-Abende sind als Fortbildung anerkannt. Nach der Anmeldung unter https://www.ig-passivhaus.de erhalten die Teilnehmer einen Link zum Online- Vortrag.

 Passivhaus-Abend:
„Passivhaus versus Effizienzhaus – eine Gegenüberstellung“

Datum: Online-Vortrag am Mittwoch, 16. Juni 2021
Uhrzeit: 19 bis 20.30 Uhr
Infos und Anmeldung hier

Allgemeine Informationen

Internationale Passivhaustagung

Die 25. Internationale Passivhaustagung findet im September 2021 als hybride Veranstaltung sowohl in der Historischen Stadthalle in Wuppertal als auch online statt. www.passivhaustagung.de

Passivhäuser
Beim Passivhaus-Konzept wird der für Gebäude typische Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch reduziert: u.a. durch eine hochwertige Wärmedämmung, Fenster mit dreifacher Verglasung sowie eine luftdichte Gebäudehülle. Die insgesamt fünf Grundprinzipien sorgen dafür, dass Passivhäuser ohne klassische Gebäudeheizung auskommen. „Passiv“ werden die Häuser genannt, da der größte Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung sowie Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird.

Da die Wärme in einem Passivhaus lange verbleibt, muss nur an sehr kalten Tagen aktiv geheizt werden. Insgesamt ist sehr wenig Energie für die Bereitstellung dieser Restwärme vonnöten. Im Sommer ist ein Passivhaus ebenfalls im Vorteil: Dann bewirkt die gute Dämmung, dass die Hitze draußen bleibt. Eine aktive Kühlung ist daher in Wohngebäuden in der Regel nicht nötig. Durch die niedrigen Energiekosten im Passivhaus sind die Nebenkosten kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau. Ein Passivhaus verbraucht rund 90 Prozent weniger Heizwärme als ein bestehendes Gebäude und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau.

Passivhaus und NZEB
Der Passivhaus-Standard erfüllt die Anforderungen der Europäischen Union an Nearly Zero Energy Buildings. Laut der Europäischen Gebäuderichtlinie EPBD müssen die Mitgliedstaaten die Anforderungen an so genannte Fast-Nullenergiehäuser (NZEB) in ihren nationalen Bauvorschriften festlegen. Die Richtlinie der EU ist seit Januar 2019 für öffentliche Gebäude in Kraft und gilt für alle anderen Gebäude seit dem Jahr 2021.

Pionierprojekt
Das weltweit erste Passivhaus errichteten vier private Bauherren, darunter Dr. Wolfgang Feist, vor über 28 Jahren in Darmstadt-Kranichstein. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard. Das Pionier-Passivhaus nutzt mit seiner neuen Photovoltaikanlage nun erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat zum Passivhaus Plus.

Passivhaus und erneuerbare Energie
Der Passivhaus-Standard lässt sich gut mit der Erzeugung erneuerbarer Energie direkt am Gebäude kombinieren. Seit April 2015 gibt es für dieses Versorgungskonzept die neuen Gebäudeklassen „Plus“ und „Premium“.

Passivhäuser

Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn- und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main entsteht gerade die weltweit erste Passivhaus-Klinik. Das Interesse steigt stetig. Mit Blick auf den Ressourcenverbrauch der Industrieländer sowie den Klimaschutz realisieren Kommunen, Unternehmen und Privatleute einen Neubau oder eine Sanierung zunehmend im Passivhaus-Standard.

Über die Passivhaus Institut GmbH

Das Passivhaus Institut mit Sitz in Darmstadt ist ein unabhängiges Forschungsinstitut zur hocheffizienten Nutzung von Energie bei Gebäuden. Das von Prof. Wolfgang Feist gegründete Institut belegt eine internationale Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum energieeffizienten Bauen. Prof. Feist erhielt u.a. den DBU-Umweltpreis für die Entwicklung des Passivhaus-Konzepts (2001).

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