Energie- / Umwelttechnik

Eine ‚Hochzeitsreise‘ für die Murnau-Werdenfelser

Die beiden Murnau-Werdenfelser Kühe Wilma und Kenia werden den Sommer im Gut Schwaiganger der Bayerischen Staatsgüter nahe Garmisch-Patenkirchen verbringen. In Abstimmung des Zuchtverbandes für Murnau-Werdenfelser Rinder werden sie dort auf zwei Bullen treffen und – im Idealfall – trächtig nach Hellabrunn zurückkehren.

Voraussichtlich schon Mitte Juni werden die beiden Kühe auf ‚Hochzeitsreise‘ gehen und auf dem Gut Schwaiganger auf die beiden Bullen Romulus und Bergwind treffen. Hintergrund der Zusammenführung ist die Möglichkeit eines Natursprungs für Kuh Kenia – Versuche einer künstlichen Befruchtung waren bei ihr bisher leider nicht erfolgreich. Das Erbgut von Kenia ist jedoch so wertvoll, dass nun in enger Abstimmung mit dem Zuchtverband der Versuch eines Natursprungs, also einer natürlichen Fortpflanzung, erfolgt.

Damit Kuh Wilma den Sommer nicht alleine im Hellabrunner Mühlendorf verbringen muss, darf sie Kenia begleiten und ebenfalls auf einen Bullen treffen. Bei Wilma ist bereits eine künstliche Besamung geglückt – im Winter 2019 brachte sie Bulle Theo in Hellabrunn zur Welt.

Bereits seit zwei Wochen trainieren die Tierpflegerinnen und Tierpfleger im Mühlendorf mit den beiden Kühen den Gang in den Transportanhänger – bei Wilma klappt dies schon problemlos, Kenia hingegen ist noch etwas zaghaft. Sobald beide Tiere sich an den Anhänger gewöhnt haben, kann der Transport zum Gut Schwaiganger erfolgen – voraussichtlich wird die Reise Mitte Juni beginnen. Wie lange die Kühe dort bleiben, steht aktuell noch nicht fest, das hängt vor allem davon ab, wie schnell sie sich an die neue Umgebung und die beiden Bullen gewöhnen.

Die Rinderrasse Murnau-Werdenfelser ist eine sehr robuste, alte Landrasse aus Oberbayern, deren Bestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist. Sie sind Dreinutzungsrinder, die sowohl auf Milchleistung und Fleischqualität wie auch Zugleistung im Arbeitsgespann ausgerichtet sind. Dank der Bestrebungen des Zuchtverbandes konnte die Population seit 2007 wieder deutlich gesteigert werden. Hellabrunn beteiligt sich schon seit vielen Jahren am Zuchtprogramm für diese bedrohte Haustierrasse.

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