„Gewohnt gut“-Auszeichnung Juni 2021 geht nach Wittstock
Das Bewertungsgremium würdigt die umfassende Aufwertung der Röbeler Vorstadt mit insgesamt fast 550 Wohnungen. Durch die Umbau- und energetischen Sanierungsmaßnahmen wurde nicht nur die barrierefreie Erschließung der Wohnungen erreicht, sondern auch eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 95 Prozent gegenüber 1990. Eine besondere Erwähnung fand zudem die Neugestaltung der Außenanlagen. Mit dem Bau mehrerer Spielplätze, einer Vogelvoliere und der Anlage zweier Teiche sowie eines Wohngebietsgartens habe das Unternehmen eine besonders wohnliche und grüne Atmosphäre geschaffen.
BBU-Vorständin Maren Kern gratuliert dem Unternehmen: „Die GWV Wittstock hat es geschafft, das Quartier aus den 1940er Jahren fit für die Zukunft zu machen. Im Ergebnis wurde der Ausstoß von Emissionen ganz erheblich gesenkt, eine größere Barrierefreiheit erreicht, ein großes Angebot an nachbarschaftlichen Austauschmöglichkeiten geschaffen und Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter geboten. Und was natürlich besonders ins Auge fällt: Die Außenanlagen wurden mit viel Liebe zum Detail umgestaltet und so der Gartenstadtcharakter verstärkt. Die Röbeler Vorstadt ist eine wunderbare, grüne Oase! Dabei hat die GWV Wittstock besonders gut gewirtschaftet, denn es ist ihr gelungen, sämtliche Maßnahmen warmmietenneutral umzusetzen.“
Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, sagt anlässlich der Vergabe des Siegels: „Mit unserer Wohnungspolitik wollen wir den Menschen in unserem Land bezahlbares Wohnen ermöglichen und gute Rahmenbedingungen für funktionsfähige Wohnungsmärkte und weitere Investitionen im Wohnungsbau schaffen. Wir brauchen passgenaue Lösungen sowohl für wachsende als auch schrumpfende Bedarfe. Im Rahmen des ‚Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Wittstock‘ INSEK wurde die Röbeler Vorstadt als Modellvorhaben für den Stadtumbau ausgewählt. Wittstock und die GWV Wittstock sind mit der Entwicklung der Röbeler Vorstadt zu einem demografiefesten, klimagerechten, lebenswerten und bezahlbaren Quartier beispielgebend. Dieses Projekt findet hoffentlich viele Nachahmer.“
Dr. Hans-Jörg Löther, Geschäftsführer der GWV Wittstock, freut sich über die Auszeichnung mit „Gewohnt gut“: „Wir sind sehr stolz, dass wir das Siegel nun schon zum vierten Mal gewinnen konnten! Es ist sehr schön zu sehen, wie gut das Quartier von den Mieterinnen und Mieter angenommen wird und wie gerne sie dort wohnen. Wir werden die Röbeler Vorstadt auch künftig weiterentwickeln. Nach 2022 haben wir die Errichtung einer Photovoltaikanlage geplant sowie den Einsatz von Wärmepumpen und Solarthermie.“
Das Qualitätssiegel
Das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ wird in der Regel sechsmal jährlich vom BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann. Durch die Auszeichnung beispielhafter Projekte soll darauf aufmerksam gemacht werden: Den Unternehmen der sozialen Wohnungswirtschaft kommt bei Stadtentwicklung, gutem Wohnen, Bewältigung des demografischen Wandels und Klimaschutz im Land Brandenburg eine Schlüsselrolle zu. Über die Preisvergabe entscheidet ein Bewertungsgremium, das neben dem BBU aus Vertreter*innen der Arbeitsgemeinschaft „Städteforum Land Brandenburg“, der Bundestransferstelle Stadtumbau, einer Bank sowie dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg besteht.
Die GWV Wittstock berichtet zum Projekt: „Röbeler Vorstadt – Quartier der Zukunft“
Die in den 1940er Jahren erbaute Offizierssiedlung wurde zu DDR-Zeiten am Rande des Quartiers mit mehreren viergeschossigen Wohnblöcken ergänzt. Nachdem sie in den 1990er Jahren teilsaniert wurde, begann die GWV Wittstock 2015 mit einer umfangreichen Umgestaltung und Sanierung, die 2019 abgeschlossen wurde.
„Die Röbeler Vorstadt war schon vor der Sanierung eines der stabilsten Wohnquartiere in Wittstock, mit wenig Leerstand und von der Lage und den städtebaulichen Voraussetzungen her ein zukunftsstarker Wohnstandort. Es bestand jedoch konkreter Handlungsbedarf für eine energetische Aufwertung. Anlass war hier u.a. das Auslaufen der Wärmelieferverträge. Im Rahmen des INSEK entschlossen wir uns dann aber schnell gemeinsam mit der Stadt, eine umfassende Umgestaltung anzugehen, die auch der demografischen Entwicklung Rechnung trägt und die soziale Infrastruktur im Quartier unterstützt“, erläutert der Geschäftsführer der GWV Wittstock Dr. Hans-Jörg Löther den Anstoß zum Projekt.
Energetische Quartiersentwicklung: CO2-Ausstoß um 95% reduziert
Neben der Rekommunalisierung der Fernwärmeversorgung in Wittstock bemühte sich die GWV auch um eine europaweite Ausschreibung des Gaseinkaufs. Zudem installierte das Unternehmen ein Blockheizkraftwerk (BHKW) und vollendete die energetische Gebäudesanierung, die in den 1990er Jahren mit dem Austausch von Fenstern und der Dämmung der Fassaden begonnen wurde, nun mit der Dämmung der Kellerdecken und der Anbringung von Vakuumpaneelen an den Fensterlaibungen. „Im Ergebnis haben wir unser Klimaziel erreicht und den CO2-Ausstoß um 95 Prozent reduziert. Der Energiebedarf der Siedlungshäuser konnte durch die verbesserte Dämmung um 30 Prozent gesenkt, die Wärmeverluste der Fernwärmeleitung um zwölf Prozent verringert und der Fernwärme- (155 € im Jahr 2012/13 auf 52 €/MWh im Jahr 2020) und Gaspreis (von 53€ auf 32 €/MWh bis 2024) reduziert werden“, erklärt Dr. Hans-Jörg Löther. Die Planungen im Quartier gehen aber weiter: nach 2022 plant die GWV die Errichtung einer Photovoltaikanlage und den Einsatz von Wärmepumpen und Solarthermie.
Soziale und generationengerechte Quartiersentwicklung: mehr Barrierefreiheit und umfangreiche soziale Angebote
Neben den energetischen Erneuerungen umfasste die Umgestaltung der Röbeler Vorstand drei weitere Bereiche: Wohnumfeld- und Umbaumaßnahmen, Daseinsvorsorge/Dienstleitungen und Soziale Infrastruktur. Um die Mieter*innen von Anfang an mit einzubeziehen, führte die GWV bereits 2012 eine erste Bürgerbefragung durch, deren Ergebnisse dann in einem Bürgerforum ausgewertet wurden. „Wir haben versucht, möglichst viele Wünsche unserer Mieterinnen und Mieter umzusetzen: Wir haben durch Geländemodellierung barrierefreie Erschließungswege erreicht, können bei Bedarf Wohnungen rollstuhlgerecht umbauen, haben – wo noch nicht vorhanden – Terrassen neu errichtet und Balkone nachgerüstet, die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur erneuert, einen Koi-Teich und einen Ententeich, eine Vogelvoliere, einen Findlingsgarten und einen Baumweg angelegt. Außerdem haben wir einen Mieter Club eingerichtet, in dem Stammtische, Nachbarschaftskochen und viele Workshops stattfinden.“ Ein besonderes Highlight ist der „Dossegarten“, der gemeinsam von Mieter*innen, einem Kindergarten, einer Schule und einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung betrieben wird.
19 Millionen Euro investiert
Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf rund 19 Millionen Euro. 5,8 Millionen Euro hat das Unternehmen davon aus Eigenmitteln aufgebracht. 9,5 Millionen Euro wurden mit einem Kredit der ILB finanziert, 2,2 Millionen Euro über einen Zuschuss aus der Städtebauförderung und rund 1,5 Millionen steuerte die Stadt Wittstock in Form von Investitionen in den Straßenausbau bei.
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