Forschung und Entwicklung

Glas als neues Druckmaterial in der 3D-Mikrofabrikation

Nanoscribe präsentiert das neue Glass Printing Explorer Set mit dem Fotolack GP-Silica. Das weltweit erste Druckmaterial für die 3D-Mikrofabrikation von Quarzglas ist vielversprechend für Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik und Mikrooptik.  

Mit dem neuen Glass Printing Explorer Set präsentiert Nanoscribe das erste kommerziell erhältliche hochpräzise additive Fertigungsverfahren und Druckmaterial für die 3D-Mikrofabrikation von Glas-Mikrostrukturen. Der neue Fotolack GP-Silica ist das Herzstück des Glass Printing Explorer Sets und der weltweit erste Fotolack für die Mikrofabrikation von Glas. Das Druckmaterial weist eine hohe optische Transparenz in Verbindung mit hervorragenden thermischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften auf. Dies verspricht Potenzial für die Erforschung innovativer Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik, Mikrooptik, Materialwissenschaft und in der Mikrotechnik.

Das Glass Printing Explorer Set ist besonders geeignet für Anwendungen, die eine hohe Temperaturbeständigkeit in Kombination mit mechanischer und chemischer Stabilität sowie optischer Transparenz erfordern. Die Zwei-Photonen-Polymerisation (2PP) von Quarzglas ist daher vielversprechend für die Erforschung neuartiger Anwendungen wie zum Beispiel in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik und Mikrooptik. „GP-Silica hat großes Potenzial für unsere Forschung zur Herstellung komplexer mikrofluidischer Systeme, wenngleich die erforderliche thermische Nachbearbeitung anspruchsvoll ist“, fasst Professor Dr. Nicolas Muller, Assistenz-Professor und Head of Graphical Printing an der School of Engineering and Architecture of Fribourg (Schweiz), die Möglichkeiten des neuen Fotolacks mit Blick auf seine geplanten Forschungsprojekte zusammen.

Glas als neue Materialklasse in der 3D-Mikrofabrikation

Der neue Fotolack GP-Silica begründet eine neue Materialklasse für die auf der Zwei-Photonen-Polymerisation basierende 3D-Mikrofabrikation. Das anorganische Druckmaterial ist ein Verbundwerkstoff aus Siliziumdioxid-Nanopartikeln, die in einer mit Licht härtbaren Bindermatrix dispergiert sind. Das Druckmaterial verfügt über die herausragenden Eigenschaften von Quarzglas, wie z. B. eine hohe mechanische, thermische und chemische Stabilität.

Das ermöglicht den 3D-Druck von Glasmikrostrukturen mit glatten Oberflächen in optischer Güte. Durch ein optisches Transmissionsfenster, das vom UV- bis in den Infrarotbereich reicht, eignet sich das neue Material auch für bildgebende Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik, Mikrooptik oder für Mikroreaktoren.
 
3D-Druck trifft auf Glasverarbeitung

Der neue Fotolack ist ein neuartiges Material und speziell auf die 3D-Mikrofabrikation mit Nanoscribe 3D-Druckern abgestimmt. Wie bei der Glasherstellung üblich, sind thermische Behandlungen notwendig: Der Fabrikationsprozess beginnt mit dem bekannten hochpräzisen 3D-Druckverfahren von Mikrostrukturen.

Die auf diese Weise hergestellten Grünlinge bestehen aus Siliziumdioxid-Nanopartikeln, die homogen in einer polymeren Bindermatrix verteilt sind. In einem zweistufigen thermischen Prozess wird zunächst das Polymer aus der gedruckten Mikrostruktur entfernt. In einem zweiten Schritt verschmelzen die Siliziumdioxid-Nanopartikel miteinander und bilden die endgültige Mikrostruktur aus reinem Quarzglas (siehe Abbildung 4). Das Glass Printing Explorer Set ist ein guter Einstieg in die hochpräzise additive Fertigung von Glasmikrostrukturen, deren Materialeigenschaften identisch mit jenen von handelsüblichem Quarzglas sind.

Über die Nanoscribe GmbH & Co. KG

Das mittelständische Unternehmen entwickelt und vertreibt 3D-Drucker und maskenlose Lithografiesysteme für die Mikrofabrikation sowie eigens entwickelte Fotolacke und anwendungsspezifische Komplettlösungen. Der Spezialist für die additive Fertigung hochpräziser Strukturen und Objekte auf der Nano-, Mikro- und Mesoskala wurde 2007 als Spin-Off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gegründet und gehört seit Juni 2021 zur CELLINK-Gruppe. Weltweit profitieren mehr als 2.500 Anwender und Betreiber an Top-Universitäten und in innovationsstarken Industrieunternehmen von der bahnbrechenden Technologie und den anwendungsspezifischen Lösungen für die 3D-Mikrofabrikation. Die starke, marktführende Position basiert auf qualitativ hochwertigem Engineering und Agilität bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Mikrofabrikationssysteme und -lösungen.

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