Historischer Spatenstich für flächendeckenden Glasfaserausbau im Neckar-Odenwald-Kreis
- Gesamtinvestitionen von über 120 Millionen Euro in 27 Kommunen
- Erster Landkreis in Deutschland, der privatwirtschaftlich ohne Steuer- und Fördergelder ausgebaut wird
- Schon 24.000 Haushalte und Betriebe setzen auf einen direkten Glasfaseranschluss im Gebäude
Der Startschuss für den Glasfaserausbau im gesamten Neckar-Odenwald-Kreis fiel getsren Nachmittag in Aglasterhausen. Damit hat das vielbeachtete und bisher einmalige Leuchtturmprojekt des Neckar-Odenwald-Kreises und der Breitbandversorgung Deutschland (BBV) den nächsten Meilenstein erreicht und ein völlig neues Kapitel in der Geschichte des Glasfaserausbaus in Deutschland aufgeschlagen. Der schrittweise Ausbau in allen 27 Städten und Gemeinden des Kreises wird voraussichtlich bis Ende 2024 dauern. Die Investitionssumme von mehr als 120 Millionen Euro für das Projekt bringt der Infrastrukturinvestor und BBV-Gesellschafter Infracapital auf.
Zum Spatenstich am Montagnachmittag waren eigens der baden-württembergische Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Thomas Strobl und der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL aus Stuttgart angereist. Zusammen mit Landrat Dr. Achim Brötel, BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek, Bürgermeister Thomas Ludwig, Vorsitzender des Kreisverbands des Gemeindetags, sowie zahlreichen Abgeordneten und Bürgermeistern vollzogen die Minister den Spatenstich für das Infrastruktur-Jahrhundertprojekt.
„Heute wird hier damit begonnen, Zukunft zu bauen. Die Digitalisierung verändert die Welt und wenn wir weiter in die Digitalisierung unseres Landes investieren, investieren wir in unsere Zukunft. Hier sind wir als Land vorangegangen. Wir haben die ersten fünf Jahre in diesem Bereich eine Investitionsoffensive beispiellosen Ausmaßes gefahren – und mehr als 1,1 Milliarden Euro in diesen Bereich investiert und noch einmal 1,4 Milliarden Euro vom Bund nach Baden-Württemberg geholt. Diesen Erfolgskurs werden wir auch in den kommenden fünf Jahren fortsetzen! Und schon heute wissen wir: Es zahlt sich aus! Vor allem im Gigabit-Bereich verzeichnete Baden-Württemberg einen rasanten Anstieg: Zu Beginn der Legislaturperiode hatte 1 Prozent der Haushalte einen Gigabit-Anschluss, Ende 2020 waren es 57 Prozent – und bald werden es noch sehr viel mehr sein. Wir haben ein klares Ziel: Glasfaser soll überall dort verlegt werden, wo es gebraucht wird. Das Ausbau-Modell im Neckar-Odenwald-Kreis ist ein weiterer, ein neuer Baustein beim Breitbandausbau. Ich gratuliere den Menschen hier im Kreis zu dieser Pionierarbeit, mit der sie Mut und Entschlossenheit beweisen“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl.
„Die Digitalisierung ist eine große Herausforderung unserer Zeit. Gerade für die Menschen und die Unternehmen im Ländlichen Raum ist eine verlässliche Breitbandversorgung unabdingbar. Ich setzte mich intensiv für dieses Thema ein, denn der Erfolg des Projektes wird einen Quantensprung für unsere Heimat bedeuten“, sagte Minister Peter Hauk, der gleichzeitig Abgeordneter des Wahlkreises Neckar-Odenwald ist.
„Der heutige Tag ist für den Neckar-Odenwald-Kreis in der Tat historisch. Denn wir werden mit dem Ausbaustart zum ersten Landkreis in Deutschland, der den Glasfaserausbau bis in die Gebäude flächendeckend ohne einen Cent Steuer- und Fördergelder stemmt. Ganz besonders freue ich mich über die extrem hohe Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern. Rund 24.000 Haushalte und Gewerbebetriebe, die sich schon vor Ausbaubeginn für einen direkten Glasfaseranschluss im Gebäude entschieden haben, sprechen für sich. Damit setzen wir nicht nur landesweit, sondern auch bundesweit ein vielbeachtetes Zeichen für den beschleunigten Ausbau dieser Zukunftstechnologie. Und: Das Projekt zeigt in sehr beeindruckender Weise, was sich im Schulterschluss aller Kommunen, vieler Vereine und noch mehr engagierter Menschen in einem sehr überschaubaren Zeitraum trotz schwierigster Pandemiebedingungen gemeinsam erreichen lässt. Ich danke der Infracapital und der BBV für das Vertrauen und freue mich auf die weitere enge Zusammenarbeit“, betonte Landrat Dr. Achim Brötel.
„Mit dem heutigen Spatenstich wurde die erste Etappe des Weges zum vollständigen Glasfaserausbau im Landkreis erfolgreich zurückgelegt. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg haben auch die vielen Vereine, die als Glasfaserbotschafter aufgetreten sind, denn mit deren Netzwerken konnten trotz Corona über 40 Prozent der Verträge eingeworben werden. Die direkte Auffahrt auf die schnelle Datenautobahn ist für jede Kommune ein enorm wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine chancenreiche und erfolgreiche Zukunft. Deshalb wünschen wir uns, dass die Ausbauarbeiten nun genauso erfolgreich wie die Vorvermarktung verlaufen werden“, unterstrich Bürgermeister Thomas Ludwig.
„Die erfolgreiche Zusammenarbeit des Landkreises mit der BBV und der heutige Spatenstich senden ein wichtiges Zeichen aus, wie sich der allseits gewünschte flächendeckende Glasfaserausbau in Baden-Württemberg und weit darüber hinaus beschleunigen lässt. Die Zauberworte lauten enge Kooperation, lokale Partner und Netze, innovative Produkte und neue Vertriebskonzepte. Und dies für den Steuerzahler völlig kostenneutral. In der Tat ist die BBV der bundesweit erste Netzbetreiber, der diesen Weg konsequent geht und einen ganzen Landkreis ausbaut. Entsprechende Projekte in anderen Landkreisen sind bereits angelaufen und zeigen, dass unser Konzept auf sehr breite Akzeptanz trifft. Unabhängig davon ist es nun unser Ziel, den Ausbau in enger Zusammenarbeit mit allen Kommunen sanft, schnell und in bester Qualität zu realisieren“, erläuterte BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek.
Die BBV wird nach dem heutigen Spatenstich in Aglasterhausen im ersten Bauabschnitt in den Kommunen Obrigheim, Schwarzach, Neunkirchen, Neckargerach und Zwingenberg beginnen, da hier die Backbone-Anbindung für den Kreis liegt. Im September und Oktober folgt der Ausbau in Buchen. Von dort aus wird eine Nord-Süd-Verbindung über Fahrenbach und Limbach nach Aglasterhausen geschaffen. Danach will die BBV möglichst rasch Osterburken ankoppeln. Von diesen vier Baugebieten aus will die BBV den Ausbau in alle Richtungen vorantreiben. Ziel ist es, dass der Ausbau im Verlaufe des Jahres 2022 in allen Kommunen läuft. Dabei hängt die Ausbaugeschwindigkeit von den Planungen ab, da diese die Voraussetzung für die Beauftragung der Tiefbauunternehmen sind. Um den Ausbau und die Auftragsvergabe zu beschleunigen, arbeitet die BBV aktuell bereits kreisweit mit fünf Planungsbüros zusammen.
Die über regionale Gesellschaften bundesweit tätige Breitbandversorgung Deutschland (BBV) konzentriert sich auf den flächendeckenden Ausbau ganzer Landkreise und schließt bundesweit Privat- und Geschäftskunden direkt mit Glasfasern (FTTH, Fiber-to-the-Home) an das weltweite Internet an. Das Unternehmen gehört der finanzstarken britischen Infracapital, die über Fonds nachhaltig in den Auf- und Ausbau kritischer Internetinfrastrukturen investiert. Der Schwerpunkt des Netzwerkausbaus liegt im großflächigen Ausbau von FTTH in ländlichen unterversorgten Gebieten ohne ausreichende Breitbandanbindungen. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens gehören Planung, Aufbau und Vermarktung leistungsstarker und zukunftsweisender FTTH (Fiber-to-the-Home) Produkte und Netze. Es gehört beim privatwirtschaftlichen Ausbau zu den bundesweiten Pionieren und steht für Innovationen. So hat der Netzbetreiber als allerster Anbieter Internetdienste bis in den Gigabitbereich mit symmetrischen Geschwindigkeiten zum Standard gemacht. Die BBV ist Mitglied in den Breitband- und Telekommunikationsverbänden Buglas, BREKO und VATM. Weitere Informationen: www.bbv-deutschland.de
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