Kein Ausschluss von Ölfirmen in Klimafonds: DWS noch lange nicht nachhaltig
Katrin Ganswindt, Finanz-Campaignerin bei urgewald, kommentiert die Strategie der DWS:
„Wer Europas führender ESG-Vermögensverwalter werden will [1], muss konsequent Unternehmen aussortieren, die fundamentale Umwelt- und Menschenrechte verletzen. Dazu gehören z.B. Kohle-, Öl- und Gasfirmen sowie Rüstungsunternehmen, die Atomwaffen herstellen oder an kriegführende und menschenrechtsverletzende Staaten liefern.“
Zwar baue die DWS ihr Angebot an ESG-klassifizierten Fonds weiter aus und dadurch werde weniger verwaltetes Geld unter anderem in Kohlefirmen und Atomwaffenhersteller investiert. Der Weg zu einem nachhaltigen Vermögensverwalter sei allerdings immer noch ein weiter, so Ganswindt. „Klimafonds, die weiterhin Ölfirmen führen, wenn deren Umsatz aus diesem Geschäft weniger als 50% ausmacht, machen ihrem Namen keine Ehre. Außerdem ist der Großteil der Öl- und Gasfirmen auch in anderen ESG-Fonds der DWS nicht ausgeschlossen.“
Nicht zuletzt das niederländische Urteil zu ambitionierteren Emissionszielen von Shell, die Neubesetzung des Vorstandes bei ExxonMobil durch den aktivistischen Hedgefonds Engine No.1 und der neue Bericht der Internationalen Energieagentur zeigten [2] [3]: „Öl- und Gasfirmen haben mit ihrem aktuellen Geschäftsmodell keinen Platz in einer klimafreundlichen Welt. Die ESG-Fonds der DWS können daher mitnichten als grün bezeichnet werden.“
Notizen:
[1] DWS Climate Report 2020. https://download.dws.com/download?elib-assetguid=eb072f20af4c432cacf8f1fd6d8f71b3&&&
[2] https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/shell-urteil-klima-oel-exxon-1.5305864
[3] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/energiewende-iea-fossile-energie-klimawandel-emissionsziel-101.html
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