Mindener Gemeinschaftsgarten GreenFairPlanet mit dem Ursula Hudson Preis 2021 ausgezeichnet
Benannt ist der Ursula Hudson Preis nach der langjährigen SFD-Vorsitzenden und Vorständin von Slow Food International Ursula Hudson. Sie galt national wie international als Vordenkerin für die Ernährungswende. Hudson verstarb im Sommer 2020. Eingegangen sind 80 Bewerbungen von beeindruckender Vielfalt und Qualität. Ein unabhängiges fünfköpfiges Kuratorium wählte vier Nominierte aus, die heute in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin vorgestellt wurden. Dort wurde die Hauptpreisträgerin verkündet: Elisabeth Schmelzer von GreenFairPlanet aus dem nordrhein-westfälischem Minden. Sie hat einen Gemeinschaftsgarten initiiert, in dem sie praktische Ernährungsbildung lebt und erleben lässt. Es ist ein Treffpunkt für Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft. Sie alle nimmt Schmelzer mit auf die Reise in eine bessere, faire Ernährungswelt. Das schafft sie mit bescheidenen Mitteln und beweist, dass jeder einzelne Mensch die Kraft hat, Veränderung voranzubringen. Beispiele wie Elisabeth Schmelzer haben Tanja Busse, Leiterin des Kuratoriums, für ihre Arbeit begeistert: „Der Preis ist für mich ein Lichtblick, weil wir uns mit Menschen beschäftigen durften, die nicht aufgeben, sondern die es besser machen und zeigen: Genuss, Lebensfreude, Esskultur und der politische Kampf für eine bessere Welt gehen zusammen und gehören zusammen. Dabei entstehen ganz wunderbare Verbindungen.“
Die Mitfreude der anwesenden Gäste unterstrich das Verbindende sowie ein ganz wichtiges Credo von Ursula Hudson: Nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Mit dem Ursula Hudson Preis zeigt SFD, wo sich Menschen auf den Weg gemacht haben und heute Gutes für morgen säen. Es sind inspirierende Persönlichkeiten, denen aus Sicht von Slow Food öffentliche Wertschätzung und Anerkennung gebührt. Dazu Nina Wolff, amtierende SFD-Vorsitzende: „Der Einsatz unserer Nominierten unterstreicht nicht zuletzt, wie essentiell die Ernährungswende im vermeintlich ‚Kleinen‘ ist. Denn das trägt zum Großen bei. Das heißt nicht, dass wir die Politik aus ihrer Verantwortung ‚entlassen‘. Im Gegenteil: Auch die politisch Verantwortlichen sollten sich das konsequente Engagement unserer Nominierten zum Beispiel nehmen!“
Der Ursula Hudson Preis ist mit 1.500 € dotiert; neben der Hauptpreisträgerin waren nominiert: der Ernährungsrat Oldenburg, der Hof Pente in Bramsche/Niedersachsen sowie Benedikt Haerlin für sein Lebenswerk, derzeit Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Berlin. Die fünf Mitglieder des Kuratoriums sind: Tanja Busse (Journalistin, Autorin und Moderatorin), Barbara Assheuer (Vereinsmitglied und langjährige Wegbegleiterin von Ursula Hudson), Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von MISEREOR), Anke Kähler (Bäckermeisterin und Vorsitzende von Die Freien Bäcker e.V.), Sebastian John (Kellermeister Weingut Frank John und Absolvent der Slow Food Youth Akademie).
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für verantwortungsvoll arbeitende Erzeuger*innen sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.
Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Slow-Food-Mitglieder sind Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de
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