Fahrzeugbau / Automotive

Nachhaltigkeit als entscheidende Dimension von Performance

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– Audi Sport GmbH mit größtem Produktportfolio aller Zeiten
– Auslieferungszahlen der R- und RS-Modelle auf Rekordhoch
– Konsequente Elektrifizierungsstrategie auch im High-Performance-Segment

Die Audi Sport GmbH hat 2020 ein Rekordjahr geschrieben: Mit mehr als 29.300 ausgelieferten Fahrzeugen erzielte die High-Performance-Schmiede einen neuen Bestwert. Aktuell bietet sie 15 R- und RS-Modelle an – das größte Portfolio aller Zeiten. Mit dem RS e-tron GT1 gelingt Audi Sport nun auch der Einstieg in die vollelektrische Welt. Welches technische Potenzial die Elektrifizierung bietet und was das aus Vertriebssicht bedeutet, erklären der neue Geschäftsführer Sebastian Grams und Rolf Michl, Leiter Vertrieb und Marketing.

Herr Grams, Sie sind seit 1. März neues Mitglied der Geschäftsführung bei der Audi Sport GmbH. Politiker fragt man nach 100 Tagen im Amt traditionell nach einer ersten Bilanz. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Sebastian Grams: Ich komme gebürtig aus Heilbronn und habe meine Karriere vor 20 Jahren hier bei Audi im Bereich Antriebsentwicklung gestartet. Ich kann Ihnen versichern, es gibt kaum ein Kind in der Region, das nicht davon träumt, bei Audi Sport zu arbeiten. Wie alle in unserem Team bin auch ich Performance-Enthusiast und extrem technikbegeistert, wir wollen die Grenzen des Machbaren verschieben – dafür steht Audi Sport. Das wird auch in Zukunft so sein. Davon bin ich überzeugt.

Sie sprechen über Grenzen. Was sind aus Ihrer Sicht die Voraussetzungen, um neue Wege zu gehen?

Grams: Veränderung beginnt zuallererst im Kopf. Im Hochleistungssegment geht es für uns darum, die individuelle Mobilität von morgen neu zu definieren und sie als emotionales Erlebnis zu gestalten. Dazu gehört aber auch Mut – Mut, Dinge aus völlig anderen Blickwinkeln zu betrachten und dabei neue Wege zu erschließen, die unsere Kunden auch in Zukunft begeistern. Mit dem RS e-tron GT1 haben wir gerade den ersten rein elektrisch angetriebenen RS – unser erstes vollelektrisches High-Performance–Modell – in den Markt eingeführt und damit eine ganz neue, hochemotionale Dimension von RS präsentiert.

Und das aus dem Munde eines Technikers. Herr Michl, da muss Ihnen als Vertriebsmann ja das Herz aufgehen.

Michl: Ja, besser hätte ich es nicht beschreiben können. Die R- und RS-Modelle spielen eine ganz zentrale Rolle für das sportliche Markenimage. Wir sprechen mit diesem spezifischen Segment eine sehr anspruchsvolle, tech-affine Kundschaft an, die höchste Anforderungen an Performance und Design, aber auch an Alltagstauglichkeit und Individualisierbarkeit stellt – für uns ein Segment mit enormem Wachstumspotenzial. 2020 haben wir trotz Corona-Pandemie ein Absatzplus von 16 Prozent verzeichnet – eine logische Folge davon, dass wir unsere neuen Modelle in den großen Vertriebsregionen wie Europa, Nordamerika und China, aber auch in Überseemärkten wie Japan, Australien und Neuseeland eingeführt haben. Die Strahlkraft unserer High-Performance-Fahrzeuge wirkt sich positiv auf die Wahrnehmung der gesamten Marke aus, das ist insbesondere mit der Einführung von RS 6 Avant2, RS 7 Sportback3 und RS Q84 spürbar, die trotz schwieriger Marktbedingungen eine hervorragende Sales-Performance hinlegen: Unsere Modelle sind und bleiben Traumautos – auf der ganzen Welt!

Die Welt, von der Sie sprechen, verändert sich gerade – Stichwort Elektrifizierung und Digitalisierung. Hat das auch Auswirkungen auf die Vorstellung der Menschen, was ein Traumauto auszeichnet?

Michl: Natürlich sehen wir Veränderungen und analysieren sehr intensiv die Megatrends und Marktentwicklungen, die sich auf die Kaufgründe und das Luxusempfinden unserer Kund_innen auswirken. Mit dem Nachhaltigkeitsgedanken kommt hier eine entscheidende Dimension von Performance ins Spiel – anders als bisher, aber definitiv faszinierend!

Sebastian hat vorher den RS e-tron GT1 angesprochen: ein leidenschaftliches Statement gegen Uniformität. Bis zu 475 kW (646 PS) Gesamtleistung und 830 Nm Gesamtdrehmoment. Die Anfahrperformance ist unglaublich und lässt niemanden kalt – auch das ist für uns ein Meilenstein in ein neues Zeitalter der vollelektrischen High Performance, mit dem wir sowohl unsere loyalen Stammkunden als auch neue Kunden ansprechen.

Beschleunigung ist das eine, aber viele verbinden Leistung immer noch mit der beeindruckenden Klangkulisse eines großen Verbrennungsmotors.

Michl: Genau das ist der Punkt, wo wir die größte Veränderung sehen. Kunden, die ein vollelektrisches High-Performance-Modell kaufen, schätzen natürlich außergewöhnliche Performance, legen aber auch Wert auf Understatement und Nachhaltigkeit. Leise ist das neue laut! Das digitale e-tron Sportsound-System kreiert auf Basis von Echtzeitdaten über die Drehzahl der E-Maschinen und weitere Parameter einen synthetischen Klang, der die Arbeit des Antriebs authentisch nuanciert abbildet. Über das Fahrdynamiksystem Audi drive select kann die Fahrer_in das Klangbild modulieren. So fährt man leise durch die Nachbarschaft und kann es RS-typisch richtig krachen lassen, wenn es die Situation erlaubt.

Eine völlig neue Form von High Performance. Herr Grams, wie sieht die Elektrifizierungs-strategie der Audi Sport GmbH aus?

Grams: Eine klare und konsequente Elektrifizierungsstrategie ist die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäfts. Wir haben die Elektrifizierung der Audi Sport Modelle mit den Verbrennern begonnen. RS 6 Avant2, RS 7 Sportback3 und RS Q84 verbinden leistungsstarke 4,0-Liter-V8-Biturbo-TFSI-Aggregate mit 48-Volt-Mild-Hybrid-Systemen und cylinder on demand-Technologie. In zukünftigen Modellgenerationen gehen wir im RS-Portfolio noch einen Schritt weiter: mit High-Performance-Plug-in-Hybriden und rein elektrischen Antrieben. Die Elektromobilität eröffnet uns ganz andere Dimensionen der Fahrdynamik: Denken Sie zum Beispiel an die vollvariable Kraftverteilung beim elektrischen quattro Antrieb mit Torque Vectoring. Die Speerspitze unseres Aufbruchs in das Zeitalter der High-Performance-E-Mobilität bilden vollelektrische Modelle wie der Audi RS e-tron GT1.

Herr Michl, können Sie uns aus Vertriebssicht schon einen konkreten Ausblick geben, wie die nächsten Schritte auf dieser Roadmap aussehen?

Michl: Wir gehen davon aus, dass wir schon ab 2024 mehr als die Hälfte unserer High-Performance-Modelle teil- oder vollelektrisiert anbieten werden. Im Jahr 2026 werden es voraussichtlich sogar 80 Prozent sein. Wir möchten unseren Kundinnen und Kunden markt- und segmentspezifisch das richtige Angebot machen. Das reicht von der Breitenelektrifizierung per Mild Hybrid über die Flexibilität des Plug-in-Hybrids bis hin zum besonderen Fahrerlebnis des Elektroautos. Im High-Performance-SUV-Bereich sehen wir in vielen Märkten noch hohes Potenzial. Zum Ende des Jahrzehnts hin wollen wir im Hochleistungssegment nur noch elektrisch angetriebene Modelle anbieten, also reine Elektrofahrzeuge und hochperformante Plug-in-Hybride.

Kommen wir zum Schluss noch einmal auf die eingangs angesprochene Veränderungskultur zurück. Herr Grams, wo sehen Sie in dieser Transformation die größte Chance?

Grams: Ein solcher Umbruch ist keine One-Man-Show. Daran arbeiten wir als Team mit extremer Leidenschaft. Veränderung ist immer eine große Chance. Uns motiviert dabei, neue Lösungen schneller als andere zu entwickeln und mutig umzusetzen. Wir bei Audi Sport haben es uns zum Ziel gesetzt, die Zukunft der Mobilität im Hochleistungssegment nachhaltig, progressiv und digital zu gestalten. Wir wissen, dass unsere Kunden hohe Anforderungen stellen und nur mit den besten Produkten zufrieden sind.

1. Audi RS e-tron GT: Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 20,2–19,3; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0

2. Audi RS 6 Avant 4.0 TFSI quattro: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 11,6–11,5; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 265–263

3. Audi RS 7 Sportback 4.0 TFSI quattro: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 11,6–11,5; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 265–263

4. Audi RS Q8 4.0 TFSI quattro: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 12,3–12,1; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 281–276

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