Siebenschläfertag – Gutes Zeichen für den verwandten Gartenschläfer
In der Erforschung des Gartenschläfers wird innerhalb des Projektes, das im Bundesproramm Biologische Vielfalt gefördert wird, auf verschiedene Techniken gesetzt: So startete im Mai 2021 die akustische Untersuchung der Gartenschläfer, bei der empfindliche Mikrofone zum Einsatz kommen. Dazu berichtet Johannes Lang von der Justus-Liebig-Universität Gießen: „Die Installation unserer getarnten Geräusche-Logger erfolgt von einem Baum oder Pfosten aus. Aktuell sind wir noch in der Testphase und vergleichen zwei unterschiedliche Geräte miteinander. Die gesammelten Daten werden anschließend am Computer aufbereitet und eine künstliche Intelligenz darauf trainiert, die Gartenschläfer-Rufe automatisch zu erkennen. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass in warmen Sommernächten vor allem rund um Köln und Bonn, aber auch in Wiesbaden und Mainz das markante Quieken, Pfeifen und Murmeln von Gartenschläfern zu hören ist.“
Außerdem sind seit Kurzem Gartenschläfer in Wiesbaden, in Bonn und im Nationalpark Harz für die Wissenschaft „auf Sendung“: Einige Tiere tragen winzige Funkhalsbänder. Dadurch können ihre Schlafplätze gefunden und nächtliche Streifzüge dokumentiert werden. Das Projektteam erhofft sich aus diesen Daten Erkenntnisse zu gewinnen, die zum Schutz der kleinen Langschläfer eingesetzt werden können.
Nicht nur Forschende, sondern auch Bürgerinnen und Bürger können sich innerhalb des Projektes für den Gartenschläfer einsetzen und ihre Sichtungen und Spurenfunde online melden. So wurden seit April 2019 bereits mehr als 4.800 Hinweise an die Meldestelle mitgeteilt. Das ist ein gutes Zeichen für den kleinen Verwandten des Siebenschläfers. Dank des bürgerwissenschaftlichen Engagements werden Erkenntnisse zu den Gartenschläfern gewonnen, aus denen konkrete Maßnahmen zum Schutz der Tiere entwickelt werden.
Anita Giermann, Projektkoordination „Spurensuche Gartenschläfer“ in Thüringen: „Im Freistaat wird in diesem Jahr vor allen Dingen der Norden intensiv beprobt, in der Hoffnung, alte Nachweise aus dem Ohmgebirge sowie dem Südharz neu belegen zu können. Dazu wurden zum Beispiel zwei Spurtunnelstrecken und Wildkameras im Gipskarst sowie in einer Blockschutthalde nördlich von Nordhausen gestellt. Eine neue Herausforderung kommt mit dem Einsatz der ‚Dormouse Monitoring Systems‘ im Schiefergebirge auf uns zu. In diesem Röhrensystem, das die Gartenschläfer aus Neugierde selbst erkunden, werden Haarproben gesammelt, die Tiere gewogen sowie Film- und Fotoaufnahmen gemacht – eine wertvolle Ergänzung für unsere Spurensuche.“
Hinweis: Wenn Sie einen Gartenschläfer hören oder sehen, melden Sie uns bitte Ihren Hinweis, gerne mit Foto oder Audioaufnahme des Handys, auf www.gartenschlaefer.de.
Ermöglicht wird das Projekt durch eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und im Freistaat zusätzlich durch die Stiftung Naturschutz Thüringen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.bund-thueringen.de/gartenschlaefer, www.gartenschlaefer.de und https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/29021.html
BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Thüringen e.V.
Trommsdorffstrasse 5
99084 Erfurt
Telefon: +49 (361) 5550312
Telefax: +49 (361) 5550319
https://www.bund-thueringen.de/
Projektkoordination „Spurensuche Gartenschläfer“ in Thüringen
Telefon: +49 (151) 41252924
E-Mail: anita.giermann@bund.net
Telefon: +49 (361) 55503-14
Fax: +49 (361) 55503-19
E-Mail: Stefanie.Haupt@bund.net