Virtueller ASCO-Kongress 2021: jeder Patient, täglich, überall
Die Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) ist ein Muss im Terminkalender eines jeden Onkologen. Dieser auf seinem Gebiet weltweit führende Kongress musste pandemiebedingt erneut im virtuellen Rahmen stattfinden. So trafen sich vom 4. bis 8. Juni die Experten aus aller Welt wieder online, um die neuesten Fortschritte aus allen Teilbereichen der Onkologie zu diskutieren.
Hinsichtlich des Lungenkarzinoms wurde zum Beispiel die Phase-I-Studie AMG 757 zum DLL3-BiTE® (DLL3 = Delta-like Ligand 3; BiTE® = bispezifischer T-Zell-Engager) vorgestellt. Sie liefert vielversprechende erste Daten bei stark vorbehandelten Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom. Die Phase-III-Daten der IMpower010-Studie zeigten eine signifikante Verlängerung des krankheitsfreien Überlebens bei Patienten mit PD-L1-TC ≥ 1 % (PD-L1-TC = Programmed-Cell-Death-Ligand-1-Expression auf Tumorzellen) unter einer Therapie mit Atezolizumab.
Beim Mammakarzinom liefert ein Update der HER2CLIMB-Studie neue Daten, die hoffen lassen, dass die Tripeltherapie mit Trastuzumab, Capecitabin und Tucatinib die Lebenserwartung der HER2-positiven Patientinnen (HER2 = Human epidermal Growth Factor Receptor 2) in der metastasierten Situation nochmals verbessern wird. Die wegweisenden Ergebnisse der Phase-III-Studie OlympiA zur Therapie mit dem PARP-Inhibitor Olaparib (PARP = Poly-ADP-Ribose-Polymerase) könnten aufgrund einer deutlichen Verlängerung des invasiv-krankheitsfreien Überlebens bei Patientinnen mit frühem BRCA1/2-mutiertem (BRCA1/2 = Brustkrebsgen 1 und 2) HER2-negativem Hochrisikomammakarzinom zu einem Umdenken in der BRCA1/2-Testung in Deutschland führen und bisher nicht bekannte Trägerfamilien aufdecken.
Vom virtuellen ASCO-Kongress 2021 berichtet zum Thema Lungenkarzinom Dr. med. Melanie Janning (Universitätsklinikum Mannheim und Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg) und zum Thema Mammakarzinom Prof. Dr. med. Diana Lüftner (Charité Campus Virchow-Klinikum, Humboldt-Universität zu Berlin) auf der Kongressplattform www.hematooncology.com. Dank der übersichtlich strukturierten Zusammenfassungen der beiden Expertinnen können sich interessierte Ärzte in kurzer Zeit einen Überblick über die neuesten Studienergebnisse zu diesen beiden Indikationen verschaffen und sich über Therapieansätze informieren, die möglicherweise schon bald Einzug in die klinische Arbeit finden werden.
Die unabhängige Kongressplattform www.hematooncology.com,die von der Firma medizinwelten-services GmbH mit Unterstützung verschiedener Sponsoren betrieben wird, veröffentlicht seit 2011 regelmäßig deutschsprachige Berichte von den weltweit relevantesten Kongressen im Bereich der Hämatoonkologie. Die Berichte zu verschiedenen Indikationen werden von Experten auf ihrem Fachgebiet verfasst. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vorstellung neuer Daten, die für die klinisch praktische Tätigkeit relevant sind. Mit den Zusammenfassungen möchte die Online-Plattform diejenigen ärztlichen Kollegen unterstützen, die ihr Fachwissen aktualisieren und über die neuesten Forschungsergebnisse informiert sein wollen. Das ist insbesondere in Pandemiezeiten, in denen der Kongressbesuch nur virtuell möglich ist, von besonderer Bedeutung.
Ärzte können auf www.hematooncology.com auch einen Newsletter abonnieren, der regelmäßig über die anstehenden Kongresse, neue Kongressberichte sowie interessante Neuigkeiten in der Hämatoonkologie informiert. So können die Leser wissenschaftlich und klinisch auf dem Laufenden bleiben, auch wenn ein Kongress nicht besucht werden kann. Ein Archiv bietet eine Rückschau auf frühere Kongresse.
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