Warum ein Elektroauto in Deutschland und Polen so schmutzig fährt
Die Unterschiede sind gravierend. In Frankreich mit seinem hohen Anteil an fast CO2-freiem Atomstrom fährt der ID.3 praktisch ohne Ausstoß von Kohlendioxid. Nur 11,5 Gramm CO2 emittiert der ID.3, wenn er an einer französischen Ladesäule aufgeladen wird. Ganz anders in Deutschland: Wind und Sonne erzeugen immer noch so wenig Energie, dass Kohle und Gas hohe Stromanteile liefern und der ID.3 deshalb in Deutschland 91,2 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt. In Polen ist es aus Klimagründen sogar deutlich besser, mit einem Benziner oder Diesel zu fahren. Denn dort ist der Kohleanteil bei der Stromerzeugung so hoch, dass der ID.3 167,7 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt.
In Deutschland sind die Emissionen dabei besonders stark vom Wetter abhängig, im Gegensatz zu Frankreich und Polen. Gerade im kalten Frühjahr gab es wenig Wind und Sonne, so dass in Deutschland mehr Strom aus fossilen Energieträgern erzeugt wurde. Die Folge: Der CO2-Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert – zeitweise wurden fast 500 Gramm CO2 pro kWh ausgestoßen. An solchen Tagen liegt Deutschland nur noch wenig unter dem Ausstoß polnischen Kohlestroms: Der kommt auf 658 Gramm pro kWh. Konkurrenzlos ist dagegen Frankreich – bei jedem Wetter. Dort schwankt die Grundlast des Atomstroms nämlich kaum, und so liegt der CO2-Ausstoß pro kWh bei klimafreundlichen 45 Gramm. Dafür produziert Frankreich reichlich Atommüll.
Redakteur: Michael Pfeiffer
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