Gesundheit & Medizin

Werden COVID 19 Impfstoffe gerecht genug verteilt?

Schön das wir bereits mehr als 50 Millionen Mensch in diesem Land gegen COVID 19 geimpft haben. Dies ist nicht von selbst geschehen, sondern durch den unermüdlichen Einsatz in den Praxen und Impfzentren.
Alle Impfpraxen bestellen am Wochenanfang die Impfdosismengen für die kommenden Woche gemäß den Empfehlungen der Bundes KV.
Dies geht immer pro Zulassung.
Dachte ich zumindest bis jetzt, denn ich bestelle die empfohlenen Maximalmengen und erhalte meistens weniger.
Impfstoff ist eben noch immer ein knappes Gut. 

  • Alles gut? 

Nein. Warum haben bei vermeintlich gleichmäßiger Verteilung bestimmte Regionen in Niedersachsen einen höheren Durchimpfungsgrad als andere? Weitere Recherche ergab, dass bestellte und gelieferte Impfdosismengen stark vom Großhändlerkontingend abhängen.
Es gibt nun Praxen in Niedersachsen, die ein Vielfaches der empfohlenen Impfdosismenge erhalten, während andere trotz Anforderung nicht mal die nötigen Zweitimpfungen erhalten.

  • Wie kann das sein? 

Es sollte doch politisch und moralisch-ethisch eine Impfgerechtigkeit geben, sonst wäre die mit dem Ethikrat erstellte Priorisierung doch völlig umsonst.
Dann wäre doch der ganze Aufwand und das Terminmanagement nur Makulatur.

  • Wie läuft nun Impfbestellung in der Praxis?

Wir bestellen per Rezept beim Bundesamt für soziale Sicherung als Kostenträger.
Die Krankenkassen sind hier nicht beteiligt.
Die Rezepte werden nach Erst- und Zweitimpfungen getrennt ausgestellt und gehen dann zum Apotheker.
Er bestellt und liefert die Covid-Impfdosen nach Erhalt durch seinen Großhändler.
Hier setzt dann aber schon die Nebelzone ein.
Es gibt mehrere Großhändler.
Dahinter kommt dann die Ebene des Beschaffungsmanagements der Regierung. Welcher Großhändler wieviel erhält und damit seine Apothekenpartner beliefert,  ist nicht transparent!
Bei dem Aufwand der bei der Priorisierung zur Impfberechtigung betrieben wurde, ein nicht haltbarer Zustand.
Hier muss dringend Klarheit her und die Verteilungswege müssen aufgedeckt werden. Regional fällt es ja nicht auf, da im Wirkkreis der Praxen meistens nur ein Großhändler aktiv ist und auch die Bestellapotheke vor Ort keinen besseren Einblick in die Verteilungsmengen hat.
Durch die Ankündigungen der Lockerungen gekoppelt an einen Impfstatus und dass die Periodisierung fallen soll, wird der Run auf Impfen noch mehr angefeuert.

  • Problem:

Die faktisch ungerechte Verteilung führt nun zu „Geimpften Hotspots“.
Andernorts wird weiter der Impfdosismangel verwaltet. während die Verantwortlichen in der Politik im Wahlkampfmodus abgetaucht sind, oder nur mit der täglichen Gesamtimpfzahl glänzen wollen.
Das hier täglich eine offensichtliche ungleiche Verteilung auf den oberen Rängen der Beschaffung passiert, ist ihnen wohl egal und damit ein Skandal!

Alle Menschen müssen in einem so kleinen Land wie Deutschland mit gut ausgebauter Infrastruktur die gleichen Chancen auf ein Impfangebot haben.
Es kann nicht sein, dass es bei den verfügbaren Mengen derartige regionale Unterschiede gibt.
Die Ursachen liegen auf der Ebene des Bundes und der Großhändler.
Hier wird ein Geschäft daraus zum Nachteil vieler Menschen die berechtigt und priorisiert an vielen Orten länger warten müssen.
Impfen heißt schützen und Leben retten.
Fällt die Priorisierung, dann fällt auch die moralische Hürde, denn alle Menschen haben natürlich eine Impfung verdient.
Auch so können intransparente Verteilungswege legitimiert werden.

Der Erklärungsstress und die Diskussionen bleiben dann trotzdem in den Praxen hängeb, denn über allem steht immer noch ein klarer Covid 19 Impfstoffmangel.
Diese Wahrheit soll aber den glänzenden Wahlkampf nicht trüben.

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