Energie- / Umwelttechnik

900 Tierversuchslabore in 113 Städten

Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche hat eine Liste mit Adressen von rund 900 Tierversuchseinrichtungen in 113 Städten veröffentlicht. Die komplett aktualisierte Liste ist einzigartig in Deutschland. Der Verein moniert, dass von offizieller Seite Informationen hierzu weitgehend geheim gehalten werden.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium gibt jedes Jahr eine Statistik zu den bundesweiten Tierversuchszahlen heraus. 2,9 Millionen Tiere sind demzufolge im Jahr 2019 in Tierversuchen verwendet worden. Zusätzlich werden offiziellen Angaben zufolge jährlich etwa 3,9 Millionen sogenannte Überschusstiere getötet; das sind Tiere, die nicht im Versuch eingesetzt und mangels Verwendungszwecks einfach getötet werden. „Obwohl der größte Teil der Tierversuche mit unseren Steuergeldern finanziert wird, gibt es kaum öffentlich zugängliche Informationen darüber, welche Tierversuche wo durchgeführt werden“, kritisiert Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. Der Verein sieht es als eine seiner Aufgaben an, Licht ins Dunkel zu bringen und die Öffentlichkeit zu informieren. Dazu dokumentiert der Verein seit mehr als zwei Jahrzehnten in seiner Internet-Datenbank Beschreibungen von Tierversuchen, die in Fachzeitschriften publiziert wurden.

Die in den Artikeln genannten hauptverantwortlichen Einrichtungen machen den größten Teil der Adressliste aus. „Auf eine Anfrage an die zuständigen Behörden in den Bundesländern bzw. Regierungsbezirken gab es lediglich aus Berlin, Saarland und Sachsen-Anhalt Rückmeldungen“, erklärt Gericke die Recherche. Ferner sind Stellenangebote für Tierexperimentatoren in die Liste eingeflossen. Wenn die Adressliste auch nicht vollständig ist, so vermittelt sie doch einen wichtigen und vor allem exklusiven Überblick über die Tierversuchsstätten Deutschlands.

Der Ärzteverein generiert aus seiner Datenbank zudem regelmäßig eine Übersicht der Tierversuchshochburgen. München, Berlin, Göttingen, Hannover und Tübingen führen demnach die TOP 5 der Städte mit den meisten Einträgen in der Tierversuchs-Datenbank an.

Zuletzt war die Adressliste 2018 aktualisiert worden und umfasste 700 tierexperimentelle Einrichtungen in 95 Städten. Die dauerhaft hohen Tierversuchszahlen und das Ausmaß der tierexperimentellen Einrichtungen sind laut Ärzte gegen Tierversuche alarmierend. Der Verein fordert von der Politik, endlich die Notbremse zu ziehen. „Versuche an Tieren sind nicht nur aus ethischen Gründen abzulehnen, sondern vor allem auch, weil sie irrelevante, nicht übertragbare Ergebnisse liefern. 95 % der am Tier als sicher und wirksam getesteten neuen Medikamente fallen bei der Prüfung am Menschen durch, weil sie nicht wirken oder fatale Nebenwirkungen haben“, so die Tierärztin.

Neben der Tierversuchs-Datenbank hat der Ärzteverein eine ebenso weltweit einzigartige Datenbank für tierversuchsfreie Technologien (Non-Animal Technologies – NAT) ins Leben gerufen.

Weitere Informationen

Adressliste Tierversuchslabore >>

Tierversuchs-Hochburgen Deutschlands >>

Datenbank Tierversuche >>

NAT-Database >>

Über den Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestr. 6-8
51143 Köln
Telefon: +49 (2203) 20222-0
Telefax: +49 (2203) 20222-99
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel