Kunst & Kultur

b12 – festival für zeitgenössischen tanz und performance art in Berlin 2021 Freitag, 2. Juli – Sonntag, 1. August 2021, DOCK 11 und Eden*****

Fast 80 Workshops, 17 Performances, sieben Diskussionsveranstaltungen, zwei Tanzfilmabende. Insgesamt werden 400 Tanzschaffende aus Berlin, Deutschland und über 40 weiteren Ländern erwartet, das Ganze bei teils immer noch schwierigen Reisebedingungen und weiter unter strenger Beachtung der gültigen Corona-Regeln: Das b12 – festival für zeitgenössischen tanz und performance art in Berlin 2021 präsentiert ein volles Programm.

Seit dem Start 2015 hat sich b12 von einer losen Reihe mit Workshops von Choreograf:innen / Tänzer:innen für Choreograf:innen / Tänzer:innen zu diesem weit gefächerten, vierwöchigen Festival entwickelt. Durch die Einbindung  verschiedener Showing-Formate fand b12 auch zunehmend eine breitere Öffentlichkeit.

Das Festival ist an den Spielorten Eden***** und DOCK 11 im Berliner Bezirk Pankow zuhause, initiiert und bis heute geleitet von den Choreografen Evangelos Poulinas und Johannes Wieland. b12 folgt dabei keiner kuratorischen Idee, keiner Themenvorgabe oder -rahmung,  sondern – und darin liegt seine Besonderheit in der Tanzlandschaft Berlins und darüber hinaus – einem radikal künstlerischen, freien Ansatz, der die Bedürfnisse von Choreograf:innen und Tänzer:innen aus eigener Praxis genau kennt.

Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass es unbedingt notwendig ist, möglichst diversen zeitgenössischen choreografischen Sprachen Raum zu geben, zu wachsen, sich an/mit einem Publikum weiter zu entwickeln und sich gegenseitig zu inspirieren.

Dies wird nicht nur in den fast 80 intensiven Workshops mit erfahrenen Choreograf:innen deutlich, die zwei, vier, sechs und bis zu zehn Tage dauern, sondern z.B. auch beim „framing motion workshop“, der die Teilnehmenden an sechs Terminen mit allen Aspekten der künstlerischen Video-Tanzproduktion vertraut macht.

Besonders stolz sind die künstlerischen Leiter Evangelos Poulinas und Johannes Wieland auf ihre Performancereihen „SUNGRAZERS“ „ASTEROIDS“, und „CRITICAL MASS“ sowie das Diskussionsformat „DEEP SPACE“.

Bei „SUNGRAZERS“ zeigen internationale Choreografen:innen, die im Rahmen von b12 workshops leiten, ein eigenes abendfüllendes Stück. Nachdem das Festival 2020 pandemiebedingt ausfallen musste, freuen sich Poulinas und Wieland darüber, dass sie zwei für das letzte Jahr verpflichtete Choreograf:innen auch wieder für die 2021er-Ausgabe gewinnen konnten. Zu sehen ist das Stück „prusik“ der spanischen Kompanie la intrusa unter der Leitung von Virginia García und Damián Muñoz sowie „grace“ der ungarischen Choreografin Adrienn Hód mit ihrer Kompanie hodworks.

 

„ASTEROIDS“ ist ein Format, das eine der Grundideen des b12 Festivals, gemeinsam zu forschen und sich miteinander zu entwickeln, auf höchst intensive Weise verkörpert. Jeweils ca. 12 Tänzern:innen arbeiten in diesen sechs Performance-Projekten über 13 Tage zusammen mit einem:r Choreograf:in eingehend an einer Ideenrecherche. Marcos Morau, Micaela Taylor, Victor Quijada, Fleur Darkin, Lisi Estaras und Johannes Wieland selbst leiten die Recherchen an. Als Abschluss wird jedes dieser Projekte dann dreimal im DOCK 11 vor Publikum präsentiert.

„CRITICAL MASS“ hingegen ist eher eine informelle Studiopräsentation, zum Ausklang intensiver Arbeitsstunden an vier Terminen ab 23 Uhr im Studio 1 des Eden*****. Choreograf:innen und Lehrer:innen zeigen eigene kurze Stücke, ausgeführt von ihnen selbst. Diese Midnight Showings bei freiem Eintritt sollen anschließend auch Raum geben für offene Diskussionen über das Gesehene.

Das b12 Festival nimmt immer auch Bezug auf gesellschaftliche Realitäten und Friktionen, es steht für Integration und Gleichberechtigung und setzt sich aktiv gegen Diskriminierung ein. Das neu entwickelte Format „DEEP SPACE“ trägt dieser Haltung Rechnung und bietet an drei Terminen der diesjährigen Ausgabe ein Forum zum Thema Intersektionalität, das wesentlich von der amerikanischen Juristin und Wissenschaftlerin Kimberlé W. Crenshaw begründet wurde. Zu den moderierten Diskussionen sind sowohl lehrende und darstellende Künstler:innen aus dem Festival als auch wissenschaftliche Expert:innen vieler verschiedener Fachgebiete eingeladen.

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