„Bekenntnis zum Landwirtschaftsstandort Deutschland“
„Der Abschlussbericht ist ein klares Bekenntnis zum Landwirtschaftsstandort Deutschland. Die Bauernfamilien können – und vor allem: sollen – die Bevölkerung auch künftig mit regionalen und gesunden Lebensmitteln versorgen. Alle Beteiligten sprechen sich klar für regionale Erzeugung und gegen eine Verlagerung der Produktion ins Ausland aus. Der Bericht dokumentiert außerdem eine klare Übereinkunft, dass bei allem Willen zur Veränderung hin zu mehr Nachhaltigkeit die betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit eine unabdingbare Voraussetzung ist.“
Zudem sei es gelungen, den Vorrang von Kooperationen in dem Abschlussbericht zu verankern, sodass der Freiwilligkeit und Kooperation der Vorrang vor dem Ordnungsrecht zu geben ist. „Dieses Bekenntnis wird auch von Umweltorganisationen wie dem Deutschen Naturschutzring mitgetragen. Das ist ein Paradigmenwechsel!“, sagt Heidl.
Damit Lebensmittelerzeugung und Tierhaltung in Deutschland eine Zukunft haben, müssen aus Sicht des Bauernverbandes zudem dem Lebensmitteleinzelhandel klare Grenzen gesetzt werden. Zuletzt hatte ALDI versucht, sich beim Thema Tierwohl in Szene zu setzen und angekündigt ab 2030 nur noch Frischfleisch aus den Haltungsstufen 3 und 4 verkaufen zu wollen. Weitere Handelskonzerne kündigten daraufhin ähnliche Schritte an. Bauernpräsident Heidl kritisierte dieses Vorgehen scharf und warf den Handelskonzernen im Gespräch mit dem Münchner Merkur Verlogenheit vor: „Man schraubt die Anforderungen für uns Landwirte hoch, ignoriert aber dass diese Ziele aktuell wegen dem Emissions- und dem Baurecht überhaupt nicht zu erreichen sind.“
Da ALDI trotz hoher Tierwohl-Standards den „bestmöglichen Preis“ verspricht und seine Rolle als Discounter unterstreicht, bleibt die Frage, wie die Umstellung finanziert werden soll, unbeantwortet. Mehr noch: Bei den aktuellen Verhandlungen für Rindfleisch der Initiative Tierwohl würden die Handelskonzerne gar versuchen, die von Wissenschaftlern erarbeiteten Honorierungssätze zu halbieren. „Das ist unflätig“, kritisiert Heidl.
Während man sich in der ZKL darauf geeinigt habe, die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Landwirtschaft zu sichern und eine Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland verhindern zu wollen, droht der Handel mit solch kurzsichtigem und rein am eigenen Profit orientierten Handeln genau das zu bewirken. Laut Heidl sei es Aufgabe der nächsten Bundesregierung, in Sachen Tierwohlanforderungen einen mehrheitsfähigen Weg zu finden, der auch die Wirtschaftlichkeit der Bauern im Blick habe.
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