Energie- / Umwelttechnik

Corona-Müll gefährdet Wildtiere

Immer mehr Müll gelangt in die Umwelt – und kann zu Verletzungen oder gar zum Tod von Berliner Wildtieren führen. Erst kürzlich kam ein Linumer Storch auf dem Horst der NABU-Storchenschmiede mit einem riesigen Stück Plastikstrippe um Hals und Schnabel von der Futtersuche zurück und konnte sich erst nach stundenlangem Kampf befreien. Auch eine Nebelkrähe, die im April zur Pflege in der NABU-Wildvogelstation war, kam durch Müll zu schaden. Sie hatte sich in einem Stück Plastikschnur in einem Baumwipfel verfangen und stark verletzt. Nur durch das Engagement der Anwohner*innen und der Feuerwehr konnte die Krähe in die Klinik und dann in die Wildvogelstation gebracht werden. „Viele Wildtiere haben dieses Glück nicht“, sagt Rebekka Sens, Tierpflegerin der NABU-Wildvogelstation, „Achtlos weggeworfener Müll wird zunehmend zum Problem!“ Der NABU Berlin ruft daher die Bürger*innen dazu auf, vermehrt auf das Entsorgen und das Vermeiden von privatem Müll zu achten.

Wildtiere haben immer mehr Kontakt zu Müll
Das Thema „Müll“ in Parkanlagen und auf Brachflächen ist in Berlin kein Neues.  Ob „wilde“ Mülldeponien am Stadtrand oder sich stapelnde Pizzakartons am Landwehrkanal – Müll ist überall. Doch seit der Corona-Pandemie sind die Müllberge durch „To-Go-Angebote“ noch einmal angestiegen. Ein aktueller Artikel im Tagesspiegel berichtet von 3,3 Kubikmeter Abfall im Weinbergspark im Prenzlauer Berg – pro Tag! Was vielen Bürger*innen nicht bewusst ist: Müll stellt häufig eine Gefahr für wild lebende Tiere dar. „Jahr für Jahr finden wir verschiedensten Müll in Vogelnestern, der als vermeintliches Nistmaterial benutzt wird“ sagt Sens, „Das kann dem Nachwuchs Gliedmaßen abschnüren und ihm das Leben kosten“. Auch bei Wasservögeln sind vergessene Angelhaken oder Sehnen eine häufige Todesursache: „Die Tiere verschlucken sich daran oder verheddern sich an Schnüren. Da haben wir schon einige dramatische Szenen sehen müssen“ so Sens.

Doch nicht nur Wildvögel sind vom steigenden Müll betroffen. Weil viele Wildtiere wie Füchse oder Igel ihren Lebensraum auf die Stadt ausweiten, kommen auch immer mehr Tiere mit Müll in Kontakt. „Wir haben schon so ziemlich alles gehört und gesehen“, sagt Katrin Koch, Wildtierexpertin des NABU Berlin. „Ob Igel, Füchse oder Waschbären – die Tiere stecken ihre Köpfe in Lebensmitteldosen oder in andere Abfälle und schneiden sich oder bleiben stecken. Nicht selten endet das tödlich“, sagt Koch.

Jede*r kann etwas beitragen
Grundsätzlich ist jede*r für seinen Müll in öffentlichen Anlagen eigenverantwortlich – das gilt auch für die Entsorgung des Privatmülls in Park- oder Grünanlagen. Wenn Müll entsteht, sollte er auch entsprechend entsorgt werden. „Momentan sind Mülleimer oft überfüllt. Wir bitten die Bürger*innen daher, den Müll dann auch einfach mal mit nach Hause zu nehmen – hier kann auch besser auf Recycling geachtet werden“ sagt Koch. Illegale Mülldeponien können außerdem beim Ordnungsamt angezeigt werden. Der beste Müll ist aber weiterhin der Müll, der gar nicht erst entsteht. Einen wiederverwendbaren Kaffeebecher mit zum Spaziergang zu nehmen oder bei Angeboten „Zum Mitnehmen“ um weniger Verpackung zu bitten, sind nur zwei Beispiele, wie sich Müll auch in Corona-Zeiten vermeiden lässt.

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 20.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter berlin.nabu.de.

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