Deutsche Krebshilfe zieht Bilanz des Jahres 2020
Im Jahr 2020 spendeten mehr als 384.000 Privatpersonen und fast 6.300 Unternehmen insgesamt 34,8 Millionen Euro an die Deutsche Krebshilfe. Rund 71,7 Millionen Euro erhielt die Stiftung aus Nachlässen. Ebenfalls wichtige Einnahmen: Erlöse aus Aktionen und Veranstaltungen, Kondolenzspenden sowie Zuweisungen aus Geldauflagen. „Wir sind sehr dankbar, dass sich so viele Menschen trotz des schwierigen Jahres 2020 für Krebspatienten und deren Angehörige engagiert haben“, so Nettekoven.
Die Deutsche Krebshilfe ist seit vielen Jahren der bedeutendste private Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland. Sie unterstützt zahlreiche Wissenschaftler und Mediziner bei ihren Forschungsarbeiten. 2020 bewilligte sie rund 48 Millionen Euro für neue Projekte auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen Krebsforschung und der Versorgungsforschung. 36,7 Millionen Euro hat die Stiftung für klinische und wissenschaftliche Strukturmaßnahmen bereitgestellt. So hat sie beispielsweise ihr Programm zur Förderung von Krebs-Exzellenzzentren fortgeführt und ausgeweitet und somit das von ihr in Deutschland initiierte Comprehensive Cancer Center-Netzwerk weiterentwickelt.
4,9 Millionen Euro flossen in die wichtige Arbeit von Krebs-Selbsthilfeorganisationen. Mit 4,2 Millionen Euro unterstützte die Deutsche Krebshilfe im Rahmen ihres Härtefonds insgesamt mehr als 6.500 Menschen, die durch ihre Erkrankung in finanzielle Not geraten sind. Rund 8.600 Betroffene und Angehörige suchten im Jahr 2020 Rat und Hilfe bei ihrem Informations- und Beratungsdienst, dem INFONETZ KREBS.
Patientenanliegen verstärkt im Fokus
Mit der neu eingerichteten Koordinierungsstelle für Patienteninteressen möchte die Deutsche Krebshilfe die Belange von Betroffenen noch stärker und gezielter in ihre gesamten Aktivitäten einbeziehen. Dr. Stefanie Houwaart ist Mitglied im BRCA-Netzwerk, einer Selbsthilfeorganisation für Menschen mit erblich bedingtem Brust- und Eierstockkrebs. Sie unterstützt die Deutsche Krebshilfe nun als Patientenbeauftragte. „Krebserkrankungen haben Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, vieles bleibt Außenstehenden allerdings verborgen. Umso wichtiger ist es, Patientenvertretende, ihre Perspektive und ihre Expertise noch stärker in die Arbeit der Deutschen Krebshilfe einzubinden“, erklärt Houwaart. „Dieses gelebte Erfahrungswissen ergänzt das themenspezifische Fachwissen. Wenn wir die Menschen, die wir mit unseren Aktivitäten erreichen wollen, in die Gestaltung unserer Angebote und Tätigkeiten einbeziehen, können wir unsere Ergebnisse optimieren.“
Zudem fördert die Deutsche Krebshilfe am Universitätsklinikum Köln eine neue Stiftungsprofessur ‚Bewegungswissenschaften in der Onkologie‘. Speziell auf die Patienten abgestimmte Sport- und Bewegungsprogramme sollen zukünftig zu einer wichtigen Säule der Krebstherapie werden. „Ich möchte dieses hochspannende und innovative Thema in Köln weiter erforschen und national sowie international sichtbar machen. Dabei stehen insbesondere Fragen, wie solche Programme das Therapieansprechen, den Krankheitsverlauf und die Prognose beeinflussen können, im zentralen Interesse meiner Arbeit“, so der Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Freerk Baumann. Nettekoven betont: „Wir freuen uns sehr, dass diese Stiftungsprofessur am Centrum für Integrierte Onkologie des Universitätsklinikums Köln mit Professor Baumann besetzt werden konnte, der als einer der Pioniere auf dem Gebiet der onkologischen Bewegungstherapie gilt.“ Die Deutsche Krebshilfe fördert die Stiftungsprofessur mit rund einer Million Euro für insgesamt fünf Jahre.
Interviewpartner auf Anfrage.
Den Geschäftsbericht 2020 finden Sie unter www.krebshilfe.de/geschaeftsbericht, sowie ein Interview mit Gerd Nettekoven unter www.krebshilfe.de/interview.
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