DIA-Podcast: Arbeiten bis 69 – geht das überhaupt?
„Die Perspektive muss sich von der Rentenversicherung auf den Arbeitsmarkt verlagern. Was können wir, also Gesellschaft, Staat und Sozialpartner, gemeinsam leisten, damit Menschen länger gesund bleiben und erfolgreich am Arbeitsleben teilnehmen?“, fordert der Wissenschaftler. Die Rente mit 67 werfe dieses Problem doch schon heute auf. Das sei nicht nur ein Aspekt der jüngsten Vorschläge aus der Wissenschaft für ein höheres Rentenalter, wie sie von mehreren Einrichtungen in ähnlicher Form kürzlich unterbreitet worden sind. Ein Dachdecker können auch schon mit 66 Jahren nicht mehr auf dem Dachfirst herumklettern.
Für die Anpassung des Arbeitslebens an eine längere Erwerbszeit sei nicht unbedingt ein kompletter Wechsel des Berufsweges erforderlich. „Wir beobachten, dass viele berufsqualifizierende Maßnahmen in den Betrieben stattfinden, mit denen sich Arbeitnehmer ein anderes Tätigkeitsfeld erschließen.“ Dafür gebe es zunehmend auch in den Unternehmen eine Sensibilisierung, weil wegen des demografischen Wandels eben nicht mehr in dem gewohnten Maß auf nachrückende Fachkräfte zurückgegriffen werden kann, wenn ältere Mitarbeiter ausscheiden.
Im Podcast spielte auch die Frage eine Rolle, ob das Timing der Vorschläge zum Renteneintrittsalter denkbar schlecht gewesen sei. Wegen des anstehenden Bundestagswahlkampfes hatten Politiker aller Couleur die Wissenschaftler reflexartig abgewatscht. Außerdem: Wie gehen andere Länder mit politischen Widerständen bei Rentenreformen um? Welche Stellschrauben bleiben, wenn ein höheres Rentenalter politisch nicht opportun erscheint? Welche Entscheidungen zur Rente kann man nach der Bundestagswahl erwarten?
Der DIA-Podcast „Rente gut, alles gut?“ informiert über aktuelle Entwicklungen rund um die Altersvorsorge, neue Studien und die politische Rentenlage in Berlin. Der Podcast erscheint 14-tägig und ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie iTunes, Spotify, Google Podcast, Amazon music oder Deezer zu finden. Abspielen lässt er sich auch über die DIA-Webseite.
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